letzter Tag auf Gran Canaria…

Gestern war unser letztes Training auf Gran Canaria. Ich hatte mir vorgenommen, das Tal der Tränen zu fahren, dies war ich bis jetzt noch nie gefahren, doch es würde eine lange Tour werden, so um die 6 Stunden. Leider wollten die anderen nicht mitkommen, sodass ich mich in Mogan von ihnen verabschiedete.

Von dort ging es weiter rauf und runter bis nach San Nicolas…. Schon  da hatte leider der Akku für den Schaltvorgang vorne den Geist aufgegeben und ich konnte nur noch hinten schalten. Ich fand mich damit ab und hoffte, dass das Wetter und der Akku mir gut gesinnt sein würden. In San Nicolas suchte ich mir den Weg durch verwinkelte Gässchen Richtung Atenarra und kam in ein steiniges aber wunderschönes Tal, das ich nun hoch fuhr…. Irgendwann der Verzweiger, da musste ich die richtige Strasse erwischen, weil es sonst korkenzierartig aufwärts gehen würde… Ich hatte den richtigen Weg genommen und konnt schon bald von der anderen Talseite aus, diesen sogenannten „Korkenzieher“ sehen. Es ging weiter berghoch, ein Ende war nicht zu sehen, doch es lief ganz gut und ich war guter Dinge…. Bereits 3 Stunden war ich unterwegs, als sich auch beim Schalten der hinteren Gänge das rote Licht zeigte, das darf doch nicht wahr sein…. Was nun? Ja mir blieb nichts anderes übrig als mit möglichst wenig Schaltvorgängen weiter zu pedalen. Endlich passierte ich Artenarra von hier musste ich weiter nach Tjeda. Es ging nun wieder hoch und runter und mir fehlten die Gänge, sodass ich runter nur rollen lassen konnte, das war schon sehr schade…. Doch dann kurz vor Tjeda ging gar nichts mehr, d.h. ich hatte nur noch einen Gang! Und vor mir eine Steigung von 12%, ich versuchte im 4.kleinsten Gang diese Wand hoch zu würgen, im wahrsten Sinne des Wortes. Doch irgendwann musste ich aufgeben und das Velo schieben…. schiebend und fahrend kam ich schliesslich auf dem “ Cruz del Tjeda“ an. Hier oben war es dann windig, neblig und kalt. Ich fragte nach dem Weg nach Ayagata, denn ich konnte fast nichts mehr sehen. Eigentlich hatte ich gehofft nun nur noch um die Kurve fahren zu müssen und dann auf Ayagata runtersehen zu können…. Doch stattdessen fuhr ich weiter berghoch, der Nebel verschluckte mich immer mehr und ich konnte nur noch weiss rund um mich sehen, zudem wurde es immer kälter! Als ich so am Fahren war nicht mehr wusste wo ich bin, entschloss ich mich, das nächste Fahrzeug anzuhalten und um Mitfahrt zu bitten. Als erstes kam ein Car, doch leider konnte da niemand englisch, trotzdem nahmen sie mich einige hundert Meter mit, da sie aber weiter nach Telde fuhren, stieg ich bei der nächsten Verzweigung aus (hier war Ayagata angeschrieben!) doch nach nur wenigen Metern wusste ich wo ich war und wäre am liebsten wieder in den Car eingestiegen…. Doch der war bereits verschwunden. Also kämpfte ich mich weiter durch den Nebel und die Kälte, da vorne konnte ich Autos und Leute ausmachen, die werde ich fragen, ob sie mich nicht bis Ayagata mitnehmen würden… Als ich noch am Diskutieren war näherte sich ein anderes Auto, ich stoppte es und hatte hier meinen Retter gefunden…. Er nahm mich mit. Sobald wir in Ayagata waren, besserte sich auch das Wetter wieder, es war zwar hier oben immer noch kalt(das Thermometer zeigte 5Grad an), doch die Sonne war wieder zu sehen. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, von hier mit dem Velo zurück zu fahren, doch als ich all die Velofahrer sah, die sich in Jacken und Ärmlinge packten, verwarf ich die Idee auch gleich wieder, zumal ich noch nicht wirklich wieder warm geworden war, auch hätte es mit dem einen Gang keine Spass gemacht die vielen Kurven runter zu fahren. Das tat im Herzen schon weh, nach den über 3000 Höhenmeter, die ich mich hochgestrampelt hatte, die verdiente Talfahrt zu verpassen …. Schliesslich kam ich nach fast 6 Stunden müde, ausgelaugt und auch wütend auf meine top moderne Schaltung im Hotel an…..

Schade, dass es nicht geklappt hat die ganze Tour zu fahren, doch ich habe es versucht und ich denke meine Entscheidung war richtig, obwohl ich mich immer noch etwas ärgere…. Doch auch das wird vorbeigehen.

Jetzt sitze ich im Flugzeug zurück nach Hause in die kalte Schweiz (wenn ihr das lest, bin ja natürlich bereits zu Hause…..  en schöne Sonntig!!