WM Marathon Ornans….

Nachdem ich wegen einer Sehnenentzüdung eine Woche nicht auf dem Bike war, reisten Erich und ich am Mittwoch nach Ornans. So konnte ich mir noch einige Teilstrecken des Marathons anschauen.

Leider zeigte sich das Wetter am Mittwoch nicht von seiner guten Seite und ich wurde bereits das erste Mal nass und dreckig!!

Am Donnerstag dann schaute ich mir ein weiteres Teilstück der Strecke zusammen mit Erich an, die Gegend ist wirklich toll zum Biken. Aber auch am Donnerstag kam wohl niemand von der Trainingsrunde zurück ohne mindestens einmal vom Regen geduscht zu werden.

Der Freitag zeigte sich dann von seiner besten Seite, doch da hatte ich Ruhetag und fuhr zusammen mit Alexandra und Norbert nur runter. Ihre Eltern fuhren uns zweimal hoch und wir konnten zwei Downhills der Strecke abfahren, vielen Dank!!

Am Samstag dann nochmals ein schöner Tag, Erich hat mich mit dem Roller zum letzten Downhill der Strecke hoch geschoben und ich konnte runter fetzten. Die Strecke hatte bereits etwas abgetrocknet und ich konnte es so richtig krachen lassen, Erich war ganz erstaunt als ich wenig später bereits wieder beim Camper angekommen war ☺

Dann endlich der Sonntagmorgen, es hatte bereits in der Nacht zu regnen begonnen und es sollte auch den ganzen Tag so bleiben…. zuerst musste ich mich noch entscheiden, welches Bike ich nun fahren wollte, das Fully oder das Hardtail (ich bekam vor einigen Tagen noch das 29“ Fully). Die Stecke war eigentlich klar eine Fully – Strecke, doch mein Fully ist 1.1kg schwerer als das Hardtail und so wusste ich wirklich nicht was ich sollte bzw. wollte 😉

Schliesslich musste ich eine Entscheidung fällen und entschied mich um 7.50 Uhr für das Fully, zum Glück hatte Erich beide Bikes top vorbereitet, sodass er nur noch die Startnummer und den Transponder anbringen musste.

Er regnete immer noch und die nächste Entscheidung war, was soll ich anziehen? Regenjacke, Gilet, Armlinge, Beinlinge….. ich wollte einfach nicht frieren, denn dann hätte ich keine Chancen heute….

Schliesslich entschied ich mich, ein Langarm XBionic Unterleibchen zu tragen und darüber, das Kurzarm Natitricot, sowie ein Gilet, dazu Beinlinge und Füsslinge…..

Ich startete mit der Startnummer 17 und konnte mich so auf der zweiten Startlinie aufstellen.

Dann endlich ging’s los, bereits nach 200m sahen bereits alle Fahrerinnen gleich aus, egal für welche Nation sie starteten, alle waren braun gepflastert ☺… die ersten ca. 7km waren flach und führten dem Fluss entlang, ich konnte mich gut einreihen, doch dann als wir in den ersten Anstieg einbogen, kam gerade eine Gruppe von Männer, die von einer Zusatzschlaufe wieder auf „unsere“ Strecke einbogen, das war etwas blöd, denn so riss unsere Gruppe auseinander und Dahle und Langvard erwischten beide eine Männergruppe, wo sie mitfahren konnten, ich und alle anderen hatten das Nachsehen ☹…. von da an sah ich die beiden nie mehr.

Bis zur zweiten Feedzone, waren wir noch eine Gruppe von ca. 5 Frauen, die die Verfolgung der beiden Spitzenfahrerinnen aufnahmen. Es war nicht ganz einfach, die Anstiege hoch zufahren, denn es war eigentlich fast nie Schotter, sondern immer ziemlich grobe Steine, die zu überwinden waren. Es erforderte einiges an Konzentration, die richtige Linie zu finden und nicht immer absteigen zu müssen. Lange war ich dann mit Kalentieva zusammen, ich kämpfte und kämpfte! Es war cool, in den Downhills holte ich immer wieder Männer ein, die dann leider etwas mehr Kraft hatten beim Uphill und mich so wieder abhängten, dies ging immer so weiter. Bei der fünften Feedzone war ich etwa 1Minute vor Kalentieva und ich wollte diese Medaille unbedingt verteidigen, denn die beiden anderen waren schon ziemlich weit weg. Ich gab alles, wusste ich doch, dass Kalentieva gut runter fuhr, dennoch konnte ich sie in den Downhills distanzieren.

Endlich war ich auf der letzten Schlaufe, die ich am Donnerstag mit Erich gefahren war, doch heute schien sie viel länger und härter also noch vor drei Tagen, es wollte und wollte nicht enden, dann endlich kam ich zur letzten Feedzone, Erich feuerte mich an und ich gab nochmals alles. Die Trails waren nicht mehr so wie noch am Tag zuvor, es war viel mehr eine Rutschpartie und immer wieder musste ich das Bike schieben, schliesslich konnte ich nochmals zwei Männer überholen und es waren nur noch wenige Kilometer bis ins Ziel, was war ich froh, musste ich nicht wie die Männer noch einmal eine Schlaufe von 17km machen, denn ich sah kaum noch etwas, da meine Augen voll Schmutz waren und meine Hände konnten kaum noch den Lenker halten, so schmutzig waren sie, auch die Beine drehten immer weniger gut. So kam ich schliesslich als dritte ins Ziel.

Als ich schliesslich eine Rangliste zu Gesicht bekam, konnte ich sehen, dass ich doch noch ziemlich viel Zeit gut gemacht hatte, hatte ich doch zwischenzeitlich einen Rückstand von ca. 5 Minuten auf die Spitze, am Schluss waren es noch 1:40 auf Langvard und eine knappe Minute hinter Dahle!!

Zurück auf dem Camping spritzte Erich mich mit dem Wasserschlauch ab, damit mindestens mal der gröbste Dreck weg war, dann musste ich mich „schnell“ umziehen, denn der nächste Programmpunkt war die Medailleceremonie und die wollte ich ja nicht verpassen 😉 Danach sollte eigentlich die Pressekonferenz stattfinden, bevor die beiden Ersten zur Dopingkontrolle mussten. Doch pötzlich verschwanden sie und ich war alleine. Nach langem Warten konnte ich erreichen, dass ich meine Pressekonferenz ohne die beiden Anderen abhalten konnte, denn schliesslich mussten wir noch packen und wollten dann nach Hause fahren.

Klar hätte ich gerne die Goldmedaille gewonnen, doch wer nicht 😉 aber ich bin ein gutes Rennen gefahren und hatte sogar Spass auf den rutschigen Downhills, sofern ich nicht zu stark damit beschäftigt war, meine Augen durch Blinzeln vom Dreck frei zu halten!!

Vielen Dank Erich für die Betreuung!! Danke auch Tom vom Thoyley Physio und Fitness in Hunzenschwil, dass er mein Knie wieder auf Vordermann gebracht hatte und ich schmerzfrei fahren konnte!!