Nationalparkmarathon/SM MarathonVor dem Start war ich schon etwas nervös 😬, denn nach meiner XCO Zeit, waren 137km Rennen auf dem Bike schier unvorstellbar 😜. Das Rennen vom Eigerbike Challenge stimmt mich zwar zuversichtlich, doch wie würde es heute laufen?! Denn heute war nicht irgend ein Rennen, sondern die SM Marathon und diesen Titel wollte ich mir unbedingt holen! Auch wusste ich, dass Ariane bereits seit zwei Wochen im Engadin war, während ich zu Hause nebst dem Training auch noch arbeitete!Jedenfalls standen wir dann nebeneinander an der Startlinie, und während ich noch mit Cornelia und einigen anderen schwatzte, fiel zwischen uns kein Wort, doch hallo haben wir uns gesagt 🤗Dann der Startschuss 🚲💨 durch Scuol durch war das Rennen noch neutralisiert und nach der Brücke hinauf in den Anstieg zum Costainas war das Rennen lanciert.Langsam zog sich das Feld in die Länge 🚲🚲🚲🚲🚲 Gruppen bildeten sich und schon bald waren wir 4 Frauen zusammen (2 Österreicherinnen Angelika und Christina und 2 Schweizerinnen Ariane und ich)! Für mich also eine ganz andere Situation als noch am Eiger, als ich ein einsames Rennen für mich fuhr. Auch als ich das Tempo etwas erhöhte wurde ich die Anderen nicht los, dies machte mich schon etwas unsicher 😐. War Ariane so viel stärker als noch vor 2 Wochen, oder hatte ich gar einen „schlechten“ Tag heute 😜?! So jetzt war mentale Stärke gefragt, denn das Rennen war noch lang und entschieden noch gar nichts und ich wollte mich nicht verrückt machen lassen, sondern meine Energie für’s Treten nutzen! So fuhren wir also das Tal hinauf zuerst auf Asphalt, dann durch einen eher kargen und unschönen Abschnitt bevor wir den Ort S-Carl passierten, wo auch schon die ersten Zuschauer am Streckenrand standen und uns anfeuerten. Von da an war die Landschaft richtig schön und die Sonne ☀️ tauchte alles in ein schönes Licht! Die letzten ca. 3km bis zum Gipfel führten über einen Trail und wie könnte es anders sein, attackierte Ariane kurz vor der Einfahrt in diesen Trail, sodass ich mich hinter ihr einzuordnen hatte 😬! Was an und für sich nur halb so schlimm war, doch was einmal mehr unsere Rivalität widerspiegelte! Wir würden uns nichts schenken! Kurz bevor es in die Abfahrt ging, konnte ich es nicht lassen und versuchte meinerseits einen Angriff und konnte tatsächlich vor ihr in die Abfahrt stechen! Am Anfang war es ein eher breiter Trail, was Ariane animierte mich zu überholen, was ich aber nicht zulassen wollte! Sie riskierte da aber ziemlich viel und schliesslich siegte bei mir die Vernunft und ich hielt mich zurück, denn einen Sturz wollte ich nicht riskieren! Weiter unten wechselte es auf Schotter und Christina überholte mich auch noch 😬. Plötzlich kam eine richtig scharfe rechts Kurve, welche wir beinahe verpasst hatten und fast zum Stillstand kamen! Als wir wieder Fahrt aufnahmen, wunderte ich mich, dass Ariane nirgends mehr zu sehen war, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie so schnell weg war 😳! Auch meine beiden „Begleiterinnen“ wunderten sich, doch sie meinten Ariane sei wahrscheinlich falsch gefahren!Unten im Münstertal angekommen, erwartete Erich mich in Fuldera und ich fragte ihn, ob Ariane schon durch sei? Nein 👎! Okay 👌 gut für uns! Gemeinsam machten wir uns auf den Weg hinauf zum Döss Radond, einen etwa 700hm Aufstieg! Angelika forderte mich ziemlich und ich merkte, dass meine Beine nicht so gut wie vor zwei Wochen waren (oder war es der Kopf 🤔?) Jedenfalls fuhren wir einen guten Rhythmus und schon bald musste Christina abreissen lassen! Über das Val Mora ging es weiter zur Alpisella (landschaftlich der schönste Teil der Strecke) bevor es dann eine eher gefährliche Abfahrt hinunter nach Livignio ging! Dort fuhren wir eine flache Schlaufe durch unzählige Spaziergänger, Wanderer und Velofahrer zum Aufstieg des Chaschauna! Zum Glück hatten wir da eine gute Lok, die uns den Weg bahnte und schon bald ging es ans „Eingemachte“ 😳😬 Der „Chaschauna“ ist wirklich brutal! Da wird es immer steiler und steiler, Serpentinen um Serpentinen qäulte ich mich den Aufstieg hinauf, die Beine brannten, der Rücken schmerzte und es schien kein Ende zu nehmen! Zum Glück hatte ich Angelika vor mir, dies motivierte mich dran zu bleiben! Schliesslich waren wir oben und gemeinsam machten wir uns auf dir restlichen 57km bis ins Ziel! Der oberste Teil der Abfahrt war ein steiler Trail mit engen Kurven und ich betete einfach, dass meine Bremsen halten würden! Danach ging es ein Stück über Alpwiesen Trails bevor ein schnelles Stück auf Schotter kam! Als ich einen Blick zurück warf, fehlte jede Spur von Angelika 😳 wo war sie?! Ich nahm etwas Tempo raus, denn ab hier ging es in einem ständigen Auf und Ab bis ins Ziel und alleine war dies einfach tödlich! Schon bald war sie wieder da und gemeinsam fuhren wir Richtung Zernez! Da noch eine Schrecksekunde, in einer links Kurve rutschte sie aus und stürzte! Ich bremste ebenfalls ab, erkundigte mich ob sie weiterfahren könne, ob sie okay wäre?! Ja! Also fuhren wir weiter! Sie hatte sich den Ellenbogen aufgeschlagen! 😬Bei Zernez ein kleiner Anstieg, eine weitere Verpflegung durch Erich und weiter gings! In der „Fläche“ danach hatten wir dann nochmals eine Gruppe, sodass wir noch etwas Kraft „sparen“ konnten für die letzten 20km, die wir auf der anderen Talseite zu machen hatten! Von Lavin ging es hinauf nach Ftan, immer wenn man denkt man sei nun endlich oben, kam nochmals ein Aufstieg! Dieses Mal wusste ich es und konnte mich darauf einstellen, doch ich erinnerte mich noch an mein erste Mal ich glaubte damals zu sterben!Dann endlich die erlösende Abfahrt hinunter nach Scuol! Doch nochmals war volle Konzentration gefragt, denn die Abfahrt war auf der „Trottinettstrecke“ und hatte in den Kurven viele Rinnen und viel Schotter! Doch gut gemeistert ging es hinunter Richtung Ziel! Über die Brücke liess ich Angelika den Vortritt, sodass sie als Siegerin die Ziellinie überquerte! Somit wurde ich im Rennen zweite, wurde aber Schweizermeisterin! 🇨🇭Während des Interviews nach der Zieleinfahrt, erfuhren wir, dass wir noch einen neuen Streckenrekord aufgestellt hatten und zwar waren wir 12 Minuten schneller als die „alte“ Bestzeit! 👍😊🇨🇭🇦🇹War war das für ein Rennen! Den Bergpreis auf dem Chaschauna haben wir auch noch gewonnen und weil wir ja gemeinsam oben waren und es keine „offizielle“ Zeitnahme gab, teilten wir uns den Bergpreis!Danke Angelika für das tolle Rennen und Gratulation zu deiner super Leistung!Danke Erich für die Betreuung!Danke den Organisatoren, dass ihr es möglich gemacht habt, dass wir doch noch eine SM Marathon hatten! Der Titel musste ich mir wirklich verdienen über diese lange und harte Strecke, doch ich werde ihn mit stolz tragen!Zum Schluss wurde ich nebst dem SM Tricot auch noch ins Leader Tricot der Garmin Bike Marathon Classics eingekleidet!