letzte Etappe von Louvain nach Outshoorn

Heute liegen nochmals 86km und wenig mehr als 1000hm vor uns. Es würde also nochmals eine schnelle Etappe werden.

Gleich vom  Start an geht es ziemlich schnell los… heute ist vor allem die Konzentration auch sehr wichtig, denn alle sind müde und jeder will nochmals alles geben!! Wir versuche so gut es geht mit zu halten, doch schon bald muss ich einsehen, dass es nichts bringt, wenn wir der vorderen Gruppe nachjagen, denn das braucht einfach zu viel Kraft. Leider müssen wir die Leader und auch die 4 platzierten ziehen lassen.

Am Sonntag startete das Cape Pioneer mit dem Prologue auf der Buffelsdrift, dies ist ein wirklich schöne Farm!! Auch der Prologue war ein schöner Kurs mit vielen Singletrails und fast keinen Höhenmeter 🙁

Er war auch sehr kurz, nur gerade mal 15km, gerade passend zum Aufwärmen für die kommenden Etappen!!

Wir konnten den 3ten Rang herausfahren hinter Jennie und Robyn, die gewannen und 2te wurden Cherise und Candice.

Dann gestern der eigentliche Start zum Cape Pioneer, ich freute mich riesig und war ziemlich gespannt, wie stark welche Frauen sein würden. Zuerst ging es ganz langsam durch halb Outshoorn, bevor der Schnellzug vorne zu ziehen begann. Sobald wir im Gelände waren, splittete sich das Feld schnell auf und Jennie und Robyn sowie das Team Asrin waren irgendwo vor uns.

Ziemlich bald waren wir alleine unterwegs, was in den Trails nicht so schlecht ist, aber leider umso blöder in den langen welligen Schotterstrassenpassagen 🙁 als wir das erste Mal auf so eine „Gravelroad“ kamen, waren wir also auf uns selber gestellt und ich gab alles, der Puls schnellte in die Höhe, doch wir kamen immer näher an eine Gruppe vor uns. Dies war mein Ziel in diese Gruppe rein zu fahren. Wir schafften es und konnten dann noch eine kurze Weile mit dieser Gruppe fahren uns sogar kurz vor dem ersten Wasserpoint zu den Leader (Frauen) aufschliessen. Da wir noch genug im Bidon hatte fuhren wir auch durch. Doch schon ging es wieder steigend hoch auf einem Cheeptrack und wir verloren den Anschluss erneut nach vorne. So fuhren wir Theresa’s Tempo und kamen nicht schlecht voran. Ich hatte schon mal Zeit auch die Landschaft zu geniessen, es war wirklich schön und es war super cool durch die Büsche zu fahren.

Schliesslich kamen wir zur zweiten Feedzone, wo wir unsere eigenen Bidons bekommen konnten, d.h.wir mussten zuerst die Schachtel aufbekommen, bevor wir sie tauschen konnten. Frisch gestärkt und mit neu geschmierten Ketten ging es weiter. Wieder über Cheeptracks und Singletrails durch Buschlandschaften!! Einfach ein Genuss 🙂

Am Ende einer langen Abfahrt hörte ich plötzlich Theresa schreiben „STOPP ESTHER!! HELP ME!!

Ich legte mein Bike an den Rand und rannte zurück… sowas habe ich noch nie gesehen, ein regelrechtes „Gnusch“ mit der Kette. Etwas ratlos standen wir da und betrachteten das Chaos!! Wie sollten wir das je wieder lösen können. Wir versuchten das Rad raus zu nehmen doch das ging nicht, die Kette war zu straff. Wir versuchten das Kettenschloss auf zu bringen, doch auch das funktionierte nicht! Jetzt war guter Rat teuer!! Schliesslich schafften wir es irgendwie die Kette etwas zu lockern, worauf wir das „Gnusch“ lösen konnten. Nach einer gefühlten Ewigkeit stiegen wir schliesslich wieder auf’s Bike völlig orientierungslos wo im Rennen wir stehen.

Es gab eh nichts als Vollgas weiter zu fahren um die Teams, die uns überholt hatten wieder auf zu holen. Schliesslich kämpften wir uns an zwei Frauenteams vorbei und waren frohen Mutes, da wir uns nun wieder auf dem 3ten Rang befinden sollte. Doch so einfach sollte es dann doch nicht werden, erneut mussten wir Stoppen, a sich die Kette erneut verklemmte, zum Glück diesmal nicht so schlimm. Trotzdem passierte uns ein Frauenteam. Wir waren also wieder einen Rang zurück gefallen und es war nicht mehr sehr weit bis in Ziel.

Auf den letzten 10km konnten wir schliesslich wieder aufschliessen und entschieden uns gleich an ihnen vorbei zu düsen!! Damit wir diesen Vorsprung dann halten konnten musste ich Theresa immer wieder über die kleinen Wellen ziehen, ganz schön anstrengend!! Doch schliesslich retteten wir den 3ten Rang ins Ziel!!

Calitzdorp auf den Swartbergpass

Heute stand dann die Etappe auf dem Plan mit dem Ziel auf dem Swartbergpass und mit einem unglaublichen Preisgeld für die Sieger von R250000!!! Natürlich würde ich das gerne abholen, doch da müsste schon ziemlich viel passieren, damit wir das schaffen könnten.

Wir reihen uns in der nächsten Gruppe ein und es geht flott voran. Irgendwann zerreist es unsere Gruppe und ich befinde mich zuvorderst wieder, voll im Wind. Ich habe mich etwas erholt, als ich in der Gruppe gefahren bin und fühle mich stark genug im Wind zu fahren. Bald merke ich, dass wir einem anderen Team etwas näher kommen, ich versuche noch etwas mehr Druck aufs Pedal zu geben, immer wieder einen Blick über die Schultern zurückwerfend, ob  Theresa noch da ist!! Doch sie hält sich gut und so können wir schliesslich bei km 25 zu den Beiden aufschliessen, genau im richtigen Moment, denn jetzt sind wir wieder auf Gravelroad unterwegs. Als ich nun zurückschaue, sehe ich eine ganze Horde hinter mir!! So jetzt muss ich mich aber zuerst wieder etwas ausruhen!! Doch irgendwie funktioniert die Gruppe nicht, und ich melde mich zu Wort und sage, den Männer, dass es doch nichts bringt gegen einander zu fahren, besser wir arbeiten zusammen und kommen so viel schneller vorwärts und zudem ist es auch viel weniger gefährlich. Als das geklärt ist, funktioniert es meist ganz gut und wir sind ziemlich schnell unterwegs. Zwischenzeitlich will das Tempo dann doch etwas einschlafen und ich fahre nach vorne um etwas Tempo zu machen. Jetzt geht es wieder schneller voran. So fahren wir gemeinsam, bis die Gruppe auf einer Feldpassage und entlang von Geleisen gesprengt wir, die einen haben Platten, die anderen fallen weg.

So sind wir dann nur noch zu viert unterwegs. Dann kommt ein nächster Trail quer durch die Büsche, da verlieren wir dann schliesslich auch noch unsere letzten Begleiter. Ich versuche, Theresa an zu feuern, beide wissen wir nicht wie weit vorne die anderen Frauenteams sind! Also konnten wir die Beine nicht hängen lassen. Obwohl ich eigentlich weiss, wenn wir keinen Platten oder anderen Defekt oder Sturz haben, sollten die 20 Minuten eigentlich reichen, doch zu schnell sind Minute um Minute weg.

So leisten wir uns nicht mal an der dritten Feedzone zu stoppen sondern fahren auch da durch. Noch 10km bis ins Ziel… die Kilometer scheinen nicht zu schwinden. Da endlich können wir auf in Männteam aufschliessen, gemeinsam rasen wir die letzten Kilometer Outshoorn und der Ziellinie entgegen. Die beiden wollen sich schon abklatschen doch wir bitten sie, mit uns weiter zu fahren. So fahren wir wirklich Vollgas bis zur Ziellinie.

JUHUU wir haben es geschafft!! Mit einem Schnitt von 28h/km kommen wir auch heute als 3te ins Ziel.

Somit können wir auch den 3ten Gesamtrang verteidigen!!

Vielen Dank an Theresa, du hast super gekämpft und ich denke wir haben das Beste gemacht was wir konnten. Jedenfalls das Teamwork hat gestimmt, mehr war einfach nicht drin!!

Danken möchte ich auch dem Team Meerendal für die tolle Betreuung, den Support und einfach alles drum und dran!! Es macht richtig Spass, Teil dieses Team sein zu dürfen!! Ich freue mich schon auf weitere Rennen unter der Meerdal Flagge zu fahren!!

So und jetzt heisst es den Abend und die Party zu geniessen!!

Bilder folgen!!