Marathon M3 Montafon

Marathon M3 Montafon

Heute stand der Montafon Marathon M3 auf dem Programm, die Strecke 130km und 4500hm. Schon sehr lange war ich nicht mehr so lange auf dem Bike und ich hatte auch etwas Respekt, ob und wie ich das schaffen würde.

Zuerst war der Start der Männer auf der langen Strecke und acht Minuten später durften auch wir uns auf den Weg machen.

Da wir getrennt von den Männern starteten, war das Feld übersichtlich.

 

Gestartet wurde dieses Jahr im «Aktiv Park» Schruns, da im Dorfkern von Schruns gebaut wird.

 

Auf der Hauptstrasse verliessen wir das Dorf Richtung Silbertal. Ich hatte mir vorgenommen, mein Tempo zu fahren und mich nicht durch die Anderen beeinflussen zu lassen.

So war ich froh, dass ich das Tempo am Anfang mitgehen konnte und so zügig aus dem Dorf kam. Als wir in Silbertalen von der Hauptstrasse abbogen und auf Schotter kamen, fiel das Tempo etwas zusammen, da niemand mehr die Führungsarbeit verrichten wollte. Auch ich war nicht bereit diese Position zu übernehmen, da ich mich nicht zu den Favoritinnen zählte und für mich dachte, dass die «Jungen» da fahren sollten und nicht ich. War ich doch einmal mehr mit Abstand die älteste Fahrerin im Elite-Feld.

 

Nach ungefähr 10km verschärften Morat, De Groot und Tazreiter das Tempo und ich liess abreissen. Schneider versuchte noch dran zu bleiben, doch musste bald merken, dass es auch für sie einen «Tig» zu schnell war.

So fuhr ich also ab km10 mein eigenes Rennen und das meist sehr einsam.

Noch vor km 15, wo es das erste Mal etwas runter ging, konnte ich zu Schneider aufschliessen und sie auch gleich ein wenig distanzieren. Doch in den folgenden ca. 5km die eher schleichend runter bzw. auch rauf gingen, überholte sie mich kurz vor der 1. Verpflegung in Kistenberg wieder. Gleichzeitig wurde ich noch von einem Fahrer ausgebremst und konnte meinen Schwung nicht mitnehmen in den Gegenanstieg, das war etwas schade!

Doch bereits im nächsten Anstieg hatte ich sie wieder auf und überholt.

Bevor wir nun aber nach Bartholomäberg runterfahren konnten, mussten wir noch eine Zusatzschlaufe von ca. 5km machen. Der Aufstieg auf Schotter und die Abfahrt über Wiesen. Diese erste richtige Abfahrt hinunter nach Bartholomäberg und weiter nach Gantschier gelang mir richtig gut und ich hatte viel Spass.

Ich fuhr wirklich mit viel Freude und merkte gar nicht wie die Zeit vorbei ging! Ich genoss es mich zu fordern und möglichst schnell die Anstiege hoch, die Abfahrten runter zu fahren. Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Beine mitspielen und man trotz der Anstrengungen noch mit sehr viel Spass fahren kann.

Unten angekommen ging es wieder eine Weile eher flach das Tal nach vorne und ich hatte immer etwas Angst, dass Schneider mich in diesen Passagen aufholen würde.

Doch ich kam gut voran und schon ging es in den nächsten Aufstieg, hinauf nach Latschau. Nach der Verpflegung in Latschau gings weiter zum Speichersee und dann wieder hinunter nach Schruns, wo sich die Strecke teilte, während die M2 FahrerInnen hier links ins Ziel einbogen mussten wir rechts das Tal hochfahren. Ich war richtig flott unterwegs die schnelle Abfahrt runter, und schon bald schloss ich zu zwei Männer auf, die mich leider nicht passieren liessen und riskieren wollte nichts. Sie konnten sich  wohl nicht eingestehen, dass auch Frauen schnell runter fahren können. 😉 Unten auf der Fläche konnte ich sie dann überholen und kämpfte mich alleine das Tal hinauf bis zur Zahlstelle für die Silvretta Hochalpenstrasse.

Zwischendurch wurde immer wieder angefeuert von Fabi,  gab ich mein Bestes. Versuchte so kräfteschonend wie möglich zu fahren, aber doch nicht zu langsam zu werden, denn immer sass Schneider mir irgendwo im Nacken. Die richtige Balance zu finden, zwischen schnell, zu schnell oder gar zu langsam, ist nicht ganz einfach, wenn du alleine unterwegs bist und dich an niemandem orientieren kannst. 😉

Bei km80 standen dann Erich und Fabi noch einmal um mich zu verpflegen, bevor es hinauf zum Koppsee ging. Dieser Aufstieg hatte z.T. wirklich steile Passagen, mussten wir doch auf ca. 8km 800hm erklimmen. Doch es lief mir ziemlich gut und ich konnte einige Männer die ja 8 Min. vor uns gestartet waren überholen. Viel schneller als gedacht, war ich auch schon beim Koppsee und das schöne war, das Wetter hielt immer noch. Die Sonne schien sogar und ich musste nicht frieren, nein ich schwitzte richtigegehend. 

Nach dem Koppsee ging es hinunter nach Wirl (andere Seite Zahlstation der Silvretta Hochalpenstrasse), wobei es ging eben nicht nur hinunter, zuerst war es flach vielleicht sogar etwas ansteigend, jedenfalls hatte ich das Gefühl am Boden festzukleben.

Dann endlich ging es doch runter.

Zu meiner Überrraschung stand Erich unten in Wirl und hielt mir einen Bidon hin. Ich schloss auf einen weiteren Mann auf und überholte ihn, doch irgenwie wurde ich ihn einfach nicht los. Es harzte etwas und ich kam im Kampf gegen den Wind einfach nicht so recht vom Fleck! Es war richtig zäh, diesen etwas flacheren Teil der Bielerhöhe entgegen. Erst als es dann etwas steiler wurde lief es mir wieder besser. Als ich einen Blick zurückwarf, meinte ich Schneider zu sehen und dachte mir, gib GAS, du musst Zeitreserve schaffen für die letzten 20km das Tal nach vorne bis nach Schruns. Und siehe da, ich konnte meinen Schatten endlich abschütteln.

Die Abfahrt gelang mir dann recht gut und ich musste nur zweimal vom Bike in der wirklich steilen und steinigen Abfahrt hinunter nach Partenen, wo Erich und Fabi nochmals standen. Fast hätte ich die Einfahrt in den Trail verpasst, weil ich so beschäftigt war, meinen Bidon in Empfang zu nehmen und ihn in den Halter zu stecken. Doch es ging gerade noch auf und ein wirklich schwieriger, wurzel- und steinreicher Trail lag vor mir. Doch auch den schaffte ich mehr oder weniger gut. Als dieser Trail geschafft war, lag ich immer noch an 4ter Stelle und diesen Platz wollte ich eigentlich auch verteidigen. Also Kette rechts und HÜ, 20km bis zum Ziel mit viel Gegenwind, ein hartes Stück Arbeit, doch ich gab alles und schaffte es tatsächlich als 4te fuhr ich hinter De Groot, Morat und Tazreiter in Ziel.

Leider knapp neben dem Podest vorbei aber zufrieden mit meinem Rennen und glücklich, dass wir es ohne Regen geschafft hatten. Wer hätte das gedacht, war ich doch mit der Einstellung nach Schruns gereist, bei Regen und Kälte zu fahren.

 

Ein ganz herzliches Dankeschön an die Organisatoren und Helfer des Montafon Marathons. Speziell dem Tourismus #meinMontafon für die tolle Unterstützung und ich hoffe ich kann mich bald schon erkenntlich zeigen. 

Danke auch dem Hotel Amrai Suites für die tolle Unterkunft, so was habe ich vorher noch nie gesehen bzw. «bewohnt» bin immer noch total geflasht von «meiner» Suite! 

 

 

Was mir an diesem Marathon gefällt, ist die schöne Landschaft, die herzlichen Menschen und die Herausforderung diese lange Strecke mit den vielen Höhenmetern zu bewältigen.

Für mich sind vor allem die schleichenden Anstiege, sowie die auch längeren Flachstücke eine Herausforderung, weil nicht wirklich meine Stärke!