Der Hammermann stoppte mich am St. Wendeler Marathon

Endlich mal schönes Wetter!! Nachdem es die letzten Jahre immer sehr schlechtes Wetter war, empfing uns heute morgen schönstes Herbstwetter zum Start des Marathons in St. Wendel. Trotzdem ist das Fahrerinnenfeld der Lizenz Damen sehr klein, das ist schade, doch die Konkurrenz ist dafür gut. An der Startlinie stehen Spitz, Dicht, Schwing….

Fünf Minuten nach den Herren dürfen wir dann starten, gemütlich geht es über die Stadionrunde hinaus ins Gelände. Es ist ein Abtasten niemand will wirklich führen, alle schauen auf die Anderen. Ich orientiere mich an Spitz, bin gespannt, was sie machen wird, doch es passiert nicht wirklich viel. Ich freue mich auf dieses Rennen, gegen Spitz zu fahren, das ist cool. Ich erhoffe mir natürlich ein spannendes Rennen, wer weiss…… 

Nach den ersten 52km sind wir noch zu viert. Doch schon bald verkleinert sich die Gruppe auf drei Fahrerinnen – Spitz, Dicht und ich. Dicht und ich versuchen nun das Tempo hoch zu halten, sodass wir nicht mehr eingeholt werden von Schwing, was uns vorerst auch gelingt. Ich mache mir so meine Gedanken, wie wir Spitz wohl am Besten an einem Sieg hindern können. Nach langem Ringen mit mir selber (ich möchte das Rennen ja auch gewinnen), mache ich Dicht den Vorschlag, dass sie versuchen solle weg zu fahren, doch nicht zu früh. Denn ich denke nur so könnte es klappten,  Spitz würde vielleicht nicht folgen …. 

Doch leider können wir es nicht ausprobieren, da Spitz uns zuvor kommt. Bei einem knackigen Aufstieg erhöht Spitz die Kadenz und fährt uns davon, schade :-(. Doch wir wollen uns noch nicht geschlagen geben und versuchen gemeinsam wieder Boden gut zu machen.

Dann passiert es, wir rasen einen Waldtrail runter und ……….. vor uns taucht das Schild noch 30km auf   :-@ wir haben uns verfahren. Sch…… wir müssen kehren. Als alles wieder zurück, den Wald wieder hinauf…. da diesen Abzweiger haben wir verpasst. Als wir am hochschieben sind, kommen schon wieder Fahrer von oben, in einem höllischen Tempo ich schreie LINKS, LINKS!!! Ich habe, dass Angst sie uns überfahren. Wieder auf der Strecke geht es weiter, meine Beine fühlen sich ziemlich leer an, ich nahm einen Gel, doch es nützt nichts, der hat mich erwischt, ich bringe die Pedalen kaum noch rum, so musse ich Dicht 15km vor dem Ziel ziehen lassen, ich habe keine Chance mehr. Es ist einfach brutal, du willst treten, doch es kommt nichts mehr, ich muss immer auf die kleinen Scheibe schalten, sobald es etwas hoch geht. Es ist zum Verzweifeln, ich kann nichts machen. So fahre langsam den Ziel entgegen, mein neues Ziel einfach ins Ziel zu kommen :-). Ich kann auch nichts mehr zu mir nehmen, denn mir ist einfach nur noch schlecht, habe Bauchkrämpfe, leere Beine – ich fühle mich so richtig elend 🙁

Irgendwann die Tafel noch 9km, eine Ewigkeit später noch 8km und so geht es weiter bis ins Ziel. Als ich dann schliesslich ins Stadion einfahre, höre ich den Speaker sagen:“ da kommt sie, die Schweizermeisterin als dritte Frau ins Ziel“, ich glaube mich verhört zu haben, denn ich bin war überzeugt, dass mich die Anderen überholt haben, als wir uns verfahren hatten. Da hat es sich doch wenigstens gelohnt noch fertig zu fahren :-).

Ich freue mich vorallem über den zweiten Platz von Dicht, das war eine super Leistung, bravo! Da Spitz mit 10 Minuten Vorsprung auf mich nun 1000 Punkte für die Gesamtwertung holt, reicht es leider auch da nicht und ich muss mich schliesslich mit dem dritten Gesamtrang der extreme-Serie zufrieden geben. SCHADE!

Naja ich glaube mein Körper braucht langsam aber sicher Pause, noch zwei Rennen stehen an, mal schauen….

So nun wünsche ich allen einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

                                                                                                     Eure Esther