xco wm in Pietermaritzburg

Zieleinfahrt PietermaritzburgDie Woche in Pietermaritzburg verging wie im Flug. Am Mittwoch startete die WM mit dem Teamrelay, das die Schweizerequipe auf dem 5. Rang beendete. Somit hatten wir eine Medaille zwar knapp verpasst, doch der Auftakt war gelungen und wir waren hungrig auf mehr.

Am Donnerstag sorgte dann Alesssandra Keller bei den Juniorinnen bereits für die erste Goldmedaille, SUPER!!

Leider konnten die Junioren nicht mithalten und gingen leer aus :-/

Am Freitag waren die U23 an der Reihe und schon wieder konnten wir uns über eine Goldmedaille freuen, diesmal von Jolanda Neff, die das Rennen klar dominierte. Mit dem 4. Platz von Andrea Waldis und dem 7. Platz von Linda Intergand, zeigten sie zudem ein super gutes mannschaftresultat.

Dann endlich am Samstag waren die Eliten an der Reihe. Nachdem es am Freitagnachmittag geregnet hatte, zeigte sich das Wetter am Samstagmorgen von seiner besten Seite, die Sonne schien und die Spannung stieg. Der Regen machte die Strecke etwas griffiger und etwas weniger staubig, sie würde also perfekt sein!

Gemeinsam machten wir uns, um halb elf, mit dem Bike auf den Weg vom Hotel zum Start, quer durch die Stadt. Die Stimmung war gelöst und ich freute mich auf das Rennen.

Schon bald mussten wir in die Box und die Anspannung stieg weiter…. Ich hatte die Startnummer acht, musste ganz aussen starten, wie schon an den olymischen Spielen… War dies ein gutes Omen?

Dann der Startschuss und los gings… Es war eine mega lange Startgerade (gar icht nach meinem Gusto) bevor es in einen ganz steilen aber kurzen Aufstieg ging (eigentlich nur eine Bodenwelle) etwas runter und wieder flach bis zum ersten richtigen Aufstieg, dies war zugleich ein Singletrail, wir mussten uns also einreihen…. Doch die Startgerade wareinfach zu lange flach für mich, sodass ich nach einem guten start ziemlich nach hinten gereicht wurde…. Unten am Singletrail stieg ich gleich vom Bike und rannte die ersten Meter hoch und konnte mich so um 20 einreihen. Doch die Spitze war nicht weit und es gab noch den einen oder anderen Positionskampf, was aber eigentlich nicht wirklich viel brachte ausser Kaft, die verpufft wurde….

Die erste Runde beendete ich etwa an 18ter Stelle… Doch die Spitze war nicht weit, und ich versuchte auf den breiteren Passagen Tempo zu machen und mich nach vorne zu arbeiten. Wieder im Aufstieg konnte ich die Spitze sehen und wusste, da war noch alles drin. So ging es weiter, die Switchbags hoch, dann die erste Abfahrt, die nicht so schwierig war und ich konnte gut mithalten. Dann der zweite etwas längere Aufstieg,mit breiten und schmalen Passagen, da hiess es in den breiten Pasagen versuchen Plätze gut zu machen und in den singletrails sich wieder zu erholen (denn da konnte niemand an dir vorbei fahren). Dann kam das Amphitheater, mit Drops, Sprüngen und der Treppe ein kurzer Gegenanstieg, bevor es in den „Treehouse Garden“ – Rockgarden ging. Danach wieder Singletrail noch zwei Sprünge und zur zweiten Verpflegung und dann ab auf die nächste Runde….

In der zweiten Runde ein erster Schreckmoment, als ich bei der Treppe runterfuhr, sah ich plötzlich jemanden am Boden liegen und schreien! Im gleichen Moment kam von der Seite ein Streckenposten in die Strecke geeilt um der Gestürzten zu helfen und ich kam von oben, ich hatte keine Möglichkeit zu bremsen, denn dann wäre ich mit Sicherheit auch gestürzt, so schrie ich nur und konnte mich zwischen dem zur Hilfe eileden Person und der am bodenliegenden Fahrerin vorbei schlängeln und das Rennen fortsetzen…. Glück gehabt!!

Im ersten Aufstieg der dritten Runde konnte ich bis zur Spitzengruppe aufschliessen, musste aber immer um den Aufstieg kämpfen. Dann in der vierten Runde beim zweiten Aufstieg konnte ich sogar als erste in den Singletrail reinfahren und führte so das Feld eine Weile an (ein mega Gefühl :-)). Doch bevor wir den kulminationspunkt erreichten, griffen Bresset, Wloszczowska an und überholten mich…doch ich blieb dran und verlor nur einige Sekunden in der Abfahrt und weiter ging’s….. Bresset und Wloszczowska konnten sich lösen und verabschiedeten sich und ab jetzt kämpften Kalentieva und ich um den 3ten Platz. Ich merkte, dass ich im Aufstieg stärker war und versuchte wenn immer möglich vor ihr in die Abfahrt zu gehen, so konnte ich das Tempo kontrollieren und musste mich nicht „stressen“ lassen. Doch bei der Abfahrt in den ersten Steingarten schaffte sie es vor mir in die Abfahrt zu gehen und so konnte sie mir zwei, drei Sekunden abnehmen, doch bereits bei der Feedzone konnte ich sie wieder aufholen und kurze Zeit später sogar überholen, so war ich beim Singletrail wieder vor ihr… Ich verschärfte das Tempo noch einmal etwas, damit ich ein Loch reissen konnte, was mir auch gelang. Auch im Amphitheater konnte ich den Vorsprung halten, doch dann passierte es, gerade als ich auf die Treppe einbiegen wollte fiel ich mit einem Fuss aus dem Pedal und ich musste anhalten um wieder einklicken zu können, es schien Eine Ewigkeit zu gehen bis ich wieder eingeklickt war und Kalentieva konnte wieder aufschliessen…. Doch ich behielt die Ruhe klickte wieder ein und stürzte mich dann die Treppe runter…. Ich versuchte angriffig zu fahren, den Gegenanstieg mit viel Druck hoch zu powern um Kalentieva ein weiteres Mal ab zu schütteln. Im „treehouse Garden“ nahm sie die linke (schnellere) Linie, während ich mich für die rechte (sichere) Linie entschied, doch ich kam vor ihr unten rauss….super! Wieder auf der Start/ Ziel gerade gab ich alles, denn ich wollte nicht, dass sie in meinem Windschatten fahren konnte und somit ihre Kräfte sparen würde… Dies gelang mir und so ging ich mit einem kleinen Vorsprung (dies waren ledentlich einige Sekunden) in den Aufstieg. Ich konnte den Vorsprung etwas vergrösseren und kam schliesslich als erste in die letzte Abfahrt, jetzt hiess es sich nochmals voll zu konzentrieren, keinen Fehler machen und diese dritten Rang nicht mehr hergeben. Ich gab wirklich alles und auch auf der Zielgerade getraute ich mich noch nicht zurück zu schauen, ich wollte nicht, dass sie mich noch überraschte und an mir vorbei zog… Erste wenige Meter vor dem Ziel warf ich einen Blick über die Schulter, ich konnte sie nicht sehen, ich schaute nochmals zurück… Sie war wirklich nicht da ich warf die Hände in die Höhe und liess einige Freudenschreie ertönen, ich freute mich riesig und liess mich die letzten Meter noch so richtig feiern… Ich hatte es geschafft, ich hatte mir die Bronzemedaille erkämpft!! Ich konnte es kaum glauben, aber ich glaube, ich überraschte mit diesem Rennen sehr viele, doch ich habe immer daran geglaubt, dass ich es schaffen kann!! Ich hatte heute ein wirklich gutes Gefühl….. Pietermaritzburg ist einfach ein gutes Pflaster für mich, konnte ich doch im vorjahr die Olympia Quali hier holen…..

Nach der Siegerehrung, waren noch Interview’s, Pressekonferenz…. Danach konnte ich endlich zurück zum Swisscycling Zelt, wo ich die anderen traff und auch erfuhr, dass wir ein weiteres tolles Teamergebniss herausfuhren, mit Stirnemann auf 7; Leumann auf 12;Schneitter auf 15 und Gantenbein auf 26 rundete die gute Bilanz ab!

Nach dem Ausfahren musste ich zuerst mal was Essen gehen und so verpassten wir das Rennen der Männer, natürlich nur live,denn wir sind natürlich online gefolgt ;-)…. Und Schurter holte die dritte Goldmedaille für die Schweiz, einfach genial!!

Bericht im SRF1 http://www.srf.ch/sport/mehr-sport/rad/esther-suess-holt-wm-bronze

Jetzt sitze ich bereits im Flieger zurück nach Hause und nehme mir die Zeit, den Rennbericht endlich zu schreiben….. Direkt nach dem Rennen war einfach keine Zeit und zudem musste ich es zuerst etwas verdauen…. Am Sonntag wollte ich mir dann natürlich das Eliminator Rennen anschauen, denn auch da konnte es noch um Medaillen gehen. Der Kurs des Eliminators war wirlich spannend und auch die Heats waren mega spannend. Mit Neff und Intergand konnte wir uns bei den Frauen die silberne u d die bronzerneMedaille sichern…. Somit haben die Frauen in jedr Kategorie beim XCO/XCE eine Medaille holen. Bei den Herren verpaaste Wildhaber den grossen Final und sicherte sich schliesslich den 6. Rang.

Es war wirklich eine gelungene WM, es stimmte einfach alles…. Was das Ganze noch schöner macht, dass Erich mit dabei war!! Diesmal konnte er den Event so richtig geniessen, denn betreut wurde ich ja von Swisscycling. Ich möchte mich an dieser Stelle auch gleich noch bei Swisscycling und allen Helfer bedanken, die mitgeholfen haben, dass ich mir diese Medaille erkämpfen konnte…. Die ich aber auch etwas überraschen konnte mit meinem Rennen 🙂 habe ich gerne gemacht!! :-))

So morgen geht es wieder in die Schule und dann in einer Wochenoch an den letzten WC in Hajfell (NOR)….