Marathon Schweizermeisterschaft in Scuol

Marathon Schweizermeisterschaft in Scuol

Nach sieben Stunden Schule geben, fuhren wir am Freitagnachmittag los ins Unterengadin an die Marathon SM.

Bis wir dann endlich dort waren, war es auch schon dunkel und bald schon Schlafenszeit, denn der Wecker würde sehr bald wieder gehen.

Zum Glück sind Fabienne und Stephan für mich die Startnummer holen gegangen, sodass ich mich darum nicht mehr kümmern musste!! DANKE!!

Bereits kurz nach 6 Uhr am Morgen verliessen wir unsere Unterkunft in Sent.

Der Start heute war sehr speziell, denn eigentlich sollten wir in einem eigenen Startblock starten und ich meinte auch, dass wir 5 Minuten nach den Männer starten würden. Doch dann wusste plötzlich niemand so genau, wie das Startprozedre genau ablaufen sollte. Jedenfalls starteten wir dann alle mehr oder weniger gemeinsam, und der erste Kilometer sollte neutralisiert sein, doch dieses Wort verstehen sehr viele Fahrer nicht. Denn schon kamen die Fun Männer von hinten herangeschossen. So gab es kurzfristig ein Chaos, denn wir Frauen durften ja nicht im Windschatten der Männer fahren, wegen Chancengleichheit.

So fuhren wir den ersten Anstieg nach Ftan hoch, zirkelten uns zwischen den Männern durch. Ich kam eigentlich gut in den Rhythmus, obwohl wir schneller starteten als noch letzte Woche an der o-tour. Dies stimmte mich zuversichtlich. Da ich nicht nach hinten schaute, glaube ich, dass wir schon bald eine 5er Gruppe von Frauen waren, die sich an der Spitze formierte, dies waren Forcchini, Lüthi, Häberlin, Lützelschwab und ich. Lützelschwab kannte ich bis jetzt nicht, Häberlin war bereits am Giro Engadin sehr stark gefahren!! Und Forcchini hatte ich eigentlich auch auf der Rechnung ja und Lüthi war die Titelverteidigerin! Also eine starke Gruppe an der Spitze, die alle das Ziel hatten eine Medaille zu gewinnen und ich war mit dabei!! SUPER!

Auch der Singletrail und die Abfahrt nach Ardez meisterte ich gut und konnte mich in der Gruppe halten! COOL! Dann kam der nächste Anstieg, ich kam gut mit und ich fühlte mich wirklich gut. In Lavin (nach ca. 20km) stand Erich das 1. Mal zum Verpflegen. Danach der nächste Anstieg, bei dem die Abfahrt in einen steilen Singletrail ging. Ich konnte sogar als Erste in den Trail reinfahren, sodass ich ein wenig das Tempo vorgeben konnte. Lüthi wollte zwar zwei Mal an mir vorbei, was ich aber verhindern konnte. Doch dann schlossen wir auf Männer auf und ich dachte, okay fahren wir mal hinter her, wir waren ja noch alle zusammen, doch Lüthi dachte da anders und zwängte sich an mir und den Männern vorbei. So blieb mir schliesslich nichts anderes übrig, als mich auch an den Männern vorbei zu drängen. Ich bzw. wir verloren dann etwas den Anschluss an Lüthi, doch da sie alleine vorne war, konnten wir sie unten in der Fläche vor Zernez bald wieder stellen.

Das Tempo fiel immer mal wieder zusammen, weil niemand mehr führen wollte und eine solche Gelegenheit nutzte Lützelschwab und lancierte einen Angriff. Niemand wollte nachführen! Wir diskutierten noch, ob sie überhaupt eine Schweizerin sei, denn niemand schien sie zu kennen. Da wir weiter gondelten wuchs ihr Vorsprung weiter an.

In Zernez stand Erich dann wieder und gab mir einen neuen Sponser Bidon und weiter fuhren wir auf die andere Talseite der nächste Anstieg folgte. Lützelschwab immer noch alleine vorne. Bis ins Val Susanna war ihr Vorsprung bereits auf 3 Minuten angewachsen!

Bei der nächsten Feedzone im Val Susanna stand Erich das nächste Mal, diesmal erwischte ich den Bidon nicht und ich musste stoppen!! Nachher musste ich mich sputen, damit ich den Anschluss zu Lüthi, Frocchini und Häberlin wieder schaffte. Dies gelang mir zwar, doch kaum war ich dran, verschärfte Häberlin das Tempo und zog davon! Wir mussten sie ziehen lassen. Kurz darauf musste ich leider auch Lüthis Hinterrad gehen lassen. Der Abstand war zwar nicht allzu gross, doch den Anschluss schaffte ich nicht mehr. So waren Forcchini und ich noch zusammen. In der Abfahrt konnte ich zwar noch etwas Vorsprung retten, doch von S-chanf bis nach Zuoz auf der Fläche holte sie mich wieder auf.

Sie meinte wir sollten zusammen fahren, was eine gute Idee war, doch führte ich einiges mehr als sie. Vor allem je länger das Rennen ging, je mehr Führungsanteil übernahm ich!!

Als wir schliesslich in Ftan ankamen, hoffte ich, dass sie mir wenigstens den 4.Rang überlassen würde, doch dem war dann leider nicht so. Nach einer rasanten Abfahrt von Ftan hinunter nach Scuol in der ich leider keine Chance hatte sie abzuhängen, die Abfahrt war schnell und nicht ungefährlich, mit den vielen Kurven auf Schotter. Jedenfalls kamen wir gemeinsam auf die Zielgerade, die soooooooo lang war, dass ich absolut keine Chance hatte gegen Forcchini!

So wurde ich dann leider 5te statt 4te!!

Es war schön das Rennen zu fahren, und ich konnte es trotz der Härte sogar geniessen!! Vor allem war es sehr schön, so viel «Hopp Esther» zu hören! Danke allen die gefänt haben!!

Herzliche Gratulation der neuen Schweizermeisterin Stephanie Häberlin!! Gratulation Lüthi zum 2ten und Lützelschwab zum 3ten Rang.

Ja jetzt ist es passiert, mit dem ich eigentlich schön länger gerechnet hatte, die «Jungen» sind gekommen und haben mich geschlagen!! Klar hätte ich mir gerne nochmals eine Medaille umhängen lassen, doch ist es auch schön zu sehen, dass junge Fahrerinnen nachkommen! Dies wertet auch den MTB – Marathon Sport auf und «frisches Blut» tut immer gut!! Somit hoffe ich auf spannende Marathonrennen in der kommenden Saison!!