Month: August 2018

Alpentrophy Ischgl Ironbike/ uci stage race

Alpentrophy Ischgl Ironbike/ uci stage race

Nach meinen Tagen in St. Moritz reisten wir am Donnerstagmorgen nach Ischgl zum #ucistagerace. Das Rennen bestand aus drei „Etappen“, einem Hillclimb von Ischgl Dorf hinauf zur Idalp (7.7km und 960hm); dem Short Track und dem Ischglironbike Marathon 75km 3700hm.

Der ganze Event war ein gelungener Anlass und auch sehr speziell, der uns Sportler vor neue Herausforderungen stellte. Aber nun alles der Reihe nach:

 

  1. Etappe: Hillclimb Ischgl Dorf – Idalp

Der Start für uns Elite Fahrerinnen war um 20.45 Uhr. 🤪 Um diese Zeit gehe ich normal schon fast ins Bett! Für mich als Morgenmensch eine neue Erfahrung.

Also hiess es ca. um 18.00 Uhr essen, doch das ging auch wieder nicht, da zu dieser Zeit das Teammanager Meeting angesetzt war. Also  noch etwas früher essen.

Um 20.00 Uhr machten wir uns auf zum Startgelände, alles für’s Rennen bereit machen, einfahren und dann um 20.35 Uhr auf zum Start.

Mit Kollmann, Pintaric, Tazreiter, Riederer…. waren doch einige starke Fahrerinnen am Start, es würde also spannend werden. 😎

Riederer übernahm am Start gleich  mal die Führung, da es aber ziemlich bald bergauf ging, konnte ich gut mitfahren. Dann begann die Steigung und ich war positiv überrascht, wie gut meine Beine drehten. 🚲💨 Am Anfang war es so ein abtasten und „beschnuppern“ wer macht was? 😜Irgendwann fand ich, dass wir ruhig etwas schneller fahren könnten und übernahm meinerseits die Führung. So zerfiel das Feld immer mehr und bei der Mittelstation der Seilbahn hoch zur Idalp waren wir eine Gruppe von 4 Fahrerinnen, Kollmann, Pintaric, Tazreiter und ich. Es war ziemlich steil und die Strasse brachte und Kehren für Kehren nach oben. 🏔

Als wir dann schiesslich etwa 1km vor dem Ziel waren, griff Pintaric an und ich konnte ihr leider nicht folgen 😬, Kollmann ging mit. Doch meine Beine waren plötzlich wie zu!🤪 So versuchte ich es gar nicht, sondern hoffte dass ich den 3. Rang verteidigen konnte. Dies gelang mir dann auch und ich kam mit 25 Sekunden Rückstand ins Ziel. 🥉

Ich war schon etwas enttäuscht, denn ich wollte ja den Sieg. Naja, verloren war ja noch nichts aber….

Jetzt mussten wir ausharren bis zum Rangverlesen, dass auf 22.30 Uhr angesagt war. Doch zum Glück wurden wir noch verköstigt, und das äussert fein. 😋 Es gab nicht wie fast immer an einem Bikerennen Pasta, sondern, Ofenkartoffeln mit Sauerrahm, ein Steak und Maiskolben vom Grill, dies war wirklich richtig fein.

Nach dem Rangverlesen ging es dann mit der Bahn runter ins Tal und um 24.00 Uhr lag ich schliesslich im Bett. Doch an Schlaf war nicht zu denken! 😴

So schlief ich in dieser Nacht wirklich viel…. Trotzdem fühlte ich mich aber nicht müde.

 

  1. Etappe: Short Track:

Am morgen ging ich mit Erich mit der Bahn  🚠auf den Berg und wir schauten und die beiden Trails vom morgigen Rennen an. Es gab einen neuen Trail vom Idjoch hinunter zur Idalp und dann der letzte Trail auf der letzten Abfahrt hinunter nach Ischgl, der bis anhin nur im Rennen der Mitteldistanz drin war. 👍😊

Danach hatte ich Massage, die ich mir vorgängig noch organisiert hatte. Danach ging ich mir noch die Strecke vom heutigen Short Track anschauen.

Wieder zurück machte Erich mein Bike ready und unterdessen waren auch meine Eltern angekommen.

Da auch heute der Start erst am Abend war (19.00 Uhr), war das Thema Essen erneut ein Thema. So gingen wir praktisch mitten im Nachmittag „Mittagessen“.

Danach hiess es die Zeit totschlagen, bis zum Start.

Dann der Start zum Short Track. Wir mussten drei Runden an 2.9km fahren. Ich rechnete mir nicht all zu viele Chancen aus, denn es wir einfach zu kurz für mich und so war mein Ziel, möglichst lange mitfahren und nicht zu viel Zeit und Kraft verlieren!

Gleich nach dem Start mussten wir in zwei scharfen Kurven über eine Brücke und schon ging es in den Anstieg. Dieser war, für ein Short Track, relativ lang (wir machten alle Höhen pro Runde in diesem einen Aufstieg!) 🤪 Oben angekommen zog es sich ca. 500m mehr oder weniger flach dahin, aber alles gegen den Wind. 💨💨🚲

Danach kam eine schnelle Abfahrt mit kniffligen Kurven, die sehr rutschig (wegen des Kies) waren. Dann unten dem Bach entlang zurück zum Ziel. Etwa 200m vor dem Ziel mussten wir noch einige scharfe und enge Kurven fahren und über eine Brücke zurück auf die andere Bachseite.

Ich konnte erstaunlich gut mithalten und fuhr so 2 Runden mit.

Bei der dritten Runde griff Kollmann im Anstieg an, ich konnte mitfahren und wir konnten sogar eine kleine Lücke zu Pintaric reissen. Hätten wir hier zusammengearbeitet, wäre vielleicht sogar mehr drin gelegen, doch nachdem ich eine Ablösung gefahren war, half Kollmann nicht mehr mit und ich fuhr die ganze „Fläche“ im Wind. 😬😢  Zwar konnte ich auch den Downhill vorne fahren, doch dann zurück dem Bach entlang überholten mich Pintaric und Kollmann wieder. Ich war einfach „zu lieb“ und stellte meine Ellbogen zu wenig, doch schlussendlich wollte ich keinen Sturz provozieren, denn morgen stand ja noch die letzte Etappe auf dem Programm. So musste ich mich auch heute mit dem 3. Rang  🥉 zufrieden geben. Doch heute war ich voll happy mit dem Rennen. 😅 War viel besser gelaufen als ich gedacht hatte.

Nach uns starteten noch die Männer und so mussten wir etwas länger warten bis zum Rangverlesen. Da wir aber mit dem Wohnwagen  aus dem Engadin angereist waren, stand dieser beim Start/Ziel und ich konnte mir etwas zum „Znacht“ kochen, damit ich meine Speicher füllen konnte für den Marathon am nächsten Tag.

 

  1. Etappe: Ironbike Marathon

Heute war Massenstart, alle (Frauen und Männer des Etappenrennens starteten um 8.00 Uhr). Die Strecke führte zuerst neutralisiert durch Ischgl und dann Richtung Galtür. Nach ca. 2.5km bogen wir von der Hauptstrasse ab und das Rennen wurde freigegeben. Mein Plan war es, möglichst mitfahren zu können auf diesen ersten ca. 30km. Wir fuhren auf der linken Seite (Fahrtrichtung) das Tal hoch, immer mal wieder wurde ein Aufstieg eingebaut. Ein Singletrail brachte uns schliesslich wieder hinunter nach Galtür, von dort ging es auf der anderen Talseite zurück nach Ischgl.

Zu fünft kamen wir zurück nach Ischgl. Jetzt begann das eigentliche Rennen. Ob der Kirche wurde ich zum ersten Mal verpflegt. Mein Mami stand dort mit den Flaschen von mir und Angi und sie meisterte es suverän! 👍😊

Wieder war es ein abtasten und schauen was machen die anderen, doch ich liess mich nicht aus  meinem Konzept bringen und fuhr einfach mein Tempo hoch. Meine Beine fühlten sich gut an und ich pedalierte Meter für Meter den Berg hoch. Jetzt waren wir auf der gleichen Strecke wie am Hillclimb. Erstaunlich früh liess Kollmann sich zurückfallen, doch ich dachte, wahrscheinlich macht sie auch ihr Ding und kommt dann plötzlich wieder.

Bei der hohen Zirbe, wo Angi und ich von Dädi verpflegt wurden, auch das klappte!!👍 Bogen wir dann rechts ab. Nach einem kurzen Downhill auf Schotter ging es weitere 5km aufwärts bis zum Salanserjoch. Mittlerweile war die Gruppen nochmals geschrumpft und auch Pintaric musste eine Lücke aufgehen lassen. Angi und ich fuhren noch eine Weile gemeinsam, doch je steiler es wurde, kippte das Blatt auf meine Seite und ich konnte eine bessere Pace fahren und hatte den besseren Grip. Jedenfalls kam ich schliesslich alleine auf dem Salanserjoch an. Dort wurde ich von Erich verpflegt, der mir sagte, dass ich 1 Minute bzw. 1.40 Minute Vorsprung auf Angi bzw. Pintaric hätte. 😅

Jetzt kam eine lange Abfahrt hinunter nach Samnaun, zuerst auf Singletrail mit Kühen als Hinternissen 😉 danach auf Schotter vernichtete ich Höhenmeter um Höhenmeter. Unten vergab ich einige wertvolle Sekunden, da ich nicht genau lesen konnte, wo ich durchfahren musste! Einmal wurde ich auch noch ziemlich durchgeschüttelt, da ich einen Graben zu spät sah und nicht mehr bremsen, aber auch nicht wirklich schnell genug war um richtig darüber hinweg zu springen! Er rumpelte und schüttelte und irgendwie kam ich darüber und war sogar noch auf dem Bike! 🤪😬🙈

In Samnaun sollte dann wieder Dädi mit einer Flasche stehen, doch als ich durch die Feedzone fuhr, stand da niemand, 😳 der mir den Bidon hinhielt. Da die Zone sehr kurz war, dachte ich im ersten Moment, wahrscheinlich kommt die „offizielle Feedzone“ noch. Doch dem war nicht so! So musste ich mir was überlegen, denn die nächsten 10km ging es nur hoch und es war richtig heiss!! 🤪 So peilte ich den nächsten Brunnen an, um meinen Bidon zu füllen, denn würde mir das Getränk  ausgehen, könnte das verhehrende Folgen haben!😳🙈 Die letzten Jahre fuhren wir hier runter, dieses Jahr kämpften wir uns die Serpetinen hoch. Über die Alp Trida bis hinauf zum Idjoch! Einmal noch ganz unten, konnte ich bei einem Blick ins Tal Pintaric einige Kurven unter mir sehen. Aber danach warf ich keinen Blick mehr zurück, sondern konzentrierte mich auf meine Rennen. So kämpfte ich mich Meter für Meter hinauf, total hatten wir 1000hm zu fahren bis zum Idjoch. Es wurde immer steiler und steiler und ich dachte einfach treten und nicht absteigen. 😅😅😅

Auf dem Idjoch wurde ich von Mami und Dädi erwartet, die mir wieder einen Bidon gaben. Schnell einen grossen Schluck nehmen, tief durchatmen und schon stürzte ich mich in den Singletrail!! Dieser führte mich hinunter nach Idalp, wo Erich ein letztes Mal stand. Jetzt ging es die letzten 2.5km hoch, noch 300hm waren zu bewältigen, bevor es in die letzte 10km lange Abfahrt hinunter nach Ischgl ging.

Dieser Anstieg ging mir richtig gut, 😅 und ich konnte viele Fahrer überholen. Einige waren aber von der Mitteldistanz, viele schoben auch.

Endlich war ich oben! Jetzt hiess es möglichst schnell aber doch kontrolliert die letzten 10km runter zu sausen!! 🚲💨💨 Es war ein ziemlich „holpriger“ Trail und mit dem Hardtail wurde ich ganz tüchtig durchgeschüttelt. 🤪 Nur ca. die ersten 4km von der Abfahrt waren Trail, nachher war Schotter und das Tempo hoch. 🚀

Schliesslich noch durch Ischgl und ich kam nach knapp 5h als Siegerin des Ischglironbike Marathon ins Ziel. 🥇

Jetzt hiess es warten bis die zweite ins Ziel kam um zu wissen, ob es auch für den Gesamtsieg reichen würde.

Ja es reichte, denn Pintaric, die mit dem Leadertricot gestartet war und 30 Sekunden Vorsprung auf mich hatte, kam 10 Minuten nach  mir ins Ziel!! 🏆

Ich war super happy 😊😊😊 und es war ein super spannendes Rennwochenende! Ich habe viel gelernt….. neue Erfahrungen gesammelt und hoffe auch nächstes Jahr mit dabei sei zu können.

Bedanken möchte ich mich bei Mami, Dädi und Erich für die Betreuung! 🙏🙏🙏🙏

Den Organisatoren für das tolle Rennformat!! 🙏🙏🙏👍👍👍

 

 

 

 

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