5. Etappe: Zermatt – Zermatt

5. Etappe: Zermatt – Zermatt

Noch eine Etappe trennte uns/ mich vom lang ersehnten Sieg des Swiss Epic’s. Bereits zum 3. Mal bin ich am Swiss Epic dabei, leider konnte ich am 2ten Swiss Epic nicht starten, da meine damalige Partnerin kurzfristig absagen musste und ich so kurzfristig keinen Ersatz gefunden hatte.

Dieses Jahr nun wollte ich die Chance packen. Mit Jennie hatte ich eine erfahrene Etappenrennen-Fahrerin an meiner Seite.

Noch an der Transalp bereiteten ihr die langen Anstiege mühe, doch hier am Swiss Epic war sie richtig stark am Berg!! So konnten wir auch während der letzten 5 Tage unseren Vorsprung auf Lüthi/ Pirard ausbauen.

Jetzt galt es heute noch die letzte Etappe 45km/ 1900hm zu meistern. Mit einem Vorsprung von ca. 19 Min. standen wir am Start.

Wieder war es sehr kalt, doch heute mussten wir zuerst einen Anstieg von ca. 14km hinnauf zum Schwarzsee meistern, bevor es in die erste Abfahrt zurück nach Zermatt ging.

Wir kamen gut weg vom Start und ich konnte gleich von Anfang an ein gutes Tempo anschlagen. So fuhren wir den Berg hoch und konnten sogar noch das Matterhorn sehen, das nur ganz schwach vom Dunst vernebelt wurde! Dieser Berg ist einfach jedes Mal so imposant!! Mit seiner Form und Grösse schien es uns gleich noch etwas Kraft zu spenden. Jedenfalls kamen wir als erstes Frauenteam auf dem Gipfel an und los ging’s in die Abfahrt!! Ich hatte richtig Spass in der Abfahrt und versuchte Jennie eine gute Linie vorzugeben!

Natürlich fuhren wir mit einer gewissen Vorsicht, denn auf keinen Fall wollten wir einen Sturz oder Platten riskieren! Zu nahe waren wir am Ziel unserer Träume!!

So wurden wir dann etwas unterhalb der Mitte von Lüthi/ Pirard auf und überholt! Selbstverständlich liessen wir sie passieren, denn sie waren nun mal schneller als wir in der Abfahrt!

Take it easy, dies sagte ich zu Jennie, denn ich wollte sie auf keinen Fall stressen!! Denn dadurch würden nur Fehler entstehen! So kamen wir zwar etwas später als Lüthi/Pirard in Zermatt an (man sagte uns, wir hätten einen Rückstand von 2 Minuten!)

Ich merkte, dass ich mental sehr müde war und musste mich mega motivieren um den zweiten Anstieg, hinauf zum Ried, in Angriff zu nehmen. So vergass ich zwischenzeitlich, dass ich auch mal einen Blick zurück werfen musste und Jennie musste mich zurückpfeiffen! Ich nahm etwas Tempo raus und gemeinsam fuhren wir weiter! Ich dachte eigentlich, dass wir nicht so langsam unterwegs wären, doch immer noch konnte ich Lüthi/ Pirard nirgends sehen! Dies beunruhigte mich etwas!! Plötzlich hatte ich das Gefühl, die Zeit würde uns zwischen den Fingern zerrinnen! Panik!! Sollten wir nun wirklich auf der letzten Etappe unseren Sieg noch verlieren?!

Ich versuchte weiterhin etwas Druck zu machen!! Inzwischen waren wir auf einem Teil angekommen, den wir auch schon runtergefahren waren (in einem anderen Jahr) und es war einfach nur noch steil, doch da endlich Lüthi/Pirard vor uns (vielleicht eine Minute Vorsprung!).

Wir quälten uns die steilen Rampen hoch. Da der Pfeil zeigte nach rechts unten!! Hatten wir es geschafft?! Nein nochmals mussten wir rauf! Wieder um eine Kurve, dahinter würde es aber runtergehen?! NEIN!!! Nochmals hoch!

Noch 10km bis zum Ziel und wir mussten immer noch rauf fahren!! Langsam hatte ich es wirklich gesehen!! Mein Kopf war so was von müde!! Ich wollte einfach nur noch über die Ziellinie fahren.

Dann endlich hatten wir es geschafft, oder fast geschafft, zuerst traversierten wir noch eine Weile auf einem Trail zurück, bis es dann wirklich runter ging! Der Trail war cool, technisch und mit vielen Quersteinen, die etwas Plattengefährlich waren!! So fuhr ich eher langsam runter, vor allem auch, damit ich Jennie die Linie zeigen konnte. Zwischenzeitlich wurde Jennie etwas gestresst von den Flow-Fahrer, die natürlich schnell an uns vorbei fahren wollten.

Schliesslich hatten wir es geschafft, wir waren wieder unten in Zermatt!! Aber irgendwie ohne Zeitgefühlt, sodass ich Erich, der kurz vor dem Ziel stand, fragte ob es gereicht hätte!!

JA es hat!!!

JUHUUUUU!! Wir haben es geschafft, nach dem TankawaTrek, dem Cape Epic, der Transalp haben wir jetzt auch noch das Swiss Epic gewonnen!! Welch eine Erfolgsstorie!!

Es scheint, dass wir wirklich ein Dreamteam wären!!

 

Damit Jennie und ich so erfolgreich sein konnten, verdanken wir auch all unseren Supportern, die uns während dieser Saison so toll unterstützt haben!!

Ein DANKE geht an:

Meerendal in der Person von Herman und Aletta, die uns finanziell unterstützt haben!! Sowie das Team CBC von Jennie, dass uns auch finanziell unter die Arme gegriffen hat!!

Sowie Max, der uns mit organisatorischer Hilfe zur Seite stand, sowie für mediale Präsents sorgte. So wir uns auf das Training und das Rennenfahren konzentrieren konnten!

Auch durften wir dank dieser Unterstützung einen eigenen Fotografen in unseren Reihen haben, der viele tolle Fotos geschossen hat!! DANKE Wyne!!

Dann an Erich, der uns bei allen 4 Rennen als Mechaniker und Betreuer zur Seite stand! DANKE!! Dafür musste er jedes Mal den Shop BikErich schliessen!! Hier ein DANKE an alle Kunden, die dafür Verständnis haben!!

Unser Masseure möchte ich nicht vergessen, die uns an den Rennen fit für den nächsten Tag gemacht haben, also Nicole, Hanna und Craig!