Nachdem der Marathon am Kronplatzking letztes Jahr kurzfristig abgesagt worden war, nicht etwa wegen Corona sondern wegen Unwetter, konnte ich dieses Jahr dank der Flexibilität meiner Lehrerkolleginnen an den Start gehen.
Ich freute mich riesig auf das Rennen obwohl ich natürlich wusste, dass es sehr schwierig werden würde meine Krone ein weiteres Jahr zu verteidigen, denn die Konkurrez war ziemlich stark.
Doch da mir dieses Rennen mit den vielen Höhenmetern und den vielen tollen Trails gefällt, war es einfach schon sehr toll, dass ich mit dabei sein konnte. Natürlich wollte ich mein Bestes geben.
Bei ziemlich kühlen 5° starteten wir um 8 Uhr in St. Vigil. Wie immer wenn mit den Männer zusammengestartet wird, ging es ziemlich schnell los, das Tal Richtung Perderü. Aber bereits nach wenigen Kilometer bogen wir rechts ab und es ging gleich richtig zur Sache im ersten Anstieg hinauf nach Rit, ein Anstieg von ca. 700hm auf nur gerade ca. 7km. Dann eine schnelle Abfahrt auf Schotter, die nicht ganz ungefährlich war, bis wir vor der nächsten «Wand» standen. Dies war dann schon mal ein erster Härtetest.
Wie immer war ich nicht die Schnellste am Start, doch das wird sich auch nicht mehr ändern 😉 Doch im Anstieg kam ich gut voran und ich konnte FahrerIn um FahrerIn überholen. Da ich nicht einen wirklichen Überblick über meine Position im Frauenfeld hatte, fuhr ich einfach mein Tempo und freute mich über jeden gewonnen Rang.
In der Abfahrt zum Piz de Plaies duellierte ich mich mit Burato (ITA) und setzte mir zum Ziel vor ihr in den Trail, wieder hinunter nach St. Vigil, zu fahren. Was mir auch gelang, doch leider holte ich einen Mann auf und dieser liess mich nicht passieren, schade.
Endlich war ich unten, wo Erich bereits auf mit wartete und mir einen neuen Bidon gab.
Jetzt ging es meist leicht steigend ca. 10km Richtung Perderü, dies ist wirklich eine wunderschöne Landschaft und immer wieder führte uns der Weg über Singletrails. Dieses Terrain ist nicht gerade meine Stärke, und da ich alleine unterwegs war, war es für mich auch schwierig abschätzen zu können, wie schnell ich wirklich unterwegs war. Zudem wollte ich nicht zu viel Kraft verpuffen, die ich nachher im langen Anstieg sicher noch brauchen konnte. Wenn ich mal von Männer(gruppen) überholt wurde, ging das immer sehr schnell und ich hatte das Gefühl stehen zu bleiben!
Jedenfalls wurde ich von Burato bis zum Wendepunkt nicht aufgeholt, also war ich nicht all zu langsam. Doch plötzlich kam sie von hinten angebraust und überholte mich. Doch ich konnte mich ihr gleich anhängen, Glück gehabt! Immer wenn irgendeine «schwierige» Stelle kam, habe ich versucht vorne zu fahren.
Als es dann in den Aufstieg hinauf zum Kronplatz ging, war sie wieder an meinem Hinterrad. Ich versuchte mich nicht verrückt machen zu lassen und trotzdem wollte ich sie natürlich gerne abschütteln.
Ich hörte wie sie ziemlich schwer atmen musste, doch sie biss sich an meinem Hinterrad fest. Doch dann gelang es mir doch eine kleine Lücke zu reissen, doch wenn es etwas «flacher» wurde war sie plötzlich wieder da. Dann fiel sie wieder etwas zurück und so ging das Spiel immer weiter.
Schliesslich kam ich bei der ersten Durchfahrt auf dem Kronplatz vor ihr an und konnte mit etwas Vorsprung in den Trail einfahren. Dieser Trail hatte mehrere Linien, doch ich hatte mich entschieden, die blaue Linie (basic) zu nehmen, da ich mit dem Hardtail unterwegs war und ich Burato schwächer einschätzte in der Abfahrt und hoffte, dass sie auch die blaue Linie wählen würde. So fuhr ich also, so schnell als möglich, den Trail runter und es machte auch Spass, obwohl ich natürlich nicht sicher wusste, ob ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Als ich schliesslich vom Trail ausgespuckt wurde, und bei Erich vorbei fuhr, teilte er mir mit, dass ich noch vor Burato sei. Doch weit hinter mir konnte sie nicht sein. Also ich musste all meine Kräfte mobilisieren, um diesen letzten ca. 5km hinauf zum Kronplatz nochmals so schnell als möglich, aber vor allem schneller als Burato, zu absolvieren.
Ich konnte sie in meinem Rücken spüren und wagte kaum nach hinten zu blicken, weil ich nicht wusste, was das mit mir machen würde, wenn sie näher und näher kommen würde.
So schaute ich lieber nach vorne und versuchte Fahrer vor mir als Teilziele zu nehmen.
So kämpfte ich mich also den immer steiler werdenden Aufstieg zum Ziel auf dem Kronplatz hinauf und konnte meinen dritten Zwischenrang bis in Ziel bringen.
Müde und zufrieden überquerte ich nach 4h19min die Ziellinie!
Die Krone konnte ich leider nicht verteidigen, doch mit meiner Leistung bin ich trotzdem zufrieden und das Rennen auf dem Podest beenden zu können macht mich auch etwas stolz.
Bedanken möchte ich mich bei Erich, der mich betreut hat. Bei dem Veranstalter für den tollen Event und die Unterstützung wann immer ich sie brauchte!
Beim Hotel «La Bronta» für die herzliche Gastfreundschaft und der Chefin, die «Alles» möglich macht! Das feine Essen und vor allem die mega feinen Pizzas!!!