Ischgl Ironbikefestival 2019

Ischgl Ironbikefestival 2019

Am Mittwoch fuhren wir dann nach Ischgl, wo am Abend das Stage Race mit dem Prologue einem Einzelzeitfahren gestartet wurde.

Meine Startzeit war 17.33.20, 20 Sekunden vor Angelika, mir wäre es lieber gewesen, ich wäre hinter ihr gestartet.

Entgegen allen «Prognosen» es sei eine flache Strecke, entpuppte sie sich ganz anders. Der Start ging durchs Dorf und dann kam gleich ein ziemlich steiler Anstieg. Nach ca. 1 km gings dann an der linken Talseite Richtung Mathon, dies war dann eher «wellig» danach wendeten wir und fuhren auf der anderen Talseite wieder zurück nach Ischgl. Auch hier hatten wir noch einen Anstieg drin. Noch bevor wir drehten, hatte Angelika mich schon aufgeholt. Von da an versuchte ich ihr Hinterrad zu halten, vor allem in der Fläche. Beim Anstieg konnte ich ihr die Stange halten und konnte gerade vor ihr ins Ziel fahren, heisst also ich hatte fast 20 Sekunden auf sie eingebüsst!

Angelika gewann den Prologue, Babsi wurde 2te und ich 3te. Damit konnte ich zufrieden sein!

Am Donnerstag war dann die Alpentrophy, heisst wir fuhren von Ischgl hinauf in die Idalp. Dies waren fast 1000hm auf 7.5 km. Eigentlich was, was mir liegen sollte. Es ging auch gut los und bis fast zur Mittelstation konnte ich mithalten, doch dann begann das Desaster! Als Angelika das Tempo verschärfte, versuchte ich zwar mitzugehen, doch schon bald musste ich merken, dass dies nicht ging! So musste ich etwas Tempo rausnehmen und Pintaric und Angelika ziehen lassen.

Ab hier kämpfte ich mit der zweiten Slowakin und einer Dänin, beide kannte ich nicht! Es war ziemlich hart für mich und schliesslich zog auch noch die Slowakin davon! Ich kämpfte weiter und erreichte schliesslich als 4te das Ziel! Ich war schon ziemlich enttäuscht, schon wieder hatte es nicht geklappt und vor allem zeigte mir auch heute mein Körper meine Grenzen. So verlor ich 3 Minuten!

Am Freitag dann noch der Short Track, auch nicht meine Lieblingsdisziplin, doch ich wollte versuchen, möglichst wenig Zeit zu verlieren.

Es lief wieder ziemlich gut, obwohl ich zuerst etwas abreissen lassen musste, war ich oben beim höchsten Punkt wieder in der Spitzengruppe mit dabei und konnte mich etwas verstecken in der flachen Passage, bevor es dann in den Downhill ging. Im Downhill war ich dann die schnellste, doch unten liess ich mich wieder einholen, denn die Gerade war zu lange für mich als, dass ich es alleine geschafft hätte, zumal ich ja noch nicht wusste, wie viele Runden wir fahren mussten.

So fuhren wir in einer grossen Gruppe das erste Mal durch das Ziel, leider war noch nicht angeschrieben, wie viele Runden wir haben, obwohl es hiess, dass wir es bei der ersten Zieldurchfahrt sehen würden!

Also gings in die zweite Runde, auch diesmal konnte ich gut mithalten, wieder war ich in der Abfahrt die schnellste! Wieder waren wir zu fünft bei der Zieldurchfahrt! Jetzt war es nur noch eine Runde! Als Pintaric das Tempo verschärfte und Angelika mitging, konnte ich wieder nicht folgen, wieder ging in den oberen Bereichen nichts mehr bei mir! Ich konnte aber mit den beiden Anderen mithalten. Doch dann in der Abfahrt,  bremste mich die Slowakin aus! Das fand ich dann ziemlich unfair!!

Am Schluss kam es bei uns zu einem Sprint, denn ich dann leider verlor und somit 5te war!

Diesmal hatte Angelika gewonnen!

Am Samstag dann der Marathon ich lang im Gesamtklassement 3.33 Min. Zurück. Das war eine grosse Hypothek! Auch fühlte ich mich schon etwas müde. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

Doch schon am Start wurde ziemlich aufs Gas gedrückt und ich hatte Mühe mitzugehen. Dann gab es auch noch einen Stau, als es von der Hauptstrasse auf den Feldweg einbog.

Pintaric zog davon und auch Angelika ging. Weiter konnte ich nicht so genau ausmachen wo ich stand. Doch es spielte auch keine Rolle, ich musste mein Tempo gehen, sonst würde ich es nicht über die ganze Distanz schaffen!

So fuhr ich also mein Tempo, zuerst hatte ich noch einen Mann vor mir, der in etwa mein Tempo fuhr, das passte. Dann kam der erste etwas längere Anstieg und schon bald konnte ich eine Frau auf- und überholen. Ich fuhr weiter mein Tempo, ich konnte gut in GA2 Bereich fahren, aber eben nicht darüber! Dann sah ich schon bald Babsi und die Slowakin. Ich holte die beiden auf und konnte auch die Beiden hinter mir lassen, doch mir war bewusst, dass sie früher oder später wieder aufholen würden. Dies war dann auch so. Und als wie in Galtür wieder zurück nach Ischgl fuhren, waren wir wieder zusammen. Doch mir war dies eigentlich ganz recht, so musste ich in der Fläche nicht alleine fahren. Ich reihte mich ein und liess die Slowakin die Arbeit machen.

Nach über einer Stunde waren wir zurück in Ischgl und jetzt begann das eigentliche Rennen! Wobei ich mehr schlecht als recht den Berg hochkam. Normalerweise kann ich in diesen Passagen Fahrer um Fahrer überholen, doch heute musste ich mich von so vielen Fahrern überholen lassen! Dies war nicht einfach für den Kopf und ich kämpfte mich Meter für Meter den Berg hoch. Ein Lichtblick war sicher, dass ich die Slowakin (die in Gesamtklassement noch 10 Sekunden vor mir lag) abhängen.

Ich versuchte mir kleine Ziele zu setzen. Also erst Mal bis hoch zur hohen Zirbe, wo Dädi stand um mir einen Bidon zu geben. Zudem feuerte mich dort Frans’ Mutter mega an! DANKE!

Nächstes Ziel, der Salaaserkopf, der Scheitelpunkt bevor es runter nach Samnaun ging. Während diesem Teilstück überlegte ich mir ernsthaft, wie sinnvoll es ist, das Rennen fotzusetzen, denn ich fühlte mich leer! Meine Beine drehten zwar noch, doch in den kleinsten Gängen, okay, es war schon seher steil. Doch wo ich letztes Jahr noch Boden gut machen konnte, fühlte es sich heuer an, wie eine Schnecke, die sich den Berg hoch kämpfte. Zudem fing es auch noch zu Graupeln an und auch der Wind war eisig kalt.

Ich beschloss noch bis zu Erich hoch zu fahren und dann zu entscheiden, was ich machen sollte. Denn wenn ich die Abfahrt in Angriff nahm, musste ich zwangsläufig auch wieder hochfahren, da ich ja die Silvrettakarte nicht mit dabei hatte.

Oben stoppte ich, um mir das Stirnband und die Regenjacke anzuziehen. Noch immer lag ich an dritte Stelle, dies motivierte mich schliesslich doch weiter zu fahren.

Die Abfahrt war eisig kalt und ich war froh um, dass ich gestoppt hatte um mir etwas anzuziehen.

Unten in Samnaun ging es zuerst wieder etwas auf und ab und schliesslich startete der Aufstieg zur Alp Trida. Also nächstes Ziel Alp Trida. Ich stoppte erneut, um die Jacke auszuziehen. Doch irgendwie hatte ich sie nicht gut unter mein Gilet gestopft, jedenfalls fiel sie runter als ich etwas später einen Gel aus meiner Rückentasche nehmen wollte. Also musste ich nochmals stoppen!!

In diesem Abschnitt konnte ich zum ersten Mal in diesem Rennen Fahrer überholen. Dies motivierte mich etwas, aber immer noch war es sehr zäh! Bald war ich auf Alp Trida, ich gab die Regenjacke Erich und nahm eine neuen Bidon.

Nächster Abschnitt ging hoch zum Idjoch, das war nochmals richtig steil! Pedalumdrehung um Pedalumdrehung kämpfte ich mich den Berg hoch. Nochmals konnte ich einige Fahrer überholen. Dann die letzte Rampe, ich wollte eigentlich schieben, doch dann sah ich die Kamera und fuhr doch!

Oben angekommen, bekam ich meine Brille wieder, einen Bidon und dann kam der Trail, ich war richtig schnell und konnte sogar einen Fahrer auf und überholen.

Auf der Idalp stand Erich nochmals, ich nahm aber nichts mehr, jetzt der letzte Aufstieg, treten, treten und treten…. endlich war ich oben und jetzt ging es die letzten 10 km nur noch runter. Ich freute mich auf diesen Trail, immer noch an dritter Stelle stürzte ich mich in die Abfahrt, diese hatte ich mir wirklich verdient und ich fuhr richtig schnell runter. Konnte nochmals einige Fahrer überholen, die mir jeweils ganz schnell Platz machten! DANKE! Nach dem Trail, ging es auf der Schotterstrasse so richtig schnell runter. Dann noch eine Bachquerung und dann über die Skipiste bis ins Tal. Durch den Dorftunnel zur Dorfstrasse und die letzten Kurven und ich hatte das Ziel erreicht!

Das war wirklich ein Kampf und schlussendlich bin ich froh, dass ich es geschafft hatte!

Danke allen die mich betreut und unterstützt haben!

Gratulation an Angelika zum 2. Rang. Leider konnte sie heute ihr Leadertricot nicht verteidigten! Schade, aber gut gekämpft!