Cape Epic: update Prologue  – 4. Etappe

Cape Epic: update Prologue – 4. Etappe

Prologue 2018-03-18

Einmal war ich sehr nervös vor dem Start zum Cape Epic. Ich fühlte mich nicht schlecht, doch mein Herz raste!

Dann endlich der Start, das ging ganz gut und wir kamen gut voran. Angi sagte, dass wir viele Watt treten!

Es lief gut, doch nach etwa 8km machten meine Beine plötzlich zu und ich hatte etwas Mühe das Tempo zu halten. Angi übernahm die Führungsarbeit und ich hängte mich an ihr Hinterrad. Der etwas längere Aufstieg hinauf zur Strasse lief dann ganz doch oben, musste ich dann wieder zu „Kräften“ kommen. So war ich ganz froh, dass Angi auf der Strasse den Lead übernahm. Da verloren wir sicher etwas Zeit, doch trotzdem waren wir ganz flott unterwegs.

Dann im Downhill war ich etwas stärker als Angi und ich nahm etwas Tempo raus, wollte sie nicht stressen, denn das bringt gar nichts. Schliesslich fuhren wir nach knapp einer Stunde über die Ziellinie. Da sie bereits sagten wer, 1.; 2. und 3. war, wusste ich, dass unsere Zeit wohl nicht ganz so gut war.

Doch dass wir so viel Zeit verloren hatten, überraschte mich dann doch etwas!! Das Langvad schnell sein würde, erwartete ich doch über die Leistung einiger anderen Teams wunderte ich mich schon, denn auch wir waren nicht langsam unterwegs!

Die Zusammenarbeit funktionierte ganz gut und ich denke wir werden eine gute Woche zusammen haben. Freue mich auf mehr!

Nach der Topingkontrolle die sich etwas in die Länge zog, fuhren wir schliesslich mit dem Auto nach Robertson, wo wir für die nächsten drei Nächte sein werden. Das Haus ist richtig schön und ich hoffe nun auf einen guten Tag morgen.

 

  1. Etappe Robertson – Robertson

Heute zu meinem Geburtstag, wollten wir angreifen, das Profil sagte uns zu und wir fühlten uns gut! Zudem musste wir die Aufholjagd nach vorne starten.

Die ersten knapp 20km gingen flott aber nicht all zu schnell voran. Meistens auf Asphalt oder Kies…. schon bald wurden wir dann vom Startblock B auf und überholt. Doch kaum waren sie vor uns, liessen sie Beine hängen und wir (Frauen) überholten sie wieder. Denn wir dürfen nicht im Windschatten von den Männern fahren (auch umbekehrt würde die Regel gelten!)

Schon bald ging es nun in den Jeeptrack/ Singletrail und da wurde es dann so richtig hektisch! Die beiden Felder vermischten sich und es war nicht ganz einfach sich zu behaupten. Doch ich schaute, dass wir den Anschluss nicht verloren und Angi folgte an meinem Hinterrad! Perfekt! Die Beine waren gut, noch stimmte alles!

Doch nur wenig später, hörte ich wie Angi hinter mir stürzte und stoppte sofort um ihr zu helfen. Beim Sturz hatte sie sich aber die Schulter ausgekugelt, sodass an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken war! SCH…..

Wie instruiert, drückten wir den S.O.S Knopf an unserem Tracker und warteten auf Hilfe! Die Fahrer fragten zwar „ist alles okay?“ und obwohl wir nein sagten, hielt keiner an! Schliesslich sagte ich den Vorbeifahrenden, dass sie bitte beim nächsten Streckenposten melden sollen, dass wir bei km 22.5 Hilfe bräuchten!

Nach mehr als einer halben Stunde nach unserem S.O.S – Hilferuf, entschieden wir, dass ich zurück fahren sollte, bis zu nächsten Streckenposten um Hilfe zu holen!

Als ich 2km zurückgefahren bin, fand ich einen Arzt, doch der war bereits mit einer anderen Fahrerin beschäftig und konnte nicht kommen, doch er meinte, dass ein zweiter Arzt unterwegs sei, doch wie lange das dauerte, wusste er nicht. Schliesslich sagte ich ihm, wo wir sind und kehrte zu Angi zurück!

Die Schmerzen wurden nun immer stärker und wir hofften, dass der Arzt bald eintreffen würde.

Nach einer weiteren halben Stunde, kam er endlich, fast wollte er noch an uns vorbei fahren!

Nachdem geklärt war, wie Angi hier rauskommen sollte und dass auch ihr Bike zurücktransportiert würde, machte ich mich schliesslich auf den Weg, die Etappe fertig zu fahren. Nach der langen Pause von mehr als 1.5 Stunden waren meine Beine schon etwas steif, doch je länger ich unterwegs war, drehten sie besser. Jetzt musste ich das Feld von hinten aufrollen, und musste so manches Mal in einer Schlange warten, weil es keine Möglichkeit gab zum Überholen. Dafür konnte ich die Aussicht etwas geniessen. Auch war es jetzt natürlich viel wärmer, doch damit hatte ich zum Glück kein Problem.

Bei den Feedzonen machte ich jeweils einen Stopp um mich zu verpflegen und da war richtig was los… es hatte unglaublich viele FahrerInnen hier, das es kaum ein Durchkommen gab bis zu den Tischen, wo das Essen und Trinken war!

Frisch verpflegt machte ich mich jeweils wieder auf den Weg. Immer wieder wollten die Fahrer wissen, wie es Angi ginge….

Schliesslich kam ich auch im Ziel an, noch vor Angi, die unendlich lange warten musste, bis sie schliesslich aus dem Outback zum Ziel und von dort ins Spital gebracht wurde.

Endlich um 6 Uhr abends kam sie zurück, dass Lachen hat sie zum Glück nicht verloren!!

Ich hoffe sie wird ganz schnell wieder gesund und kann an der EM in einem Monat mit dabei sein!! Doch ich denke das sollte schon klappen, denn geplant haben wir schon alles!!

 

 

  1. Etappe: Robertson – Robertson

 

Heute musste oder drufte ich als Leopard… starten. Dafür gabs ein eigenes Tricot. Leider konnte ich nicht mit den Frauen starten, sondern mein Start war 10 Min. später mit den Fahrern aus dem Block C (dazwischen war noch der Block B!)

Das Höhenprofil heute glich einem Wellblech, auf und ab…. der Anfang war ziemlich langweilig um all die Obstplantagen und auf Asphalt oder Schotter. Doch je länger das Rennen dauerte je mehr Singletrails hatte es. Beim ersten längeren Singletrail hoch musste ich dann auch schon anstehen, nachdem ich noch Hielke und Cony überholen konnte.

Dieser Singletrail war dann ziemlich lange, aber auch cool!! Wieder auf einer Schotterstrasse schloss ich zu Nina und Heinz auf, die gestern auf dem Treppchen standen, auch heute waren sie wieder gut im Rennen.

So ging es weiter und weiter, ich arbeitete mich weiter nach vorne, wurde immer mal wieder ausgebremst, doch ich hatte wirklich viel Spass.

Irgendwann wurde ich von hinten von Carmen/ Samanta auf und überholt, sie fuhren wie ein Schnellzug an mit vorbei (ich war ziemlich überrascht) Doch kaum hatten sie mich überholt, kamen sie nicht mehr weg! So fuhr ich hinter den Beiden her, immer mit etwas Abstand, sodass ich sie nicht behinderte. Selbst wenn ich in den Feedzonen schnell stoppte, holte ich sie wieder auf, sogar in der Fläche, was nicht gerade meine Stärke ist (aber vielleicht werde ich doch langsam immer besser ;-))

Bis fast am Schluss fuhren wir „zusammen“ (mit Abstand ;-)) eigentlich wollte ich sie vor mir ins Ziel fahren lassen, doch leider arbeiteten sie nicht so gut zusammen auf den letzten 6km sodass ich mich schliesslich entschied, den Angriff zu wagen und so gab ich mächtig Gas, in der Fläche und kam tatsächlich vor ihnen im Ziel an.

Ich hatte wirklich Spass und fühlte mich ganz gut auf dem Bike. Auch meine gefahrene Zeit ist nicht schlecht!

Morgen wird ein weitere langer Tag im Sattel… mal schauen, wo ich starten werde, doch im Block C hat es mir ganz gut gefallen (die Hektik war weniger gross als im Block B und dass behagt mehr besser!)

 

  1. Etappe: Robertson – Worcester

Heute stand die längste Etappe auf dem Programm 122km! Diese Etappen mag ich nicht so, denn meistens sind sie eher langweilig mit wenig Singletrail – Anteil! Wieder musste ich im Block C starten. Doch scheinbar waren die „Schnellen“ von gestern in den Block B aufgerückt oder die Fahrer hatten heute mehr Respekt von der langen Etappe. Jedenfalls ging es nicht so schnell los, wie gestern. Nur Soren fuhr uns allen davon. So setzte ich mich an die Spitze und machte das Tempo. Es regnete leicht und da wir in die „falsche“ Richtung fuhren, hatten wir den Wind von vorne und die schwarzen Wolken im Blickfeld.

Wie gedacht fuhren wir erst mal jedes Feld ab, bevor es dann in den ersten Aufstieg ging, dieser war auf einem auf einem Singeltrail und schon geriet das Rennen ins Stocken!! Es war ein „stop and go“ ….. dann endlich oben, war die Brille so beschlagen, dass ich kaum was sehen konnte beim Runterfahren. Nach einer kurzen „flachen“ Sektion, ging es in den zweiten Anstieg, der war dann ganz schön steil, doch zum Glück „zweispurig“ sodass ich alles fahren kannte und somit auch wieder einige Fahrer und Fahrerinnen überholen konnte. Dann kamen wir zum Hotspot, doch natürlich mit einiger Verspätung 😉 und weiter gings. Auf und ab, links und rechts…..

Wie schon gestern stoppte ich jeweils kurz bei den „water points“ um Flaschen aufzufüllen und etwas salziges zu Essen.

Bei der 3. Verpflegung nutzte ich dann sogar den vollen Service 😉 Bidons wechseln, essen 😉 Kette ölen und Brille putzen lassen J so hatte ich wieder freie Sicht!

Doch dann ab km 80 wurde es zäh, so alleine unterwegs zu sein, zu arbeiten im Wind, fasst keine Singletrails und wenn, dann eigentlich meistens hoch und die Kilometer wollten nicht schwinden.

Mirco war wieder einmal in meiner Nähe und mit ihm noch zwei andere Männer. Eigentlich hätte ich am Liebsten die Beine hängen lassen, doch ich wusste wenn ich nun abreisen lasse, dauert es ewig, bis ich in Ziel kam. So versuchte ich ihnen zu folgen. Doch die vielen Richtungswechsel machten es auch nicht gerade einfacher, denn wenn du zu hinterst in der Reihe bist, musst du immer wieder ransprinten! Das kostet jedes Mal Kraft!

Jedenfalls blieb ich so immer mehr oder weniger bei ihnen. Dann auf den letzten 20km mussten wir auch noch durch einige Sandfelder fahren, darauf haben wir gerade noch gewartet!! Meine Beine drehten, doch mein Kopf hatte weit mehr Mühe um das Rennen durchzustehen. Dies war heute wirklich ein Kampf mit meiner Motivation und doch schaffte ich es immer wieder, doch durch zu beissen!!

Ich weiss nicht, wann es da s letzte Mal war, dass ich mich freute, mit dem Bike auf dem Asphalt zu fahren!!

Doch heute tat ich es. Dann die letzten Kilometer bis zum Ziel waren der Horror, die Männer mobilisierten nochmals all ihre Kräfte und ich hatte richtig Mühe, nicht aus dem Windschatten zu fallen!!

Dann endlich der letzte Kilometer und es war geschafft! Im Ziel wurde ich von Nicole, Angi, M.T und Morne empfangen und zur Feier des Tages gab es Pizza!! Auch Jennie schaute noch kurz vorbei, das war cool!!

 

  1. Etappe: Worcester – Wellington

Nochmals eine Etappe über 100km. Heute Morgen war ich aber nicht der einzige #lonelylepoard, es hat ich einer aus dem Herrenfeld zu mir gesellt!!

Das war dann wohl auch der Grund, warum der Block C heute so schnell gestartet ist! Zu schnell für mich! Ich nahm bewusst etwas Tempo raus, denn auf lange Zeit hätte ich da nicht mitfahren können und, die ersten 60km waren doch eher flach, aber mit vielen Sandfelder, was das Fahren im Feld nicht gerade einfacher machte!

Nachdem wir gestern fast keine Singeltrails hatten, kamen wir heute wieder vermehrt in den Genuss von Singeltrails. Dies hatte dafür den Nachteil, dass ich nicht überholen konnte.

Die Trail-Section waren meist auch ziemlich lang und so zogen sich die FahrerInnen in einer Reihe die Singletrails entlang…… sah gut aus, war aber nicht sehr schnell!

Während auf den Trails immer sehr viele Fahrer vor mir waren, lösten sie sich auf der Fläche in Luft aus und ich war alleine oder zu schnell! So musste ich da jeweils alleine fahren, bis ich bei den Trails wieder auf die Nächsten aufschloss! Das Singletrailstück zwischen dem 2. und 3. Waterpoint war fast 20km lang, dementsprechend viel Zeit ging dort verloren. Dafür konnte ich die Trails etwas länger geniessen 😉

Bei der 3. Verpflegung nahm ich nochmals meine neuen Bidons, verpflegte mich und schmierte einmal mehr meine Kette und als ich dann wieder losfuhr, war ich wieder alleine! Vor mir sah ich noch zwei Fahrer, doch diese hatte ich dann schon bald ein- und überholt! Von da an war ich dann fast bis zur nächsten Feedzone alleine unterwegs! Da fühlte ich mich wirklich wie ein #lonelylepoard 😉 (hunting the zebras (meine Schuhe!))

Kurz vor der letzten Verpflegung schloss ich nochmals auf 3 Fahrer auf, mit ihnen startete ich dann auch in den Aufstieg zum Brains Kloof Pass. Die waren knappe 20km Aufstieg auf der Strasse! Da sich der eine Fahrer über mich geärgert hatte bei der Verpflegung, schmollte er nun und machte keine Führungsarbeit! So fuhr ich ziemlich lange alleine im Wind, bis ich dann der Mann vom Mixed Team erbarmte und auch mal führte. Doch je steile es wurde, je schneller wurde ich und die anderen fielen ab.

Ich konnte weit vor mir einige wenige Fahrer sehen und dies motivierte mich schnell zu fahren um dies aufzuholen. Dies gelang mir dann auch, ich konnte 3 Teams ein- und überholen!

Dann sollte es eigentlich runter gehen, doch der Gegenwind war so stark, dass ich mehr treten musste als beim Hochfahren. Erst nach einigen Kilometern rollte es dann von alleine.

Dann mussten wir die Asphaltstrasse auch schon verlassen und über Trails gings runter Richtung Wellington!!

Im Tal angekommen, mussten immer noch 10km zurückgelegt werden. Ich versuchte nochmals Druck zu machen, denn weit vorne konnte ich Hielke und Cony sehen!

Überholen konnte ich sie heute nicht mehr, doch ich kam kurz hinter ihnen ins Ziel!

Die Etappe war richtig cool heute, aber auch sehr hart!