das rennen….

Nach der pompösen Schlussfeier, mit diversen Bands gingen die olympischen Spiele 2012 in London zu Ende. Todmüde sank ich nach Mitternacht ins Bett und schlief wie ein Stein…. Bereits kurz vor sechs ging der Wecker, denn um 6.30 Uhr fuhr unser Bus zum Flughafen, wo ich nun sitze und auf den Flug nach Hause warte….

Jetzt – zum Rennen, es scheint schon eine Ewigkeit her zu sein, dass ich es gefahren habe, so viele Eindrücke kamen noch dazu.

Am Samstagmorgen schien wieder die Sonne und es sollte ein weiterer schöner und warmer fast heisser Tag werden. Das hatte ich mir gewünscht, also mein Tag?!

Nach dem Frühstück dauerte es aber ewig, bis ich endlich nach vorne zu unserem „Zelt“ ging, da der Start ja erst um 12.30 Uhr war, für uns eher spät. Aber irgendwann war es dann an der Zeit auf zu brechen. Nach dem schon gewohnten Check – in war ich endlich drinnen und es konnte los gehen. Schon mehr als eine Stunde vor dem Rennen waren die ersten Fahrerinnen auf der Rolle am Aufwärmen. Ich zögerte es noch etwas heraus, doch schliesslich startete auch ich mit dem Aufwärmen. Bereits 30 Minuten vor dem Start mussten wir uns in die Rennaerea verschieben und dort 15 Minuten im Kreis auf der Startrunde kreisen. Viele Zuschauer waren dort und jubelten uns zu, das war mega cool. Schliesslich mussten wir dann in die Box, von wo wir nach dem Aufrufen nochmals eine Startrunde fahren mussten und dann an der Startlinie auf den Startschuss warteten. Ich durfte in der ersten Startreihe stehen – ein gutes Gefühl!!

DANN ENDLICH FIEL DER SCHUSS!! Ich kam wirklich gut weg und war in der ersten kurve in den ersten zehn. Doch da ich ganz aussen startete wurde mir die nächste leichte links Kurve zum Verhängnis ich fuhr zu passiv und sofort fand ich mich zehn Positionen weiter hinten wieder 🙁 dies hatte zur Folge, dass ich bereits bei den ersten Steinen anstehen musste und so den Anschluss an die Spitze verpasste! Als sich mir dann die Gelegenheit bot, setzte ich zur Aufholjagd an!! Ich merke schnell, dass ich wirklich gute Beine hatte und kämpfte mich Rang um Rang nach vorne! Die Zuschauer an der Stecke, schrieen mich richtig die Anstiege hoch und es machte richtig Spass, dieses Rennen hier zu fahren. Obwohl das Rennen wirklich hart war, und ich keine Zeit hatte mich auch nur einen Augenblick zu erholen, denn durch die vielen Rhythmuswechsel, die Richtungswechsel wie auch die kurzen Abfahrten musste ich immer voll konzentriert und auf’s Rennen fokusiert bleiben. Doch all dies gelang mir super, und ich nutzte die Energie die mir die Fans zuschrieen!! Schliesslich kam ich als 5te ins Ziel, ich war mega glücklich mit diesem Resultat, auf den 4ten Rang verlor ich bloss 14 Sekunden, auf die Bronzemedaille 46 Sekunden.

Was mich zufrieden macht, dass ich am Tag X mein Potential abrufen konnte, ich bin mega stolz auf dieses olympische Diplom, das ich für die Schweiz an diesen olympischen Spielen holen durfte!

Nach der Zieleinfahrt ging es weiter zu den Interviews, da wurde man durchgeschleusst und musste oder besser gesagt durfte „Red und Antwort“ stehen! Weiter ging es dann zum Fahrerlager, wo keine Zuschauer zutritt hatten, doch auf dem Weg dorthin, wurde ich nochmals gefeiert, es wurde gratuliert, auch Ueli Maurer vefolgte das Rennen live und gratulierte mir zu meinem 5ten Rang. Dann endlich sah ich Erich und konnte mich über die Banden hinweg umarmen lassen. Ich glaube er platzte fast vor Stolz!

Wieder im Fahrerlager konnte ich ausfahren, während der Chaperau mich nicht aus den Augen liess. Denn ich musste noch in die Dopingkontrolle. Als ich auch das hinter mir hatte, ging ich zurück zum Haus, da war packen angesagt, denn Katrin und ich zogen ins Athletendorf. Als mit packen fertig war kam Erich und Hansjöarg vorbei und wir verabredeten uns für den Abend im Schweizer Haus.

Mit Sack und Pack machten Katrin und ich uns auf zum Renngelände, von wo der Shuttelbus uns ins olympische Dorf fahren sollte. Endlich fand sich ein Bus, der uns auch fuhr, das brauchte aber einiges an Geduld von unserer Seite. Eine Stunde später kamen wir im olympischen Dorf an, dort deponierte ich mein Gepäck, und machte mich sogleich auf den Weg zum Schweizerhaus bei der London Bridge. Dort setzte ich mich zum ersten Mal seit dem Rennen und hörte meinen Magen knurren….. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend bevor es dann wieder zurück ging, alle ihn ihre Unterkunft.

Dies war ein langer und unvergesslicher Tag!

Ich möchte mich nochmals beim ganzen Staff für die tolle Unterstützung bedanken, sowie den Fans am Streckenrand, die mich so toll angefeuert haben!!

Auch meinem Trainer, der mich begleitet hat auf dem Weg nach London!! Was ich ja nun mit einem guten Resultat danken kann!!