Eigerbike Challenge Grindelwald

Eigerbike Challenge Grindelwald

Heute stand die Eigerbike Challenge auf dem Programm, als ich nach dem Frühstück aus dem Fenster schaute, konnte ich noch die Sterne am Himmel sehen und als sich dann der Tag langsam ankündigte, war kein Wölklein am Himmel zu sehen.

Der Start war bereits um 7.00 Uhr, neu im Marmorbruch. Zum Glück haben wir es uns gestern noch angeschaut, wo der Start ist, so musste ich mir heute keine Sorgen machen, dass ich ihn nicht finden würde.

Die Strecke hatte neue Teile und ich war sehr gespannt, was auf mich zukommen würde. Doch ich freute mich auf die neue Strecke.

Es machten sich etwa 12 Frauen auf, auf die grosse Runde. Nach etwa 2 km runter und flach, machten wir «zum Aufwärmen» schon mal den Schlussanstieg, also vorbei am Ziel! Danach fuhren wir hinauf Richtung «rotes Tor» und weiter Richtung Bussalp. Doch wie schon die Jahre zuvor bogen wir dann ab hinauf zum Feld, dieser Streckenteil blieb gleich.

Florence schlug gleich zu Beginn ein schnelles Tempo an, doch ich wollte mich auf mein Rennen konzentrieren und liess sie ziehen, doch so richtig weg kam sie nicht. Ich hatte sie immer im Blick 😉 hinauf ins Feld konnte ich dann zu ihr aufschliessen und sie auch gleich überholen, sodass ich den ersten Bergpreis erobern konnte. Ariane fuhr an dritter Stelle.

Wie fast jedes Jahr fiel mir die Abfahrt vom Feld schwer, ich weiss nicht, ob ich jeweils einfach noch nicht richtig parat bin für die Abfahrt. LIch sehe einfach jeweils die Linie nicht wirklich, wie ich am schnellsten über diese Kuhwiese runterkomme! Zudem verspürte ich schon in dieser frühen Phase des Rennens Krämpfe!! Das fing ja gut an!! Sobald als möglich nahm ich einen Muscle Relax von Sponser!! Ich hatte aber nur zwei Stück bei mir und ich hatte noch keine 20 km gefahren! Jedenfalls schloss Florence da wieder zu mir auf und gemeinsam fuhren wir weiter bis hinauf ins Bort. Dieser Anstieg war jetzt etwas kürzer und als ich das Tempo etwas anzog, weil der nächste Bergpreis in Sichtweite war, Florence konterte nicht und ich gewann auch diesen Bergpreis. Hier konnte ich dann eine Lücke aufreissen und fuhr mein Tempo weiter. Zuerst ging es auf und ab und schliesslich bogen wir in den Aufstieg hinauf zur Grossen Scheidegg. Dieser Aufstieg mag ich einfach. Und auch heute ging es mir gut hier hinauf. Auf der Grossen Scheidegg angekommen, wurde ich von einer Kuh beinahe vom Rad geholt. Mit viel Glück passierte aber nichts Schlimmes und auch mein Bike überstand den «Kuhangriff». Weiter ging es hinauf zum First wie gehabt, aber anstatt, dass es vom First in die Abfahrt ging mussten wir einen weiteren Aufstieg hinauf zum Bachalpsee. Dieser Anstieg zog sich noch ziemlich und ich war dann doch froh, als es endlich bergab ging. Hier bogen wir auf einen Trail ein und ich war gespannt, wie er sein würde, denn ich hatte erst ein Video davon gesehen. Es hatte viele Steine und das es gestern noch heftig geregnet hatte, war die Steine nass und rutschig. Nicht alle konnte gleich gut über die Steine fahre und so musste ich leider auch einige Male vom Bike, weil ich nicht freie Fahrt hatte und ich ja auch den Trail nicht kannte. Trotzdem fuhr ich ziemlich gut und flott runter. Jedenfalls wurde ich nicht von hinten aufgeholt, bis hinunter nach Grindelwald Grund.

Auch hier war die Strecke etwas angepasst worden. Statt alles auf der Strasse nach vorne zu fahren, ging es durch den Wald, das war cool!

Jetzt war ich am Fusse der Kleinen Scheidegg. Bis hier war ich auch letztes Jahr noch an der Spitze…. also wusste ich, dass der Weg noch weit sein würde bis ins Ziel. Auch merkte ich, dass die Energie langsam etwas nachliess und dazu hatte ich etwas Angst, dass mich die Krämpfe wieder einholen würden. So wollte ich mir die Kräfte gut einteilen. Zudem nahm ich bei jeder Verpflegung einen Becher Bouillion (3x), weil ich merkte, dass ich Salz brauchte. Auch hatte ich schon viele Sponser – Gels gegessen und wünschte mir etwas anderes!

Kurz vor der Brandegg sah ich plötzlich eine grosse Person, mit Räder am Rücken, sein Bike schieben, mmhhh das ist doch Erich!! Ich rief seinen Namen, denn er konnte mich ja nicht kommen sehen und tatsächlich er war es. Sein Akku am E – Bike war leer!! So stoppte er und hielt mir den letzten Bidon hin. Er meinte, er wolle noch bis zur Brandegg hochschieben und dann traversieren um unten an der Abfahrt nochmals zu stehen, falls ich noch ein Rad brauche würde! DANKE mein Schatz!!

So fuhr ich weiter und weiter der Kleinen Scheidegg entgegen, die Füsse brannte, der Körper wurde müder und müder und die Hoffnung auf den Sieg wuchs. Es hatte immer wieder steile Rampen, die zu überwinden waren. Nach 1:14 Stunden erreichte ich schliesslich die kleine Scheidegg! Ich nahm meinen letzten Muscle Relax von Sponser und hoffte so das letzte Teilstück noch gut hinter mich zu bringen. Denn obwohl es von jetzt an mehrheitlich runter ging, musste wir doch noch drei Gegenanstieg bewältigen bevor wir ein weiteres Mal Grindelwald Grund erreichten.

Die Abfahrt von der Kleinen Scheidegg ist sehr schnell, weil nur auf Teer und Schotter. Ich finde sie auch etwas gefährlich, da der Schotter sehr lose ist und man ja möglichst schnell sein möchte, aber auch schon ziemlich müde ist. Konzentration war bis am Schluss angesagt!

Immer wieder warf ich einen Blick über die Schulter, denn ich rechnete immer damit, dass ich noch von hinten aufgeholt werden könnte, …. denn letztes Jahr hatte ich es erlebt! Ich war bis zur Kleinen Scheidegg an erster Stelle und wurde oben von Ariane überholt und stehen gelassen!

Jetzt noch den letzten Anstieg hinauf ins Ziel, dieser Anstieg ist noch richtig hart!! Schliesslich konnte ich aber nach 5:29… Stunden jubelnd über die Ziellinie fahren!

Und ich hätte mir noch etwas mehr Zeit lassen können, denn schlussendlich war mein Vorsprung über 10 Minuten!

Danke Erich für deine Betreuung, die heute auch für dich ein gutes Stück «Arbeit» war, hat er doch auch an die 1400 hm gemacht!!

Ein Kompliment auch noch an den Streckenchef der Eigerbike Challenge, ich finde die Anpassung richtig toll!! Wäre doch schön, wenn es auch von der Kleinen Scheidegg noch den einen oder anderen Trail geben würde!