….. zum Vizeschweizermeister Titel im Crosscountry

Da die Downhill SM auch in Chur stattfand, konnte man den Crosscountry Kurs nur zu einer bestimmten Zeit besichtigen. So fuhr ich am Samstagmorgen mit dem Camper alleine los nach Chur – Erich wollte dann nach der Arbeit mit dem Zug nachkommen.
Nachdem ich meine Startnummer montiert hatte – man durfte nur mit Startnummer auf die Strecke – drehte ich ein Runde mit einer ganzen Gruppe um mich mal mit dem Kurs vertraut zu machen. Schon bevor wir richtig losgefahren sind, hiess es immer wieder es ist eine Fullystrecke, wollen wir doch mal schauen.

wer strahlt am meisten??
wer strahlt am meisten??


Zuerst ging es auf Asphalt um Hausecken dann begann auch schon der Aufstieg, bald schon bogen wir auf einen Weg in den Wald ein, das war angenehm, da die Sonne so nicht voll auf uns schien. Schleichend ging es berghoch, bis es zum ersten Stau kam auf der Strecke, aha eine knifflige Stelle. Auch wir versuchten diese knifflige und steile Kurve zwei-, dreimal zu fahren, doch wirklich geschafft hatte ich es nicht. Ich machte mir da aber nicht allzu grosse Sorgen, ich konnte es ja in der nächsten Runde nochmals versuchen. Es ging immer noch berghoch, es wurde langsam auch etwas steilen und dann endlich, wir waren oben, es erschien mir als ziemlich lang (doch wir sind auch sehr gemütlich gefahren). Die Abfahrt startet gerade über einige Wurzeln, bei denen man sich schon konzentrieren musste ging kurz darauf um eine enge Kurve weiter über Wurzeln und Steine auf einem Singletrail (wie eigentlich die ganze Abfahrt) nach der nächsten Kurve eine kurze Gegensteigung nicht schlimm, evt. eine Möglichkeit zum Überholen bevor es dann weiter im Singletrail runter ging. Weiter über eine Passarelle nochmals eine kleine Gegensteigung, sehr schmal und dann runter Richtung Ziel, die letzten Kurven mussten wir auf der Downhillstrecke fahren, die auch schon ziemlich fest schlug.
Da ich die zwei Runden mit dem Hardteil gemacht hatte, entschied ich mich kurz zum Auto zu fahren und noch eine Runde mit dem Fully zu machen, und mich dann zu entscheiden, was am Sonntag fahren würde.
So fuhr ich dann noch zwei Runden mit Katrin Leumann. Nach diesen beiden Runden war für mich klar, ich würde das Fully nehmen.

Danach machte ich es mir im Camper gemütlich und wartete bis Erich endlich kommen würde. So gehen sechs holte ich ihn dann am Bahnhof ab.
Er schaute dann ob alles bei meinem Bike in Ordnung war, und wir genossen den schönen Abend zusammen vor dem Camper.

Sonntagmorgen, es hatte nicht geregnet in der Nacht und auch jetzt schien die Sonne vom blauen Himmel. Es würde bestimmt heiss werden heute.
Ich richtete meine Bidons, machte alles bereit und zusammen gingen wir dann zum Start wo ich mich beim iXS Zelt einfahren durfte.
Als ich mich auf die Rolle setzte, fühlten sich meine Beine ziemlich schwer an 
Langsam machte Georg Flütsch (Küblis) sich auf den Weg zur zweiten Feedzone, wo er mich im Falle eines Defektes unterstützen wollte. Auch nahm er zur Sicherheit noch einige Bidons mit – Danke für deine spontane Bereitschaft mich zu Verpflegen!!

Dann endlich ging es zur Startaufstellung, doch trotz meiner Startnummer 5, wurde ich fast als letzte aufgerufen  war aber nicht all zu schlimm, da das Feld ja nicht wirklich sehr gross war.
Es gab keinen Startschuss, sondern nur ein Startpfiff und los gings auf die Startschlaufe und dann auf die erste Runde. Denn Start erwischte ich einmal mehr nicht wirklich gut – muss wohl endlich trainieren, schnell in die Klick’s zu kommen . Doch bis zur ersten Feedzone hatte ich mich gut eingereiht, auf Position fünf (meine Startnummer) hinter Leumann, Schneitter, Henzi und Saner. So fuhr ich dann die ersten beiden Runden, obwohl sich meine Beine nicht wirklich gut anfühlten, versuchte ich den Kontakt zur Gruppe nicht zu verlieren, denn bereits im ersten Aufstieg bildete sich eine grosse Lücke zum Rest des Feldes.
Ich glaube, in der dritten Runde war es als Schneitter nicht mehr mithalten konnte und sich unsere Gruppe verkleinerte. Mein Ziel, einfach mitzufahren und abzuwarten was passiert. Dann hatte Saner ein Problem und konnte nicht mehr folgen. Wir drei – Leumann, Henzi und ich – versuchte unseren Vorsprung etwas zu vergrössern. Fünfte Runde ich bog beim Aufstieg als erste in den Wald ein, ich hörte Leumann hinter mir „Henzi hat Mühe zu folgen, gib Gas“ ich versuchte es und tatsächlich, es entstand eine Lücke zwischen uns. Nun waren wir nur noch zu zweit – ich war auf Podestkurs!! Aber bitte jetzt aufs Rennen konzentrieren, es geht noch mehr als zwei Runden. Gemeinsam fuhren wir weiter. Am Ziel vorbei und in die zweit letzte Runde. „Komm wir arbeiten zusammen“ sagte Leumann, ich übernahm die Führung, diese ganze Runde lang, der Abstand zu Henzi wurde grösser. Dann auf der letzten Runde forderte ich Leumann auf auch mal wieder zu führen, doch sie wollte nicht mehr. Ich überlegte kurz, die Beine einfach „lampen“ zu lassen (nicht mehr zu treten), entschied mich dann aber dafür weiter zu führen und lieber um die beiden ersten Plätze zu kämpfen als von Henzi aufgeholt zu werden und dann vielleicht sogar dritte zu werden.

So kämpften wir uns das letzte Mal den Aufstieg hoch, frenetisch angefeuert durch die vielen Zuschauer im Wald an der Strecke. Natürlich wussten wir beide, wer zuerst in die Abfahrt geht, wir das Rennen, wenn nichts mehr passiert, gewinnen. Ich war immer noch vorne…. Nur noch wenige Meter bis zum höchsten Punkte, ich war mir bewusst, dass sie es probieren würde, mich zu attackieren, versuchte das Tempo noch etwas zu erhöhen …. Doch dann passierte es, sie setzte zum Angriff an und ich konnte nicht reagieren, es ging einfach nicht!! Sofort hatte sie einige Meter Vorsprung auf mich und ging so als erste in die Abfahrt. Für mich war nun klar, sie würde das Rennen gewinnen. Da wie ich schon beschrieben habe, die Abfahrt hauptsächlich aus Singletrails bestand, wollte ich nun nur noch ohne Panne bis ins Ziel kommen, denn ich war wirklich zufrieden mit meiner Leistung heute, schade dass es nicht ganz zu oberst aufs Treppchen gereicht hat, aber ich freute mich einfach nur über den unverhofften? Vize-Schweizermeistertitel!!

Der verdiente Jubel!!
Der verdiente Jubel!!

So nun möchte ich mich noch ganz herzlich bei meinen Betreuern bedanken, Georg Flütsch und Erich. Auch den vielen Zuschauern die mich so toll angefeuert haben, ich hatte manchmal richtig Hühnerhaut, als ich den Wald hoch fuhr, es war einfach fantastisch!!! DANKE!!

Auf http://www.sf.tv/videoplayer/sa_player.php?divid=vplayer1007557&skinid=popup&referrer=http%3A//sport.sf.tv/&usage= kann man die Zieleinfahrt sehen!!

Auch ein Dankeschön an all meine Sponsoren, Gönner und Hundertclubmitglieder, denn ohne euch würde es nicht gehen. DANKE!!

Ich hoffe ganz viele Zuschauer sind auch nächste Woche in Küblis an der Strecken, wo dann die Schweizermeistertitel im Marathon vergeben wird.

Freude pur!!
Freude pur!!

 

Ich wünsche allen eine schöne Woche und hoffentlich auf bald!!

Eure Esther