BMC Cup Davos…

Da ich das Rennen aus dem Höhentraining in St. Moritz fahren wollte, entschieden wir uns erst am Sonntagmorgen nach Davos zu fahren. So machten wir uns ziemlich früh auf Richtung Davos, denn wenn ich mir die Strecke noch anschauen wollte, musste ich dies vor 9.15 Uhr machen, da um 9.30 Uhr bereits das erste Rennen gestartet wurde.

Als wir in Davos ankamen, war es noch ziemlich ruhig auf dem Rennplatz und ich konnte mich in aller Ruhe auf die Runde machen. Die Strecke war technisch nicht so anspruchsvoll, sodass ich nur eine Runde machte, da ich die Kraft für nachher aufsparen wollte.

Danach konnte ich noch in aller Ruhe richtig frühstücken und meine Bidons richten und hatte noch genug Zeit um zu relaxen ☺

Kurz vor dem Start durfte ich noch ein Interview für’s Fernsehen geben, das war wirklich toll, dass sie hier waren, bringt es unseren Sport doch auch in die Schweizerstuben.

Der Start am heutigen Rennen war ziemlich wichtig, denn nach etwa 100m ging es scharf rechts weg, in den ersten Anstieg und nach weiteren 100m kam bereits der erste Singletrail.

Auf der ersten Linie am Start standen, Kalentieva, Spitz, Dahle, Neff und ich…

Dann ging es los, ich kam gut weg und konnte mich gut in den Singletrail einreihen und war so von Anfang an in der Spitzengruppe mit dabei, Neff führte das Feld an, mit dabei waren auch Stirnemann, Spitz, Dahle, Kalentieva und Indergand…. da ich ja nur eine Runde gefahren hatte, konnte ich mir nun die Linie der anderen anschauen und sie dann kopieren ☺

Ziemlich geschlossen kamen wir von der ersten Runde zurück und weiter gings… bei den Wurzeln hatte ich am meisten Mühe um da den Anschluss zu halten und musste so immer mal wieder nachsprinten, was auch wieder Kraft kostete, doch ich merkte meine Beine waren gut… immer wieder wurde vorne das Tempo erhöht und die Gruppe fiel etwas auseinander, doch immer wieder schafften die Abgefallen den Anschluss… auch ich musste einige Male ein Loch zufahren…. auf der vierten Runde brach ein Gewitter über uns herein und die Tropfen erschlugen uns fast, so gross waren sie 😉 zugleich gab es auch eine Abkühlung, die Strecke wurde etwas rutschiger, vor allem die Wurzeln, die wurden mir dann beim letzten Singletrailaufstieg prompt zum Verhängnis und ich rutschte mit dem Vorderrad weg und fiel… sofort war ich wieder auf den Beinen, doch Kalentieva hatte mich überholt, ich musste einige Meter springen, bis ich wieder aufsteigen konnte, doch ich schaffte den Anschluss erneut. Die zweit letzte Runde lief ganz gut und ich ging als dritte auf die letzte von sechs Runden, Dahle und Spitz vor mir…. Dahle konnte wegziehen und wegen eines Fehlers von mir kam auch Spitz weg und Stirnemann konnte in den Wurzelpassagen zu mir aufschliessen, sie hängte sich an mein Hinterrad und ich wusste irgendwann würde sie angreifen um vor mir in die Abfahrt zu kommen, so versuchte ich das Tempo möglichst hoch zu halten, damit es ihr nicht gelingen würde. Bei der Einfahrt in den letzten Singletrail nahm sie volles Risiko und konnte mich überholen, ich versuchte an ihrem Hinterrad zu bleiben, dies gelang mir dank Spitz, die uns ausbremste, weil sie abstehen musste. So gingen wir zu dritt in den Singletrailaufstieg, als wir oben auf die Strasse kamen, verschärften die Beiden das Tempo und ich hatte Schwierigkeiten mit der Schaltung, die Kette wollte nicht aufs grosse Blatt springen und es entstand eine Lücke, als ich dann endlich den grossen Gang drauf hatte, gab ich alles und schaffte tatsächlich den Anschluss noch vor der scharfen Kurve mit den Gittern. Ich plante möglichst gleich an Spitz vorbei zu fahren, doch leider bemerkte sie es und stellte ihr Ellenbogen und versuchte mich ab zu drängen, so kamen wir bei ziemlich ins Straucheln und mussten schauen, dass wir auf den Bikes blieben… doch das war nicht genug, sie stauchte mich so was von zusammen, von wegen unfair und hey spinnst …. und nach einige andere Worte, die ich hier lieber nicht schreiben möchte!! Ich gab zurück, dass nicht ich die Ellenbogen gestellt hätte, sondern sie…. jedenfalls kam ich nicht an ihr vorbei und musste mich hinten anstellen… das war nicht genug, sie bremste mich auch aus, weil sie einmal mehr den Fuss abstellen musste, doch es war zu schmal um vorbei zu kommen. Auch auf der Wiese konnte ich im Slalom nicht mehr an ihr vorbei und fuhr schliesslich sehr frustriert als vierte in Ziel… ich war nicht frustriert über den 4ten Rang, aber über die Vorwürfe von Spitz … ich konnte mich gar nicht freuen über meine Leistung, das tat wirklich weh!!! Denn ich war wirklich nicht unfair, sondern ich wollte einfach versuchen an ihr vorbei zu kommen, mehr hatte ich nicht im Sinn…. und ich denke das ist auch erlaubt, dafür fahren wir schliesslich Rennen!!

Als ich wieder zurück auf dem Camping in St. Moritz war, war ich immer noch frustriert oder vielleicht auch einfach traurig! Jedenfalls fühlte ich mich nicht so toll, zum Glück hatte ich da noch etwas Ablenkung durch die Familie Kupferschmid, die mich und Jenny hier nach St. Moritz gebracht haben und mit denen ich einen gemütlichen Abend verbringen konnte. DANKE!

Auch ein Aufsteller waren die Mädchen, die sich an meiner Slackline versuchten und mich fragten: „Gäll du besch die wältbeschti Mountainbikerin?“ Ich habe dann noch etwas mit ihnen geplaudert und das stellte mich wieder etwas auf…

So nun ist es schon spät, dunkel und endlich Zeit um ins Bett zu gehen, damit wir, Jenny und ich morgen auch was haben von unserem Tag ☺ ich freue mich!

Danken möchte ich an dieser Stelle natürlich einmal mehr meinen Betreuern, Erich, Hansjörg, Manfred und Conny!!!

Ich wünsche allen eine ganz tolle Woche! Aus dem Engadin eure Esther