5. Etappe: Oak Valley – Lourendford

5. Etappe: Oak Valley – Lourendford

Die ganze Nacht hat es ziemlich fest geregnet und auch um 5Uhr als ich aufwachte, prasselte der Regen immer noch auf meinen Trailer. 😣 Ich checkte mein Natel, in der Hoffnung, dass die Strecke vielleicht verkürzt wurde… leider funktionierte das Internet nicht. Also stand ich auf und bereitete das Frühstück vor, machte meine Sachen für’s Rennen bereit. Doch was sollte ich anziehen? Kurz nach 6 Uhr kam Jennie zu mir und wollte wissen, ob ich Internet hätte, ob ich etwas wüsste? Leider nein! 

So blieb und nichts anderes übrig, als nach unten zu gehen, wo Timo auf und wartete. Er teilte uns mit, das um 5.15Uhr der Plan war, dass das Rennen ganz normal stattfinden würde. Also 99km und 2400hm. 

So machten wir uns also auf an den Start noch 5 Minuten vor dem Start, wusste ich immer noch nicht, was ich anziehen sollte zum Fahren. Schlussendlich startet ich im Gilet und mit Armlingen. Die dünne Regenjacke nahm ich aber mit, musste ich auch, denn ich hatte keine Zeit mehr, um sie in mein Starter-Bag zu verstauen.

Der Regen hatte fast gestoppt, trotzdem sahen wir nach wenigen Metern alle gleich aus – BRAUN!

Es dauerte nicht lange, und wir befanden uns im ersten Anstieg hoch zum Tierkop, dieser Anstieg war eigentlich ganz angenehm zu fahren, wenn man davon absah, dass wir sehr viel im Wasser fahren musste, doch das war dann noch “heilig” im Vergleich zu später.

So fuhren wir als auf Jeeptrack Richtung Tierkop und schon bald zeigte sich zum ersten Mal die Sonne. Doch es war auch wirklich schmierig, schlammig, dreckig, nass (von unten) und es rollte überhaupt nicht. 🤪 Die Temperatur war aber voll okay.

Die Abfahrt war nicht ganz einfach, aber auch nicht so schwierig, wie ich befürchtet hatte nach dem Briefing von gestern. Da meine Sattelstütze heute endlich richtig funktionierte machte es sogar richtig Spass! 😊

Doch schon bald ging es in den zweiten nicht enden wollenden Aufstieg hinauf zum Groenlandberg. Was hier abging habe ich wirklich noch nie erlebt! Wir fuhren die meiste Zeit im Wasser, sprich im Bach! Dann kamen wieder Pfützen, braun und man wusste nie wie tief man ins Wasser fahren würde, wie der Untergrund war…. echt jetzt wir waren manchmal so tief im Wasser, dass der Bidon unter Wasser war! 😳 Das machte das ganze natürlich nicht wirklich einfacher, wenn man sich im Blindflug den Weg nach oben suchten musste, es war richtig schwierig und anstrengend zu fahren! 😜 Doch wir kämpften uns Meter für Meter vorwärts, nach 2h Fahrzeit hatten wir sage und schreibe 25km gefahren, in diesem Tempo würden wir auf eine Fahrzeit von 8h kommen! 🙈

Als wir endlich oben waren, kam nicht etwas eine erholsame Abfahrt, nein jetzt war weiter volle Konzentration gefragt, denn die Abfahrt war ruppig, nass, rutschig, hatte grosse Steine… doch es machte trotz der Anstrengung auch Spass, natürlich konnte ich nicht herumschauen und die Aussicht geniessen, das war nicht drin, das wäre zu gefährlich gewesen. ☺️

Also wir endlich unten waren, waren meine Arme und Hände ganz schön müde, so war es gut, das wir einen Stopp einlegen konnten bei der Feedzone, uns verpflegen konnten, die Bidons auffüllen und die Kette neu schmieren lassen. Das Material leidet natürlich mega bei diesen Bedingungen. 😣

Und weiter gings, wieder irgend einen “Weg”/Trail hoch, der eigentlich gar keiner ist. Doch die nächsten Anstiege waren nicht mehr so lange und wir kamen gut voran. Doch dann kurz vor der nächsten Feedzone hat meine Schaltung plötzlich nicht mehr funktioniert. So stoppten wir bei der nächsten Feedzone, ich fuhr zum Tech-Zelt, damit mir jemand helfen konnte. Leider war gerade niemand frei, sodass ich bereits mein Werkzeug und meine Erstatzbatterie ausgepackt hatte zum Wechseln. Doch der Helfer meinte es wäre der Akku, ich könne ihn 5min. laden und dann weiter fahren. Doch ich hatte je einen Ersatzakku dabei, musste also nicht warten. Doch schlussendlich war es gar nicht der Akku, sondern das System hatte einfach zu viel Wasser bekommen und sich für einen Moment verabschiedet, denn als ich den “alten” Akku wieder einsetzte, leuchtete es grün und es funktionierte wieder! 👍 Trotzdem nahm der Helfer das Bike noch kurz auf den Mech-Ständer um zu checken, ob es wirklich funktionierte. In dieser Zeit ging ich mich verpflegen, füllte meinen Bidon und musste dann noch kurz warten, bis ich mein Bike zurück hatte und wir weiterfahren konnten.

Es folgten jetzt noch einige schöne Trails, die Landschaft war schön und das Wetter unterdessen wunderbar. Es machte Spass, bis wir zum Grabow Pass kamen, hier mussten wir ein gutes Stück schieben und zwar runter, über nasse Steine, hohe Stufen… gar nicht mein Ding. 🥵 Denn ich habe da immer etwas Angst, dass ich mir den “Fuss vertrampe” da meine Fussgelenke Lottergelenke sind! 🙈

Jedenfalls schafften wir diese Passage auch ohne Misstritt und weiter ging es zuerst noch über einen Trail, dann wieder auf Farmroads letzten Verpflegung kamen. Dort füllten wir nachmals unsere Bidons und unsere Speicher für die letzten 25km. 

Die waren meist eher langweilig, wir fuhren durch Farmland in der Ebene, klein Auf und Ab’s, da einem Zaun entlang, dann durch ein Tor, dem Zaun entlang auf der anderen Seite zurück. Eine Zeitlang konnten wir uns einem Mixed-Team anhängen, bis die Frau vom Mann geschoben wurde und wir abreissen lassen hatten. 

Wir fuhren ein gutes Tempo, und endlich kam die 10km bis zum Finish Marke. 🚲💨 Noch ein wirklich toller Singletrail, und wir konnten die Zelte schon sehen, doch die Pfeile führten uns in eine andere Richtung und kurze Zeit später die Marke noch 5km, wie unnötig! 😫 Da bist du eigentlich schon im Ziel und musst noch einen Umweg von 5km machen, und es war nicht so, dass wir noch mit einem wirklich schönen aussergewöhnlichen Trail belohnt wurden! 🙈

Schliesslich erreichten wir das Ziel heute nach 6h30min. wieder als erstes Master Womens Team! 👍

So jetzt sind es keine 200km bis ins Ziel am Sonntag in Val de Vie, doch auch morgen gibt es nochmals 78km/2300hm zu bewältigen und am Sonntag nochmals 88km/2400hm. Leider scheint das Wetter nicht so gut zu sein, wir werden es sehen… und wohl oder übel nehmen wie es kommt! 🤷🏼‍♀️