6te und letzte Etappe….

11006384_10203624712646143_2536105273409231417_nHeute Morgen war ich schon etwas nervös, denn nun trennte und noch eine Etappe vom Gesamtsieg und gestern konnten wir erleben, wie schnell die Sekunden und Minuten schwinden!!

Auch war der Start wieder mitten in der Stadt und würde somit sicher wieder so hektisch werden wie gestern :-/ also war unsere Devise nicht zu viel riskieren am Anfang des Rennens, denn da konnten wir nur verlieren, falls wir in einen Sturz verwickelt werden würden.

Ich versuchte immer möglichst nahe hinter Milena zu sein, oder sie wenigstens nicht aus den Augen zu verlieren, denn das hatten wir so abgemacht! Das ging auch ganz gut! Doch die erste Schrecksekunde hatte ich dann doch noch auf der Hauptstrasse, als das Führungsauto plötzlich eine Vollbremse riss, weil es wohl zu schnell in die Kurve gefahren war, ich sah schon ein Megacrash vor mir, doch irgendwie waren wohl alle noch wach genug und es ging gut aus! Schliesslich kamen wir auf Schotter, entlang eines Dammes, der aber kein Wasser führte und da es immer noch sehr flach war, war das Tempo weiterhin sehr hoch und zudem kam jetzt noch der Staub dazu. Nach ca. 10km flach, begann die erste Steigung und plötzlich hörten wir ein Knacks und Milena’s Sattel schaute himmelwärts!!! So konnte sie unmöglich weiterfahren und wir mussten wohl oder übel anhalten um den Sattel wieder in die richtige Position zu bringen, was gar nicht so einfach war, denn wir kamen mit unserem Tool kaum an die Schrauben, die wir lösen mussten und so verstrichen bereits sehr früh im Rennen wertvolle Minuten. Ein kleiner Trost blieb uns, dass Tanja und Claudia auch stoppen mussten! So waren sie also noch hinter uns! Dafür viele andere Frauenteams vor uns.

Als wir schliesslich wieder weiterfahren konnten, machten wir uns auf die Verfolgung der Ladies vor uns, was aber gar nicht so einfach war, denn es hat uns richtig weit nach hinten gespült!!! Da wir bereits so früh im Rennen stoppen mussten, waren alle FahrerInnen noch sehr nahe zusammen. Es hatte aber auch einen kleinen Vorteil, es war sicher motivierend wenn man Fahrer um Fahrer überholen kann, doch im Downhill, war es schon eher etwas mühsam, denn das Ego vieler männlicher Fahrer versperrte uns immer wieder den Weg!

Die Trails waren auch heute wieder unglaublich schön, doch irgendwie konnte ich sie nicht so gut geniessen, immer wieder dachte ich nur keinen weiteren Defekt mehr!!! Nur keinen Platten! Keinen Sturz!!! So war ich um jeden Kilometer froh, den wir gefahren sind. Auch heute versuchte ich Milena wieder so gut als möglich zu unterstützen mit lobenden Worten, denn sie gab wirklich alles und ich wusste auch sie wollte unbedingt den Gesamtsieg erreichen, so nahe wie wir jetzt waren!! Wir kamen gut voran, doch die vordersten Frauen konnten wir nirgends sehen, man muss aber vielleicht anmerken, dass es fast unmöglich war weit nach vorne zu sehen, da wir wirklich meistens auf Trails unterwegs waren, was das überholen auch besonders schwierig machte. Jedenfalls fuhren wir so schnell es ging und dann ca. 10km vor dem Ziel konnte ich von hinten Tanja und Claudia aufholen sehen und rund um die beiden eine Horde Polar – Team – Begleitung, die sie immer näher an uns anführten und ihnen den Weg frei machten! Das war schon etwas frustrierend. Ich bereitete Milena darauf vor, dass die Beiden uns demnächst einholen und wohl auch gleich überholen würden. Sie solle sich aber nicht stressen lassen, denn bis ins Ziel konnten wir (ohne Panne!) kaum mehr so viel Zeit verlieren, dass unser Vorsprung dahin wäre! Doch das sie voll am Anschlag fuhr, nervte es sie natürlich total, als sie sah, mit welcher „Garde“ die Beiden vorbeifuhren und sie war sehr wütend! Ich versuchte sie von hinten wieder etwas runter zu holen, denn ich wollte einfach nicht, dass sie jetzt noch etwas riskierte und wir so unseren Sieg noch abgeben mussten. Obwohl ich kann sie natürlich ganz gut verstehen, ging mir ja genau so, nur konnte ich es etwas gelassener sehen….

Jedenfalls kamen wir schliesslich ohne weitere Panne ins Ziel oder sagen wir fast ohne weitere Panne, denn der Sattel von Milena wollte sich schon wieder gegen Himmel richten, diesmal aber zum Glück nur ein klein wenig, sodass sie noch bis zum Ziel durchfahren konnte.

Schliesslich kamen wir heute zwar nicht aufs Podest, doch wir konnten unseren 1.Gesamtrang verteidigen und das war das Wichtigste!!!

Nach einer harten aber tollen Woche, sind wir jetzt müde und zufrieden!! Es war wirklich ein tolles Rennen, mit unglaublich vielen und schönen Singletrails, ich konnte es wirklich geniessen und denke es war ein super Training!!

Danke Milena, dass du  bereit warst so zu leiden und alles zu geben, auch für ein „Trainingsrennen“ 😉

Ich würde sofort wieder ein Rennen mit dir fahren!! Freue mich jetzt schon auf das nächste gemeinsame Rennen oder Training in St. Moritz!!

Vielen Dank auch an Intercycle, die uns mit einem Mechaniker und top Material unterstützt haben!!