Kronplatzking Marathon 2018

Kronplatzking Marathon 2018

Schon lange habe ich mich für den Kronplatzking MTB Marathon angemeldet. Es ist ein Marathon der speziellen Art, denn der Start ist in St. Vigil (im Tal auf 1200hm) und das Ziel dann auf dem Kronplatz auf 2275m ü.M.

Da ich ja gerade Sommerferien habe, reiste ich bereits vor einer Woche mit dem Wohnwagen nach Auronzo, wo ich mir die WM Strecke anschauen wollte. Nach ca. 10 Stunden alleine unterwegs mit dem Wohnwagen, kam ich in Auronzo an. Bereits am Sonntag kam dann Johann und zusammen schauten wir und die Strecke an. WAU  😳 die ist vielleicht happig, die Anstiege steil, die Abfahrten zum Teil ruppig, dann wieder coole Singletrails, technische Passagen von den „Tri Time“, also eine würdige WM Strecke! Jeden Meter muss man sich verdienen.

Nach der langen Fahrt am Samstag mit dem Wohnwagen und der Streckenbesichtigung am Sonntag war ich richtig k.o. 🤪

Ich blieb dann noch bis am Mittwoch in Auronzo, genoss die „internetfreie“ Zeit auf dem Camping, plötzlich wird einem bewusst, wie viel Zeit man auf den sozialen Medien herumsurft. Eigentlich wahnsinn!! 🙈 🤔

Am Mittwoch fuhr ich dann von Auronzo nach St. Vigil, wo ich der Rest der Woche verweilte und mir Teile der Strecke vom Kronplatzking MTB Marathon anschaute. Alles bin ich natürlich nicht abgefahren, denn noch immer fühlte ich mich etwas müde vom Training in Auronzo (und die  Kräfte wollte ich mir  doch besser für Sonntag zum Rennen aufsparen! 😉

Also Maurizio, von der Organisation, mir ein Foto von der Krone schickte, die die Trophäe dieses Rennen sein würde, war es um mich geschehen, denn die Krone ist sieht so schön aus und ist so speziell, dass ich sie unbedingt gewinnen wollte.

Etwa zwei Wochen vor dem Rennen, entdeckte ich, dass Ariane Lüthi auch am Start sein würde…. das machte mein Unterfangen schon etwas schwieriger, denn sie ist im Moment wirklich in Form und das einzige Mal, als wir dieses Jahr aufeinander getroffen sind, an der EM in Spillimbergo, hatte sie mich geschlagen.

Am Freitag Abend ist dann Erich mit dem Töff angereist, um mich am Sonntag zu unterstützen. Auch Birgit und Johann würden anwesend sein, super, ich freute mich wirkich auf das Rennen und natürlich, dass Erich hier war und wir etwas Zeit zusammen geniessen konnten. ❤

Der Samstag war dann leider nicht so schön, es regnete 🌧immer wieder🌧. Johann und ich erwischten zwar für eine kurze Runde auf dem Bike ein trockenes Zeitfenster 🌦, doch für Erich tat es mir etwas leid, dass er  nicht die tollen Trails runterfetzen konnte.

So machten wir uns einen eher gemütlichen Samstag, genossen den Camping und bereiteten alles vor für das Rennen am Sonntag.

Dann endlich es war soweit, Sonntag um 8.00Uhr erfolgte der Start 🚀. Nach einer kurzen flachen Startphase, ging es ziemlich bald in die erste Steigung. Ich, wie gewöhnlich, nicht zu vorderst in der Startphase kam aber nicht schlecht weg. Ich versuchte mich nicht verrückt machen zu lassen, dass Lüthi bereits einige Meter vor mir war. Auch eine weitere Fahrerin war noch vor mir, denn wie immer in Italien, ist es für mich schwierig, zu wissen, wie schnell diese Fahrerinnen sind, da ich selten gegen sie fahre und sie nicht kenne. 🤔

Ich versuchte also meinen Rhythmus zu fahren und kam eigentlich ganz gut voran. Bald konnte ich dann die Meridafahrerin auf und auch überholen.

Nach ca. 7km war dann bereits die erste Verpflegung und dann ging es etwas runter (hier mussten sie wegen des starken Regens, die Strecke etwas kürzen und einen superschönen Singletrail rausnehmen!😢) Die Abfahrt war nun sehr schnell, doch ich tat mein Bestes keinen Zeit auf Lüthi zu verlieren, die in solchen Abfahrten immer sehr schnell ist. Dann nochmals etwas hoch bevor es dann beim Piz de Plaies in den ersten Trail ging, runter nach St. Vigil. Ich traute meinen Augen kaum😳, als ich plötzlich wieder am Hinterrad von Lüthi war. Zu viert kamen wir oben an und wie nicht anders zu erwarten, schaffte es Lüthi vor mir in den Trail 😬 und ich musste auch noch einem anderen Fahrer den Vortritt lassen. Naja halb so schlimm. Ich wurde zwar schon etwas ausgebremst, doch ich nahm es ziemlich gelassen, konnte ja eh nichts machen.

Etwa auf halben Weg nach unten, wurden wir nochmals ziemlich gebremst, und zwar von einer Fahrerin aus Italien Maria Cristina Nisi, ich hatte keine Ahnung wer sie war, und dass überhaupt noch jemand vor Lüthi  war. Lüthi kam schneller an ihr vorbei, doch auch wir konnten sie schon bald passieren. (Nisi war übrigens die Siegerin vom letzten Jahr, also eine ernst zu nehmende Gegenerin!!)

Nach dieser coolen Abfahrt, ging es dann etwas flacher, aber nicht flach!! Das Tal nach hinten Richtung Tamresc/ Perderü. Dieser Teil war richtig cool, immer leicht steigend, aber mega coole Singletrails. Diesen Teil fuhren dann Lüthi, Nisi und ich mehr oder weniger zusammen. Bei Tamresc drehten wir und fuhren auf der anderen Talseite wieder zurück bis fast nach St. Vigil. Kurz vor der Einfahrt ins Dorf, bogen wir rechts ab und jetzt begann der Anstieg hinauf zum Kronplatz. Der Anstieg war ca. 13km und führte über Furcia und die Geiselsberger Hütte. Nisi griff wieder an und schlug ein hohes Tempo an (wie ein Töff fuhr sie da hoch!). Ich fuhr wieder meinen eigenen Rhythmus und musste sie etwas ziehen lassen. Anderseits konnte ich aber eine Lücke zu Lühti aufmachen. Da ich ziemlich Respekt hatte vor Strecke, wollte ich einfach nicht überdrehen. Bei der Furcia hatte ich ca. 30 Sek. Rückstand auf Nisi, ich konnte sie also immer vor mir sehen. Erich und Birgit feuerten mich an und ich fuhr weiter.

Da Nisi einen Fahrfehler machte beim Trail, war ich bereits wieder an ihrem Hinterrad. Es wurde nun immer etwas steiler, was mir etwas mehr entgegen kam im Gegensatz zu Nisi.

Ab der Geiselsberger Hütte wurde es dann richtig steil und dies nutzte ich, um meinerseits eine Lücke zu Nisi zu öffnen. Mein Zwischenziel war es, zuerst oben auf dem Kronplatz zu sein, um vor ihr in den Trail stechen zu können. Denn dies war erst die erste Überquerung des Kronplatzes. In der Abfahrt wollte ich dann möglichst viel Zeit herausfahren.  Die Rampen wurden immer steiler und steiler, der Untergrund war loser Schotter und man musste  mit sehr viel Gefühl fahren.

Erstes Zwischenziel erreichte ich und los gings in den Trail runter Richtung Furcia. Nach etwas der Hälfte dieses Trails bogen wir rechts ab und fuhren zuerst noch etwas coupiert wieder hinauf bis fast zum Kronplatz (2. Mal) bevor es dann über einen Teil des Herrenstein Trails gute 10km runter ging. Viel war dann aber auch Schotter und ziemlich schnell. So vernichteten wir gute 800hm. Diese und noch einige mehr mussten wir dann auf den letzten 10km wieder hochfahren zum 3ten und letzten Mal hinauf zum Kronplatz, ins Ziel.

Nach dieser Schlaufe von ca. 10km wieder hinauf (fast) zum Kronplatz wurde ich von Nisi nicht aufgeholt. In der Abfahrt hoffte ich dann nochmals Zeit gut zu machen und dass es schlussendlich dann reichen würde.

Runter fuhr ich so schnell es ging, ohne zu viel zu risikieren, denn es war keine Techzone mehr bis zum Ziel! Und ein Defekt oder Sturz konnte mich SEHR viel Zeit kosten.

Im letzten Anstieg versuchte ich dann möglichst schnell und gleichmässig zu fahren.

Immer noch fuhr ich vorne ohne Nisi oder Lüthi von hinten kommen zu sehen, doch darauf konnte ich mich nicht verlassen, denn wer weiss, wenn eine der beiden den Turbo zünden konnte am Schluss.

So fuhr ich also mein Rennen und kam schliesslich wieder zur Geiselsberger Hütte, doch diesmal hatte ich schon einige steile Rampen hinter mir, und weitere 4 Rampen folgten noch. In dieser  Phase des Rennens konnte ich sogar den einen oder anderen Mann ein- und überholen. Das gab zusätzliche Motivation und zudem rückte das Ziel immer näher und somit die „Krone“….

Nach hinten schauen konnte ich nicht mehr, denn zu stark musste ich mich auf die Strecke konzentrieren, damit ich nicht einen Fahrfehler machte und dann absteigen und schieben müsste.

Schliesslich konnte ich die Ziellinie nach 4:56:38 Stunden als Siegerin überqueren!! Lüthi schaffte es dann sogar noch auf den letzten Meter Nisi abzufangen und wurde 2te. Herzliche Gratulation den  beiden für die Plätze 2 und 3!!

 

Ich war einfach nur super glücklich, dass ich es geschafft hatte! 😅😅😅

Um 15Uhr war dann die „Krönung“ und was da abging, war einfach unglaublich….. nach der Siegerehrung, kam dann die Krönung der Queen 👸und des Kings 🤴….. und nachher wollten so viele Leute noch ein Foto mit uns machen!!

Als der Rummel dann abgeklungen war, musste alles zusammengepackt werden, Kleider, die Geschenke und die Krone. Birgit schleppte dann alles mit der Bahn nach unten, während Johann, Erich und ich nochmals den Trail runterfahren konnten. Diesmal den ganzen bis hinunter zur Furcia.

Dort packten wir  dann alles ins Auto und fuhren ins Tal zum Camping Al Plan.

Als mein Natel dann wieder Internetempfang hatte, bekam ich von Ingrid eine Nachricht, dass ich noch mein Preisgeld abholen kommen sollte. Dies hatte ich in dem ganzen Troubel ganz vergessen!! 🙈😳😬

Auch auf dem Camping wurden dann noch einige Fotos geschossen!!

Ich möchte mich nochmals bei allen bedanken, die mich bei diesem Rennen unterstützt haben, Birgit und Erich! Dann für die Einladung zum Rennen und nicht vergessen möchte ich den Camping Al Plan!! ALLEN ein ganz grossen DANKESCHÖN!! 🙏🙏🙏