Marathon EM in Singen

unterwegsIrgendwie war ich noch zu aufgedreht, jedenfalls konnte ich lange nicht einschlafen… und trotzdem wurde es dann endlich morgen!

Dann um 10.10 Uhr bzw. 2 Minuten zu spät wurde das Rennen gestartet!! Zuerst fuhr der ganze Pulk dem Bach entlang bevor es dann in die erste von vielen kurzen Anstiegen ging!!

Dort zog es das Feld bereits etwas auseinander doch da vorne nicht wirklich schnell gefahren wurde, schlossen Fahrerinnen von hinten immer wieder zu uns auf.

Ich versuchte zuerst einfach mal mitzufahren, und zu spüren, wie sich meine Beine nach gestern so anfühlten.

Es ging richtig gut und ich hatte einfach nur Freude heute am Rennen mit dabei sein zu können. ☀️☀️☀️

Zuerst hatten wir eine kleine Schlaufe von 31km zu absolvieren, wobei der Anfang und der Schluss dieser Runde nachher noch ein weiteres Mal gefahren werden musste. Das war eigentlich ganz gut, so konnte ich schon Mal schauen, wo es dann möglich sein könnte um einen Angriff zu starten, denn immer noch waren wir eine Spitzengruppe von 7 Fahrerinnen, eher ungewohnt für ein Frauenrennen.

Doch dann passierte es ca. 2km vor der ersten Zieldurchfahrt, kam ich in einer Schotterkurve zu Fall und schlug mir den Ellbogen auf!! Ich dachte nur SCH….!! Vorallem schien es ewig zu dauern, bis ich endlich zum Stillstand kam! Als ich darauf einen Blick auf meinen Ellbogen war, sah dieser gar nicht gut aus! Ich dachte mir besser nicht zu genau hingucken sondern rauf aufs Bike und weiterfahren, denn die Anderen warteten nicht auf mich. So nahm ich die Verfolgung trotz Schmerzen am Arm und an linken Bein auf. Ich wusste falls ich noch eine Chance auf eine Medaille haben wollte, musste ich den Anschluss so schnell als möglich schafften, sonst ist der Zug abgefahren!!

Bereits bei der Zieldurchfahrt hatte ich den Anschluss geschafft und befand mich wieder in der Gruppe!

So gingen wir dann auf die zweite, diesmal die grosse Schlaufe 49km! Es wurde gebummelt, dann versuchte wieder eine, einen Angriff zu starten, dann fiel das Tempo wieder zusammen und so versuchte jede eine optimale Position für sich zu finden.

Ich merkte bald, dass ich den Angriff am Anstieg wagen würde und wusste eigentlich auch schon wo! Ein- zweimal versuchte ich die Gruppe an einem Anstieg zu sprengen, was auch gelang, doch da wir mittlerweile mit den Hobbyfahrern zusammenfuhren, wurde wir immer wieder ausgebremst und so konnten die hinteren wieder aufschliessen.

Dann endlich 8km vor dem Ziel, der letzte steile Anstieg erhöhten wir die Pace und konnten tatsächlich wieder eine Lücke reissen, Spitz, Neff und ich kamen weg, doch dann ging es nochmals in einen Singletrail, Spitz voraus ich dahinter und Neff an dritter Stelle, dann eine Lücke, doch schon fuhren wir wieder auf Hobbyfahrer auf und der Vorsprung war ein weiteres Mal dahin.

Die letzten ca. 5km waren dann mehrheitlich flach, mit vielen Richtungsänderungen. Das Tempo fiel einmal mehr zusammen, da niemand vorne im Wind fahren wollte. Schliesslich versuchte ich den Angriff von vorne, denn wir kamen „meiner Angstkurve“ immer näher und ich dachte mir, eigentlich ist es besser bei den vielen Kurven von vorne agieren zu können.

Da ich die „Angstkurve“ sehr vorsichtig anging und die Anderen das natürlich bereits ahnten, hatte sie mich doch vorher stürzen gesehen! Nutzen sie die Chance und Spitz und Neff fuhren an mir vorbei. Ich liess mich trotzdem nicht stressen, denn ein weiterer Sturz wäre das Aus für eine Medaillechance.

Danach gab ich alles doch an die Beiden kam ich nicht mehr ganz heran, doch den dritten Platz konnte ich verteidigen!!

Zieleinfahrt EM

So kann ich nun auf ein wirklich erfolgreiches Rennwochenende zurückblicken, nach dem 2ten Platz in Solothurn nun noch die Bronzemedaille an der Marathon EM in Singen!!