EM MTB Marathon in Evolène

EM MTB Marathon in Evolène

Nach sehr intensiven Wochen in der Schule, mit Projektwoche und Noten machen. Daneben bin ich noch mitten in einem CAS Medien und Informatik Lehrgang und versuche auch noch zu trainieren, kam ich am Samstagabend nach 19.00Uhr in Evolène an.

Zum Glück habe ich Fabienne und Stephan, die für mich die Startnummer holen gegangen sind und das Teammanagermeeting konnte ich auf der Hinfahrt via Zoom «besuchen» 😉

 

Gemeinsam haben wir dann in Evolène noch etwas gegessen, die Feedzonenbetreuung organisiert und kamen schliesslich um 21.30Uhr in Arolla in unserer Unterkunft an.

Tot müde bin ich ins Bett gefallen.

 

Dann am Sonntag endlich der Start zum ersten Rennen nach … vielen Monaten! Ich freute mich, aber ich hatte auch etwas Angst völlig «ab zu loosen»!!

Habe ich doch auf den sozialen Medien gesehen, dass sehr viele Fahrerinnen bereits seit Tagen und Wochen in Evolène am Trainieren sind, da machte ich mir natürlich schon meine Gedanken.

Dann konnte ich natürlich auf der Startliste auch sehen, dass ich wirklich zum «alten» Eisen gehöre und jetzt die älteste Fahrerin auf der Startliste der Elite Women Kategorie bin.

So ging ich also mit etwas gemischten Gefühlen an den Start.

 

Dann endlich ging’s los. Der Start war moderat und ich konnte mit der Gruppe mitfahren, nicht zu Vorderst, doch das war auch nicht mein Plan.

Nach einer kurzen Startschlaufe gings dann in den ersten langen Aufstieg. Ich versuchte einfach mein Tempo zu fahren und mich nicht durch die «Schnelleren» beeinflussen zu lassen, denn das Rennen war noch sehr lange und vor allem gab es sehr lange und steile Anstiege.

Doch ich fand einen guten Rhythmus und konnte mich schon hier um einige Positionen nach vorne arbeiten, das motivierte sehr. Zumal ich Frauen aufholen konnte, die ich eigentlich stark einstufte, nach all den Post die ich von ihnen gesehen hatte.

 

Als ich dann oben angekommen bin und in die erste längere Abfahrt einbog, merkte ich, dass meine Schaltung nicht mehr funktionierte!! Sch…. Zum Glück stand unten bei dieser Abfahrt Erich auf der Feedzone. Doch es dauerte dann doch noch länger als ich es mir gewünscht hätte und so musste ich doch einige Male vom Bike und einen kurzen Aufstieg hochspringen und vor allem in den schnellen Abfahrten konnte ich nicht beschleunigen, weil mein Gang zu klein war. Das war schon ärgerlich, doch ich gab mein Bestes. So verlor ich natürlich bereits in der Abfahrt einiges an Zeit. Leider hatte Erich keine Knopfbatterie im Sack! Was jetzt?! Sofort kam mir in den Sinn, dass mein Polar auch eine Kopfbatterie hat, so nahm Erich den Schalthelbel vom Lenker, suchte eine Münze um den Verschluss der Batterie zu öffnen, während ich die Batterie aus meinem Polarsender pullte. Dann Batterie rein ins Fach, Schalthebel wieder befestigen. Es schien mir unendlich lange zu dauern, doch schliesslich war es geschafft und weiter gings.

Ich versuchte mein Bestes, brauchte aber etwas Zeit, bis ich wieder im Rhythmus war, doch dann konnte ich bis zum nächsten Wendepunkt wieder etwas Zeit gutmachen.

Auf dem Auf und Ab im Tal nach vorne und dann wieder zurück Richtung Les Haudrès verlor ich zuerst auch noch etwas Zeit, doch dann nach der nächsten Verpflegung ging es in den nächsten langen Aufstieg nach La Forclaz, dieser Aufstieg hatte es in sich, es hatte viele sehr steile Teilstücke und ich hatte manchmal das Gefühl wenn ich das Pedal jetzt nicht runterdrücke, würde ich zurückrollen!

Dann endlich in La Forclaz, konnte ich laut Erich 2 Minuten zufahren auf die vor mir platzierten Fahrerinnen! WAU, das motivierte mich. Doch ich wusste es ging noch richtig lange hoch und immer wieder sehr steil. Ich fuhr und fuhr und freute mich, dass es mir doch ganz gut lief, ich hatte zwar keinen Plan auf welchem Rang ich gerade stand, doch das war eigentlich auch nicht so wichtig, denn ich kämpfte ja nicht in der Spitze mit, doch ich hatte viel Freude am Rennen fahren und das war für mich heute wirklich das WICHTIGSTE!! Ich freute mich über jedes Hopp-rufen vor allem wenn ich sogar mit Hopp Esther unterstützt wurde!

Bei der nächsten und letzten Verpflegung warteten Fabienne und Stephan auf mich, die mit den Bikes nach oben gefahren sind, VIELEN DANK!! Doch auch dort hatte ich den «Bergpreis» noch nicht erreicht, sondern es ging nochmals richtig hoch!! Zwischendurch war ich noch etwas verwirrt, weil eine Konkurrentin plötzlich links runterfuhr und ich musste rechts hoch! Ich hatte nicht realisiert, dass sie eine andere Startnummer hatte 😉

Ich sagte mir immer, wenn du schneller fährst bist du schneller oben 😉 welch eine Erkenntnis.

Als ich fast zu Oberst war konnte ich wieder eine Fahrerin vor mir sehen und ich meinte es könne Jennie sein und machte mir Hoffnung, dass ich sie vielleicht noch aufholen könnte in der Abfahrt!

Leider gelang mir die Abfahrt auf den Trails nicht wunschgemäss, vor allem meine Links- Kehren gelangen mir überhaupt nicht, mir fehlte die Übung und auch hatte Jennie den Vorteil, dass sie schon etwas länger in Evolène war und die Abfahrt sicher schon gefahren war. Also hier hätte ich besser fahren müssen. Doch trotzdem hatte ich Spass auf der Abfahrt, auch wenn ich sicher etwas Zeit verloren habe.

Plötzlich fuhren zwei Töff von hinten auf mich auf, dies bedeutete, dass die Spitze der Männer bald angerauscht kommen würde. Doch ich wollte unbedingt die Abfahrt hinter mir haben, damit ich der Spitze der Männer nicht im Weg war und auf die Seite stehen um sie durchzulassen wollte ich auch nicht.

Ich versuchte konzentriert und möglichst schnell runter zu fahren und schaffte es sogar noch bis in Ziel ohne aufgeholt worden zu sein. Ich konnte sogar noch fast zu Jennie aufschliessen. Am Schluss fehlten mir noch 3 Sekunden.

Müde und zufrieden beendete ich das erste Rennen dieser Saison. Mit den Voraussetzungen, die ich hatte für dieses Rennen und der blöden Panne, ist mir wirklich ein gutes Rennen gelungen, klar hätte ich mir eine bessere Klassierung gewünscht.

Jetzt heisst es ERHOLUNG und dann wieder Schule…. Bald kommt das nächste Rennen und ich freue mich darauf.