Racercup in Tesserete

Erstes Rennen auf Schweizerboden in dieser Saison. Da ich mich nachgemeldet hatte, hatte ich eine hohe Startnummer und so war ich sehr überrascht, dass ich schon als vierte aufgerufen wurde zur Startlinie.

Ich war sehr motiviert, hatte aber nicht wirklich den Überblick, wer alles am Start war – es waren auch viele Ausländerinnen da, aus Australien, Italien, Frankreich…

Dann der Startschuss, es ging gleich schnell los, denn am Start war die Strasse noch breit und alle wussten, möglichst auf einer vorderen Position in den Wald fahren, da es viele Singletrails hatte im Rennen. Ich fuhr etwa als fünfte in ersten Trail, das war optimal.

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Da es schon zu Beginn einige knifflige Anstiege hatte, mussten wir auch oft schieben. Die Strecke war ziemlich trocken, für das, dass es in der Nacht geregnet hatte und ich konzentrierte mich auf die kommende Abfahrt. Alles ging gut bis …… ich fuhr die gleiche Linie wie im Training, doch eine Wurzel stellte mir ein Bein und ich stieg über den Lenker ab – auaahhh!! Da lag ich nun im Graben, vergraben unter meinem Bike und verspührte nur Schmerzen, vor allem mein kleiner Finger und meine Hüfte taten mega weh. Doch schnell realisierte ich, dass ich hier weg musste den von oben konnte man mich nicht sehen. So rappelte ich mich auf und schaute mir mein Bike an, ob noch alles ok war – war es nicht, mein Lenker hatte sich gedreht, nicht sehr fest doch zum Fahren war es ziemlich mühsam und auch nicht ungefährlich über die vielen Wurzeln und Stufen. Da die Technikzone noch etwa drei Kilometer weg war, entschied ich mich vorsichtig weiter zu fahren. Bei der Teppe schlug es mich dann noch aus den Pedalen – ich sah mich schon irgendwo im Busch liegen, doch ich hatte Glück und blieb stehen. So kam ich schliesslich zur Technikzone und Erich konnte mir den Lenker wieder richten, ich wusste nicht so recht, ob ich noch weiterfahren wollte, denn ich hatte solche Schmerzen, doch Erich meinte fahr mindestens noch eine Runde. Also fuhr ich weiter, unterdessen hatten mich sehr viele Fahrerinnen überholt und ich kam als fünfzehnte von der ersten Runde (wusste ich im Rennen nicht). So fuhr ich weiter, versuchte meine Gedanken auf das Rennen zu richten und meine Schmerzen zu vergessen. Doch immer wenn ich meinen Bidon auf dem Halter ziehen wollte jagte ein stechender Schmerz durch meinen kleinen Finger. So fuhr ich weiter und versuchte mich wieder nach vorne zu kämpfen, ich konnte dann auch schon einige Fahrerinnen auf und überholen.

Dann auf der letzten Runde hatte ich noch einen Kampf mit Kate Potter wir fuhren beide am Limit schenkten uns nichts, dann war sie wieder vorne, bei der nächsten breiteren Stellen versuchte ich sie wieder zu überholen. Kurz vor der Technikzone konnte sie mich dann wieder überholen, dann kam ein steiler Anstieg, wo wir schieben mussten, da gab ich nochmals alles und war nur um Zentimeter vor ihr oben, doch es reichte um vor ihr in den Singletrail zu gehen und so in die letzte Abfahrt, ich musste aber gut aufpassen, denn es gab schon noch Möglichkeiten zum Überholen …. dann die letzten Kurven, ich war immer noch vorne, ich hoffte nun nur noch, dass sie mich auf den letzten Meter nicht mehr übersprintete…. doch ich schaffte es und fuhr schlussendlich als sechste ins Ziel! Freuen konnte ich mich nicht, ich hatte solche Schmerzen und zudem wusste ich gar nicht welche Position ich erreicht hatte.

Doch bereit wäre ich gewesen und das tut gut zu wissen. Nun hoffe ich mich möglichst schnell von meinen Blessuren zu erholen um dann nächstes Wochenende in Offenburg wieder voll angreifen zu können. Mein Finger wird dann wohl noch nicht wieder ok sein, denn ich habe ihn mega stark verstaucht, er sieht wirklich übel aus, krumm und er leuchtet in allen Farben und macht auch heute noch höllisch weh.