EM in Moskau

Endlich schaffe ich es den Bericht online zu schalten, denn in Moskau war es so eine Glückssache mit der Internetverbindung und so musstet ihr euch gedulden, bis ich endlich wieder zu Hause bin…..

Hier also mein Bericht:

Als ich heute morgen aufwachte, schien zum ersten Mal, seid wir hier in Moskau sind die Sonne, ich freute mich auf das Rennen. Schon machten wir uns Gedanken, ob wir wohl die Räder doch noch wechseln sollten, wir entschieden uns noch etwas zu warten und es erst vorne auf dem Rennplatz zu entscheiden.

So machte ich all meine Sachen bereit … doch schon im Hotel die erst Aufregung (für mich), ich schloss mich aus meinen Zimmer aus, als ich an der Reception fragen ging für einen Ersatzschlüssel konnte diese mir leider nicht helfen, da wir einander nicht verstanden ☹

Was mache ich jetzt, ich muss doch ins Zimmer, all meine Kleider und die Rennschuhe… waren dort!

Kurz entschlossen versuchte ich es übers Fenster, in dem ich vom Nachbarzimmer in mein Zimmer stieg, zum Glück hatte ich das Fenster offen gelassen. Mein Puls beruhigte sich allmählich wieder und die Vorbereitungen für’s Rennen konnten weitergehen.

Vorne beim Rennplatz entschieden wir uns die Räder zu wechseln, da der Kurs nun wirklich trocken war, wie Beat sagte. Doch dann beim Einfahren begann es doch tatsächlich wieder zu regnen…. was nun? Okay doch wieder zurückwechseln….

Dann endlich wir mussten zum Start, es regnete immer noch und es sollte das ganze Rennen nicht aufhören, nein, es wurde immer schlimmer.

Wir mussten eine Startrunde und 4 Runden fahren… dann der Start, der glückte mir heute ganz gut und ich konnte nach dem Asphalt (nach ca. 2 Minuten Renndauer) als ERSTE in den Singletrail reinfahren, SUPER!!

Dann ging es los, bald schon bildete sich eine fünfer oder sechser Gruppe, so genau hatte ich es nicht im Griff und die erste Runde war auch schon bald absolviert, schon in der zweiten Runde, machte sich Dahle auf und davon, ich fuhr zusammen, mit der Polin, mit Kalentieva und Spitz war auch noch bei uns. Mal war die Eine vorne, dann wieder die Andere. Schon Ende der zweiten Runde hatte ich die ersten technischen Probleme, ich konnte vorne nicht mehr auf’s grosse Ritzel schalten, ich überlegte mir, was ich machen sollte, anhalten? Ich war immer noch in der ersten Gruppe mit dabei…. also nicht anhalten, mit Wasser versuchen das Ganze wieder in Gang zu bringen, doch leider ging es nicht und ich fuhr von da an nur mit dem kleinen Ritzel vorne, immer noch besser als auf dem Grossen! In der Verpflegungszone hatte ich jeweils richtig Stress, zuerst einen Trinkbidon nehmen, dann einen Wasserbidon zum Spühlen und schlussendlich noch einen Gel!!!

Irgendwann fiel die Polin zurück und wir waren noch zu viert, bzw. zu dritt auf den Rängen 2-4!! Immer wieder ging mir der Gedanke durch den Kopf, ich will nicht der erste Verlierer sein sprich nicht vierte werden. Ich kämpfte mich dem Wetter und der Strecke musste viel laufen, weil es einfach zu rutschig war und wenn es einmal durchdrehte, warst du verloren. Ich kämpfte mich immer wieder nach vorne ans Hinterrad von Spitz, Kalentieva hatten wir unterdessen abgehängt und so fighteten wir um den 2ten Platz. Ich musste richtig beissen, Spitz konnten den besseren Rhythmus berghoch fahren, bzw. sie erwischte oft die bessere Linie und war immer zu Informiert, was ich hinter ihr machte, denn ihr Betreuer kommentierte jeden Atemzug von mir … schliesslich kamen wir in die letzte Runde, die Bremsen zogen auch nicht mehr wirklich und ich betete nur noch, dass das Bike bis zum Schluss durchhalten würde, ich gab alles, immer am Hinterrad von Spitz kämpfte ich mich über die Runde, schliesslich aber war sie es, die zuerst in die letzte Abfahrt ging, Beat rief mir zu, dass Rennen ist er am Schluss entschieden!! gib nochmals alles, also los, da ich nicht mehr wirklich bremsen konnte, waren die letzten Abfahrten, ziemlich unberechenbar und schon fast zu unterst der letzten Abfahrt konnte ich schliesslich an Sabine vorbei, nun wusste ich, ich musste genug Vorsprung herausfahren, denn sprinten konnte ich nicht, da ich ja keine grossen Gänge mehr hatte…. ich gab wirklich allen, kurbelte die letzten Meter auf der so schnell ich konnte und sicherte mir die Silbermedaille!!JUHUI!!

Es regnete immer noch und mir war richtig kalt… unter einem Zelt konnten wir uns waschen und umziehen und für die Siegerehrung bereit machen, mit klappernden Zähnen standen wir drei dann dort oben, schade, dass die Zuschauer fehlten, trotzdem war es ein unglaublicher Moment für mich, ich konnte mir die Silbermedaille um den Hals hängen lassen!! Trotz Kälte genoss ich diesen Moment!!

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in diesem Rennen aber auch während der ganzen Jahre bis hier hin unterstützt haben, am mich geglaubt haben und mich in irgend einer Weise begleitet haben, all denen gehört ein Teil dieses Medaille und ich hoffe ihr freut euch so richtig mit mir!!