Monte Generoso

Mit dem Monte Generoso startet nun auch die iXS classic in die Saison 2009. Als ich am Samstag ins Tessin fuhr, wollte bei mir noch nicht so recht Freude aufkommen für den Marathon am Sonntag. Das Wetter war alles andere als gut, als wir aus dem Gotthardtunnel fuhren, regnete es in Strömen. Da war es zu Hause doch noch viel schöner Wetter gewesen.

Doch langsam aber sicher musste ich mich auf das Rennen hier im Tessin einstellen, es gab nichts anderes.

Den Auftakt machten wir beim Intercyclestand, wo sich das ganze Team auf der Rolle beim Einfahren präsentierte. Es war ein richtiger Publikumsmagnet, ich denke es ist richtig gut angekommen.
Erich und Dädi kamen dann so gegen sechs Uhr auch an. Nachdem wir den Camper gestellt hatten, ging es zum gemeinsamen Nachtessen mit dem Team. Danke Urs für die Organisation.

Team Präsentation auf der Rolle
Team Präsentation auf der Rolle

Als ich am Morgen aufstand, war es draussen trocken, das stimmte mich schon etwas zuversichtlicher, und es wurde wirklich auch immer schöner Wetter, sodass wir bei trockenem Wetter und einzelner Sonnenstrahlen um 7.30 Uhr starteten.
Mein erstes Teilziel war es, dass ich die ersten gut 10 Kilometer mit der Spitzengruppe der Männer mitfahren konnte. Dies erreichte ich dann auch, obwohl es viel mehr Steigung gab, als ich in Erinnerung hatte. Von hier aus wollte ich dann meinen Rhythmus fahren und so meinen Vorsprung halten oder besser noch ausbauen, denn keine der Frauen konnte in der ersten Gruppe mitfahren.
Als ich schliesslich auf dem Prabello ankam, zog Nebel auf und die Sicht war wirklich sehr schlecht, sodass ich ziemlich vorsichtig fahren musste. Doch so plötzlich wie der Nebel da war, verschwand er auch wieder. In einem ständigen auf und ab ging es weiter zur Alp Bisbino und dann runter nach Lattecaldo bis nach Obino, wo die nächste lange Steigung zum Monte Generoso anfing. Ich konnte einen guten Rhythmus fahren, alles lief nach Plan, doch plötzlich fühlte sich meine linke Verbindung zur Pedale ziemlich komisch an, ich hatte so viel Spiel, was war da los? Ich liess mich nicht aus der Ruhe bringen, entschloss mich aber beim nächsten Verpflegungsposten anzuhalten und mein „Plättchen“ zu kontrollieren. Und tatsächlich, mein „Plättchen“ am Schuh hatte sich gelöst. Also musste Erich es wieder festschrauben, was gar nicht so einfach war, bei diesem Dreck. Doch schliesslich war alles wieder okay und ich konnte mich wieder auf den Weg machen, dieser Stopp hatte mich einige Minuten gekostet, doch ich kam zum Glück schnell wieder in den Rhythmus und fuhr weiter Richtung Monte Generoso. Doch schon bald musste ich wieder anhalten, denn die Bahn auf den Monte Generoso hatte Vortritt . Beim letzten Kilometer vor dem obersten Punkten musste man das Bike immer wieder schieben, denn der Weg hatte viel grosse Steine und Stufen die nicht zu fahren waren. Endlich oben angekommen, freute ich mich auf die schöne Abfahrt, mit den vielen Singletrails, doch die Freude währte nicht lang, denn ich fing mir einen Platten ein. Sofort pumpte ich mit meinem Geax (dies ist ein Luft – Latex Reperaturspray), doch das nützte nichts, wenige Sekunden später waren war die Luft wieder raus. Jetzt war ich ziemlich aufgeschmissen, denn ich hatte keine Luftpatrone und keinen Ersatzschlauch beim mir. Also machte ich mich zu Fuss auf den Weg, das war ziemlich deprimierend, denn ich hatte mich so auf die Abfahrt gefreut. Ich war schon einige Minuten zu Fuss unterwegs, als ein Fahrer mir grosszügiger Weise seinen Schlauch und seine Patrone gab. So machte ich mich ans Flicken. Alles ging ziemlich flott voran und ich konnte meinen Weg schon bald wieder auf dem Bike fortsetzten. Doch nicht lange und die Luft war schon wieder draussen, es durfte doch nicht wahr sein. Diesmal hatte ich aber Glück im Unglück, denn meine Teamkollege Bruno war soeben zu mir aufgeschlossen und ich konnte diesmal seinen Schlauch bekommen. Während ich flickte konnte er dann weiterfahren.
Ich fuhr weiter und kam Minuten später zum offiziellen Reperaturposten, das wäre noch ziemlich weit gewesen, hätte ich alles zu Fuss zurücklegen müssen. Ich fuhr nun ziemlich vorsichtig, wollte ich doch nicht noch mal einen Platten riskieren. Dieses Teilstück zog sich ziemlich lange hin, immer mal wieder einen kurzen Gegenanstieg und dann wieder schöne Trails runter, bis ich endlich zum zweiten Mal auf der Alpe Bonello ankam, wo ich nochmals anhalten musste, denn ich wollte nun für die letzten zwei Abfahrten noch einen Schlauch und eine Luftpatrone mitnehmen, denn gelaufen bin ich für heute genug. Gut ausgerüstet mit neuem Bidon, Schlauch und Patrone machte ich mich nun auf die nächste Abfahrt, diesmal wieder etwas Risikofreudiger und lockerer. Bei Kilometer 76 fing dann die letzte Steigung an, auf einem Singletrail, der gut zu fahren war ging es schier endlos den Berg hoch, es wollte nicht mehr aufhören, doch auch dieser Anstieg hatte mal ein Ende und es ging in die letzte Abfahrt von Dosso dell‘ Ora hinunter nach Mendrisio wo das Ziel war. Diese Abfahrt hatte es in sich, man konnte ziemlich schnell fahren, doch es schlug unglaublich fest und ich war schon froh, als ich wieder auf Teer fahren konnten, denn die Hände wollten mir fast abfallen. Die letzten Kurven und ich hatte nach 5 Stunden 41 Minuten das Ziel als erste Frau erreicht. Bei den Männer wäre ich auf Rang 23 gefahren und da wäre definitiv mehr drin gelegen, wenn ich keine Pannen gehabt hätte. Doch das ist egal ich habe gewonnen und das mit einem Vorsprung von fast einer halben Stunde auf die zweite Jane Nüssli.
Fazit dieses Rennens, es gab sehr viele Platten, doch ich denke dies sollte kein Grund sein um aufzugeben sondern erst recht weiterkämpfen, das macht stark.

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Danken möchte ich vor allem Erich und Dädi, die mich wieder einmal mehr super betreut haben. DANKE. Rico für das Richten des Bidons auf Bisbino, herzlichen Dank!
Auch Rolf und Bruno herzlichen Dank!!
Auch der Firma Intercycle/Wheeler, die es möglich gemacht habt, dass ich nun ein Fully in meiner Grösse fahren kann, es macht wirklich Spass und ich denke es wird noch besser, wenn ich es noch „richtig“ für mich eingestellte habe, dazu reichte die Zeit leider nicht mehr in dieser Woche.

So nun hoffe ich kann mich gut erholen und nächstes Wochenende in Estavayer wieder voll fit an den Start gehen.

Somit wünsche ich allen eine schöne Woche.

                                                                                    Eure Esther