VAUDE Engadin Bike Giro

VAUDE Engadin Bike Giro

Das waren 3 spannende, harte aber wundervolle Tage am Engadin Bike Giro.

Da Doris nochmals für mich TW unterrichtete, konnte ich bereits am Mittwochnachmittag ins Engadin reisen. Das war auch gut, denn alleine mit dem Wohnwagen über den Julier brachte mich etwas ins Schwitzen 😉 Doch ohne Zwischenfälle kam ich am Abend auf dem Camping Olympiaschanze in St. Moritz an.

Sofort machte ich mich daran meinen Wohnwagen zu stellen, was doch noch einige Zeit in Anspruch nahm! Doch schliesslich hatte ich auch das geschafft!

Am Donnerstag ging ich dann „Bähnle“ heisst, ich machte die Aufstiege mit der Bahn und genoss die coolen Trails!!

Dann  am Freitag ging es los. Das Wetter zeigte sich nun deutlich freundlicher als noch am Donnerstag. Meine Startzeit war 13:17:00. Gestartet wurde im 15“ Intervall und Sabine Spitz startete 15“ hinter mir. Dies stresste mich etwas und ich ging das Rennen wohl etwas zu schnell an. Denn schnell hatte ich die Fahrerinnen vor mir aufgeholt, doch leider merkte ich auch schon bald, dass ich Mühe hatte mit dem Atmen und mein Puls nicht mehr runter kam. So musste ich einen Gang zurückschalten und nebst Spitz auch Darbellay ziehen lassen. Dies frustrierte mich natürlich etwas, denn eigentlich hatte ich mir schon Chancen ausgerechnet mit Spitz mithalten zu können. Doch diese schoss beinahe an mir vorbei mit einer Pace, von der ich in diesem Moment nur träumen konnte.

So fuhr ich also meine eigene Pace und versuchte möglichst konstant zu fahren. Trotz meines „schlechten“ Tages konnte ich die eine oder andere Fahrerin auf und überholen. Als ich dann endlich oben auf der Corviglia angekommen war, freute ich mich auf den Downhill auf dem Olympia Flow Trail bis hinunter zur Chantarella, von dort waren es dann noch ca. 800m hinauf zum Ziel.

Ich kam im Downhill richtig in einen Flow und konnte zu Darbellay aufschliessen!! Ich warf  all meine Reserven in die Pedalen und konnte den „Sprint“ gegen sie gewinnen. Mit den 15“ die ich nach ihr gestartet bin, distanzierte ich sie schlussendlich um 19“. Mit dieser Zeit konnte ich mir den 3. Rang sichern, aber der Rückstand zu Spitz war riesig 4:40 und 3:51 hinter Morat, das frustete schon etwas. Doch ich hatte gegeben, was ich konnte und mehr lag heute definitiv nicht drin!

Die 2.Etappe war dann Massenstart und ich nahm mir vor, falls ich das Tempo von Spitz halten konnte, mich ihr anzupassen, denn sie ist so was von erfahren 😉 Der Start ist wie meist an den Marathons etwas hektisch und ich hielt mich etwas zurück, denn am Silvaplanersee entlang staubte es doch ziemlich und ich konnte fast  nichts sehen. Doch schon bald ging es in den ersten längeren Aufstieg durch Surlej hinauf zum Lej Zuppo an der Olympiaschanze vorbei Richtung Mortarasch. Zu  meiner Überraschung konnte ich das Tempo gut mitgehen und fühlte mich ganz gut. Doch ich ermahnte mich, nicht zu schnell zu werden. So fuhren wir zu dritt (Morat,Spitz und ich) gemeinsam bis fast nach Bever, als plötzlich von  hinten Darbellay kam. Wir waren schon etwas überrascht, doch sie hatte scheinbar einen guten „Zug“ und konnte so in der Gruppe mit Männern zu uns aufschliessen. Wir waren eigentlich der Meinung, das dies nicht erlaubt wäre (waren wir doch alles „alleine“ gefahren!!) So fuhr sie dann bis Bever mit uns mit, doch bereits im Aufstieg Richtung Samaden musste sie wieder abreissen lassen. Morat attackiert und konnte eine kleine Lücke reissen, doch ich blieb meinem Vorsatz treu und blieb an Spitz’s Hinterrad. So fuhren wir gemeinsam hinauf zur Alp Muntasch. Von dort über den Trail Richtung Alp Marguns. Morat konnte ihren Vorsprung kontinuierlich etwas vergrössern. Doch bereits im kurzen Downhill hinunter zur Alp Marguns, schlossen wir praktisch zu ihr auf. Jetzt kam das letzte Stück vom Aufstieg hinauf zur Talstation Glüna. Dieser Teil hatte es in sich, denn jede Rampe die kam war noch etwas steiler als die schon gefahrene!! Doch jetzt witterte ich meine Chance zum Angriff. Ich erhöhte meine Pace und tatsächlich, Spitz konnte mir nicht folgen. Zudem kam ich Morat immer näher! Mein Kampfgeist war voll erwacht und ich wollte den Etappensieg. Noch 20km bis zum Ziel. Konnte ich Morat überholen und bereits beim Speichersee hatte ich einen kleine Lücke gerissen. Jetzt war mein nächstes Ziel, als erste in den Olympia Flow Trail zu fahren. Auch dies gelang mir und voller Konzentration flog ich den Trail runter. Schon bald schloss ich zu Männern vor mir auf, diese machten mir zum Glück ziemlich schnell Platz und ich kam wieder in diesen Flow wie schon am Tag zuvor. Trotzdem merkte ich die Müdigkeit und war froh, als ich ohne Sturz unten angekommen war. Jetzt kam ein Gegenanstieg von ca. 3km. Ich mobilisierte nochmals all meine Kräfte und konnte sogar den Flow mit in diesen Aufstieg nehmen. Als ich schliesslich Leader wie Schnider und Baumann auf und überholte, gab es kein halten mehr. Endlich bei der Alp Suvretta angekommen ging es in den Foppettas – Trail, nochmals war volle Konzentration gefragt, doch es machte einfach nur riesig Spass!

Unten in Champfer angekommen, mussten wir noch einen kleinen Umweg fahren. Ich fuhr alles vorne Baumann in meinem Windschatten, doch es war okay. So konnte ich diese Etappe tatsächlich gewinnen!! Ich war einfach nur überglücklich, denn nach dem ersten Tag hatte ich nicht damit gerechnet.

Ich war sogar so schnell, dass ich bis auf 2:15 zu Morat aufschloss, die übrigens das Leadertricot von Spitz übernehmen konnte. Und der Vorsprung von 4:40 von Spitz vom ersten Tag schmolz gar auf 50“

Am Samstagabend reisten Erich und Chrigu an und gemeinsam genossen wir bei Barbeque den schönen Abend.

Da sowohl ich als auch Erich ziemlich erkältet sind, schlief ich leider nicht so gut, denn entweder hustete Erich oder ich!! 😬🤧

Tag 3 stand auf dem Programm und ein letztes Mal fuhren wir heute hinauf zur Corviglia 😉

Aber bevor es soweit war, ging es zuerst Richtung Malojapass. Wieder dem Silvaplanersee entlang, wieder staubig, wieder hektisch und prompt passierte schon nach wenigen hundert Metern ein fürchterlicher Sturz im Feld. Wegen dieses Sturzes musste ich danach einen Lücke zu Spitz und Morat schliessen, doch bereits im Aufstieg hinauf zur Alp Prasüra bildeten wir wieder eine 3er Gruppe. Mit dem Unterschied, dass Morat sich absolut nicht an der Führungsarbeit beteiligte LIn einem ständigen auf und ab weiter durchs Val Fex, Alp Isola wieder hinunter zum Malojasee. Von dort ging es zurück über Isola, Sils nach Silvaplana, 25km waren geschafft. Jetzt begann die 2te Runde 😉

Über den Lej  Zuppo, an der Olympiaschanze vorbei, stachen wir in den langen Aufstieg hinauf zum Hotel Salastrains. Unterwegs erklärte ich den beiden Deutschen noch wer der Schälleursli ist 😉 da hatte ich noch genug Puste 😉 Ab der Alp Giop änderte sich dies aber schlagartig. Als Spitz bei den immer steiler werden Rampen, die ich eigentlich für meinen Angriff ausgedacht hatte 😮 , das Tempo verschärfte, konnte ich nicht mitgehen. Auch Morat schaffte den Anschluss nicht. Doch während sie die Rampen fahren konnte musste ich doch zweimal vom Bike, ich hatte einfach nicht die Power um meinen kleinsten Gang zu drücken!! So vergrösserte sich der Abstand langsam immer mehr. Zudem spürte ich Anzeichen von Krämpfen, auch das noch, dass konnte ich jetzt gerade noch gebrauchen. Ich überlegte mir, ob ich den Muscle Relax von Sponser wohl vertragen würde?! Doch da ich nicht riskieren wollte, dass ich pausieren musste, wegen Muskelkrämpfen, nahm ich ihn und tatsächlich es funktionierte. Leider wurde ich nicht schneller 😉 doch ich konnte zumindest weiterfahren! Ich hatte immer noch Hoffnung, dass ich Morat im Val Suvretta aufholen könnte.

Es zog sich bis ich endlich auf dem Pass Suvretta angekommen war, ich freute auf die Abfahrt. Ich bin nicht schlecht gefahren, doch Morat muss auch ganz gut gefahren sein, denn ich konnte sie nicht aufholen!! Auf Alp Suvretta angekommen, sah ich sie zwar immer vor mir, doch leider kam ich ihr im Gegenanstieg Via Engadina wie erwartet nicht näher, zumal ich nochmals vom Bike gehen musste (es nervte mich!!) also schob ich ein Stück bis ich wieder fahren konnte. Dann endlich der letzte Downhill, der war richtig cool, doch wohl zu kurz, jedenfalls reichte es nicht mehr zu Morat aufzuschliessen. So beendete ich den letzten Tag nochmals auf dem 3. Rang.

So resultierte schliesslich der 3. Gesamtrang.

Es kann bestimmt niemand behaupten wir hätten es nicht spannend gemacht. Denn Spitz hatte mit dem Sieg bei der 3. Etappe, das Leadertricot wieder zurück geholt!!

Vielen Dank an allen die zu diesem SUPER coolen Event beigetragen haben. Den Organisatoren von VAUDE Engadin Bike Giro mit all ihren HelferInnen.

Auch dem Team VAUDE Centurion, das mich  mitverpflegt hat!! 😊👍