Elsabike Trophy in Estavayer

Am Samstag nahm ich noch an einer Weiterbildung der Swissbikeschool bei Andi Seeli teil, ich wusste zwar nicht, ob die mir gut bekommen würde in Betracht auf das Rennen in Estavayer, doch ich wollte diesen Kurs unbedingt besuchen. Es hat sich dann auch wirklich gelohnt, wir hatten viel Spass und ich habe viel Neues gelernt, was ich nun in meinen Kursen weitergeben kann.

Damit ich doch noch etwas Ruhe hatte, entschied ich mich dann nicht schon am Samstag nach Estavayer zu reisen, sondern erst am Sonntagmorgen, da der Start ja erst um 12 Uhr war, musste ich trotzdem nicht allzu früh aufstehen.

Am Start stand diesmal auch Natalie Schneitter (Olympiateilnehmerin 2008), die ich schwer einschätzen konnte, denn sie ist gut in Form, fährt im WC Crosscountry unter die ersten zehn. Zudem kommt ihr diese Strecke sicher noch entgegen, sie ist nicht so lang (Fahrzeit unter 3 Stunden) hat keine langen Anstiege und Nati bringt viel Druck auf’s Pedal. Doch mein Ziel war klar, ich wollte Nati schlagen.

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So versuchte ich dann auch gleich am Start mich einer Gruppe Männer anzuhängen, da ging die Post aber mächtig schnell ab. Ich war mir bewusst, dass ich sehr schnell unterwegs war, wusste aber nicht wo sich meine Konkurrentinnen befanden. Ich versuchte solange als möglich bei dieser Gruppe dran zu bleiben, obwohl mir bewusst war, dass ich früher oder später abreissen lassen musste, ausser das Tempo würde etwas langsamer. Doch dies war vorerst nicht der Fall. Doch dass ich dann nach Kilometer 20 in einer Abfahrt abreissen lassen musste dachte ich mir dann doch nicht, doch es schlug und stob so stark und ich konnte absolut nichts mehr sehen, sodass ich einfach etwas Tempo rausnehmen musste, ich fand es lohnte sich nicht einen Sturz zu riskieren, und weg waren sie. Also konnte ich „endlich“ mein Rhythmus fahren, was sicher auch nicht schlecht war.So fuhr ich ein flottes Tempo weiter konnte die Gruppe immer vor mir sehen, konnte aber nicht mehr zu ihnen aufschliessen. Doch ich liess mich nicht verrückt machen und konnte trotzdem, obwohl ich nun weitgehend alleine fuhr, konnte ich doch nochmals etwas Vorsprung herausfahren, das motivierte mich noch zusätzlich.

Ich hatte dann immer ein Mann, die nicht weit vor mir fuhr, ich setzte mir zum Ziel in aufzuholen und mit ihm zu fahren, das erstere gelang mir, doch sobald ich ihn aufgeholt hatte, liess er die Beine hängen und startete kurz darauf eine Attacke, ich ging nicht mit,denn ich wollte mich ja nicht kaputt fahren. Ich konnte aber immer mal wieder zu ihm aufschliessen, denn auch seine Kräfte liessen langsam nach. So ging dieses Spiel einige Male weiter, irgendwann kurz vor dem Ziel – so 5km – entschloss ich mich, ich wollte versuchen, ihn zu schlagen und vor ihm über die Ziellinie zu fahren. Nicht gerade nett von mir, doch ich musste es einfach machen. Zum Glück hatte ich mir den Schluss noch angeschaut. Zusammen mit einem anderen Mann schloss ich nochmals zu ihm auf und startete auch gleich den Angriff, es war ein Risiko, ich konnte natürlich auch verlieren, doch machte es ja eigentlich nichts. Ich wollte unbedingt vor ihm in den schmalen Weg einfahren und dies gelang mir. Doch nun musste ich alles geben, denn es ging noch einen Kilometer bis zum Ziel und dies um einige Ecken, durch Estavayer, leicht ansteigend. Doch ich schaffte es, kam vor ihm ins Ziel!! Trotzdem auch diesem Herr herzliche Gratulation, bist ein gutes Rennen gefahren J!!

 

Frauen (60 km):
1. Esther Süss (Küttigen) 2:37:13.
2. Nathalie Schneitter (Lommiswil) 4:58.
3. Antonia Wipfli (Seedorf, UR) 8:06.
4. Jane Nüssli (Zug) 13:48

 

Im Ziel wurde ich dann auch gleich empfangen, denn ich musste zur Dopingkontrolle, dafür musst ich aber auf Erich warten, der mir meine Lizenz brachte. Bis ich dann dies hinter mir hatte verstrich auch wieder etwa eine Stunde. Nach dem Ausfahren und Duschen hatte ich dann auch noch Zeit für einige interessante und gemütliche Gespräche, bevor wir dann nach der Rangverkündigung heimfahren konnten.

 

Danke möchte ich allen Zuschauern, die m ich wieder einmal mehr angefeuert haben, das ist unheimlich schön, wenn man von den Zuschauern mit Namen angefeuert wird. DANKE!!

Vor allem danken möchte ich natürlich auch meinem Schatz Erich, der wieder einmal mehr an der Strecke gestanden hat!

 

So nun wünsche ich euch allen eine schöne Woche!

 

                                                                        Eure Esther