Rennen in Gränichen….

Das Rennen in Gränichen ist immer etwas sehr spezielles, ist es doch mein Heimrennen, kommen da viele Freunde und Fan’s die mich unterstützen und für die ich dann auch ein gutes Rennen fahren möchte. So war ich auch dieses Jahr wieder sehr nervös, zumal ich nicht wusste wie mein Bein und meine Schulter da mitmachen werden.

Mit etwas gemischten Gefühlen ging ich also zum Start. Dann ging’s los und ich kam gut weg, ging als zweite in die Abfahrt und konnte dann die ersten beiden Runden in Führung liegend fahren, ein gutes Gefühl….. doch dann wurde ich schon bald von Leumann eingeholt und überholt, leider konnte ich ihr nicht folgen und musste sie ziehen lassen – schade 🙁 . So fuhr ich noch eine Weile an zweiter Position bis mich schliesslich auch die neue Europameisterin Spitz aufholte. Den ersten Anstieg konnte ich mich an ihrem Hinterrad festbeissen, doch oben musste ich sie dann ziehen lassen. Dann in der Kiesgrube kam plötzlich Rusca an mir vorbei geschossen wie ein Töff, ich hatte keine Chance mich ihr anzuhängen, sie war einfach zu schnell. Das war dann schon ein ziemlicher Rückschlag und ich hatte nun zwei Runden wirklich zu kämpfen mit mir, musste mir gut zureden um mich wieder motivieren zu können. Zudem plagten mich Krämpfe. Ich spürte bereits den Atem von Saner im Nacken, die immer näher kam. Ich wohlte mich wehren, schneller fahren  doch es ging einfach nicht. So fuhren wir gemeinsam das sechste Mal durchs Ziel. Ich überlegte mir, was nun wohl passieren würde, überholt sie mich? Was geschieht dann? Kann ich ihr anhängen oder bricht es mir das Genick? Mein Kampfwille kam zurück, ich wollte meinen vierten Rang verteidigen, zudem sah ich Rusca vor mir. Ich entschied mich nicht zu warten, was passiert würde sondern nochmals anzugreifen. Ich erhöhte die Kadenz, schaltete nochmals einen Gang höher und siehe da, es klappte, ich konnte Saner distanzieren und schloss etwas zu Rusca auf. Dann bei der zweiten Feedzone, hatte ich noch etwa 20 Sekunden Rückstand auf Rusca. Ich kämpfte wie ein Löwe, doch leider reichte es nicht ganz bis zu ihr aufzuschliessen. Schiesslich kam ich als vierte schon etwas enttäuscht im Ziel an, wäre ich doch so gerne auf’s Podest gefahren.

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, darf ich ja schon zufrieden sein mit diesem vierten Rang, denn am Donnerstag hatte ich noch nicht an einen Start gedacht nach dem Sturz am Mittwoch. Und nun konnte ich doch mitfahren und das nicht schlecht, die erste Runde war sogar die schnellste aller Frauenrunden mit einer Zeit unter zwölf Minuten, was keine andere gefahren ist – bin schon etwas stolz darauf :-)) .

Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich vielleicht etwas zu schnell gestartet bin und dann dafür büssen musste, denn meistens war es so, dass ich je länger das Rennen dauerte überholen konnte und nicht überholt wurde, was eine neue Erfahrung für mich war. Denn es motiviert schon mehr, wenn man überholen kann, als wenn man überholt wird, da muss man schon stark sein im Kopf um trotzdem weiter zu machen und an sich zu glauben.

Nun möchte ich mich noch bei allen bedanken, die an mich geglaubt haben und mich so toll unterstützt haben. Sowie Patrick, Olivia und Erich für’s Verpflegen. Auch ein Dankeschön an meinen Trainer Beat Stirnemann, der sich die Zeit genommen hat und mit mir die Strecke angeschaut hat.

DANKE!!

Ich wünsche allen eine guten Start in die neue Woche.

                                                                      Eure Esther