So nun endlich gibt es wieder etwas zu schreiben ☺
Bereits am Mittwoch nach der Schule bin ich nach Bern gefahren, wo wir mit der Nati im Holiday Inn Westside wohnten.
Schon am Nachmittag machten wir uns auf um uns die Strecke auf dem Gurten ein erstes Mal an zu schauen… Das Bild vom Northshort habe ich ja bereits auf Facebook gesehen, doch nun stand ich davor und wähnte mich im falschen Film… da waren sie nun die drei Sprünge auf einer Linie….
Nach langem Zuschauen wagte ich mich schliesslich am Hinterrad von Kathrin auch über den Sprung, dann noch ein weiteres Mal am Hinterrad und dann alleine…. das Herz klopfte schon etwas schneller, doch von Mal zu Mal ging es besser.
Am Donnerstag dann nochmals zwei Runden auf der Strecke, aber nicht zu viel, den die Runde brauchte sehr viel Kraft und die wollte ich doch lieber für den Sonntag aufsparen.
Am Donnerstagabend war dann das Teamrealy auf dem Bundesplatz, wo ich am Streckenrand stand um unser Team zu unterstützen, die sich dann die Silbermedaille erkämpften, somit war der Einstieg ins EM Wochenende gelungen.
Am Freitag war dann wieder auf dem Bundesplatz das Eliminatorrennen, auch hier war ich „nur“ Zuschauer!! Hier konnte Kathrin Stirnemann und Ramona Forchini die Silberne und die Bronzene Medaille für die Schweiz gewinnen und bei den Männer holte Sepp Freiburghaus die Bronzemedaille.
Am Samstag fanden dann die ersten Rennen auf dem Gurten statt, dort ging es gleich erfolgreich weiter bei den Juniorinnen holte Alexandra Keller die Bronzemedaille, super!
Dann endlich am Sonntag war ich an der Reihe, trotz des Wetters war ich top motiviert für das Rennen, und die Zuschauer simd in grosser Zahl auf den Gurten gepilgert!
Dann um 11 Uhr der Startschuss, der Start gelang mir nicht so gut, ich war irgendwie immer zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde immer wieder ausgebremst. Zum Glück gab es eine Startschlaufe, so dass ich die Chance hatte mich doch noch nach vorne zu kämpfen bis zur ersten Waldabfahrt. Ich konnte mich dann tatsächlich auch ganz gut einreihen, irgendwo in den top 10. Das Tempo war ziemlich hoch, doch ich fand bald meinen Rhythmus und war gut drauf. Doch kurz vor der zweiten Feedzone, musste ich das erste Mal vom Bike weil die Fahrerin vor mir auf der Einfahrt auf den Holzrost ausrutschte, so musste auch ich schieben, denn da der Holzrost so abhaldig war konnte ich nicht mehr aufsteigen. Dann das erste Mal über die Sprünge, heute waren sie zum ersten Mal nass, doch alles ging gut, dann weiter über den Drop hinunter, ich hatte es schon fast geschafft doch dann rutschte mir das Vorderrad weg und ich lag am Boden. Ich schlug ziemlich fest auf und hatte grosse Schmerzen, sofort stand ich aber wieder auf, damit ich kein Hindernis war, doch bevor ich weiterfahren konnte musste ich mich zuerst wieder etwas sammeln… dies kostete mich einige Plätze, zudem musste ich jetzt zuerst hochlaufen, denn von hier an zu fahren war unmöglich. Endlich wieder auf dem Bike musste ich mich wieder voll auf das Renen fokussieren und die Schmerzen aus meinen Gedanken bannen. Dann ging es weiter, ich versuchte meinen Rückstand wieder auf zu holen, und kam auch ganz gut voran, ich hatte wieder zu einer Gruppe aufgeschlossen doch diesmal rutschte ich bei der Einfahrt auf den Holzrost aus und musste schon wieder schieben! Dies machte mich schon etwas wütend und ich sagte mir SO NICHT!! Verlieren kannst du nichts mehr nur noch gewinnen also gib alles!
So fuhr ich was ich konnte weiter und holte Fahrerin um Fahrerin auf und näherte mich schliesslich der Olympiasiegerin Bresset, der Abstand zu ihr war aber ziemlich gross, doch ich kämpfte weiter und konnte sie schliesslich auf der letzten Runde bei der zweiten Feedzone einholen. Ich entschied mich vorerst mal an ihrem Hinterrad zu bleiben und erst später an zu greifen. Das gelang mir dann auch und ich konnte sie kurz vor dem Pumptrack überholen und sie auch gleich etwas distanzieren!
Sie kam mir dann nochmals sehr nahe beim Drop, da ich diesen nach meinem Sturz eher vorsichtig fuhr. So wusste ich , dass ich im letzten kurzen Anstieg nochmals alles geben musste, wollte ich noch vor ihr in Ziel kommen. Doch ich schaffte es!!
Ich war total ausgepumpt, mein Körper schmerzte, doch mit meiner Leistung war ich zufrieden zwar nicht mit dem Rang, doch ich habe alles gegeben, gekämpft bis zum Schluss. Daraus resultierte der 6. Rang, gleich hinter Leumann. Gewonnen hatte das Rennen Zakelj vor Lechner und Wloszczowska.
Als ich am Ausfahren im Swisscycling Zelt war konnte ich sogar noch etwas mit Bundesrat Ueli Maurer schwatzen und ein Foto mit ihm machen ☺
Schliesslich haben wir noch das Rennen der Herren angeschaut, das war einmal mehr sehr spannend und Schurter durfte sich die Silbermedaille umhängen lassen, somit ein ganz versöhnlicher Abschluss für unser Team.
Ich möchte mich ganz herzlich bei unserem STAFF bedanken, die einmal mehr super Arbeit geleistet haben, damit wir uns voll und ganz auf das Rennen konzentrieren konnten!
Ein herzliches Dankeschön auch an alle Fan’s, die für mich auf den Gurten gereist sind, das hat mich wirklich riesig gefreut!! Da fällt doch das Leiden etwas leichter, wenn man so toll unterstützt wird am Streckenrand ☺
So nun geht es für zwei Tage in die Schule, bevor ich dann am Dienstagmittag nach Kirchberg (AUT) reise, wo am Samstag die Marathon WM stattfindet!
Ich wünsche allen eine schöne Woche!! Eure Esther