Wm in saalfelden…

Bereits am Montag war ich nach Saalfelden angereist, die Beine immer noch schwer von der SM in Moutier. So hoffte ich mich möglichst gut erholen zu können bis am Samstag zum Start des WM XCO Rennens.

Am Dienstag und Mittwoch waren wir noch bei trockenem Wetter auf der Strecke, da war nur der Waldabschnitt etwas feucht. Doch dann am Donnerstag regnete es ziemlich fest, zum Glück hatte ich da Ruhetag und ich „musste“ nicht auf die Strecke.

Am Freitagmorgen konnten wir vor den ersten Rennen noch auf die Strecke, sie war ziemlich rutschig und ich bereute es schon etwas, dass ich überhaupt auf der Strecke war, denn es nahm mir etwas das gute Gefühl, dass ich von den beiden Trainings her hatte. Was mich aber trotzdem wieder aufbaute, war dass ich bei den beiden Runden, die ich mit Kathrin gefahren bin, den Stein gut meisterte, das war sehr wichtig für mich, da ich am Dienstag im Training da ziemlich heftig gestürzt war.

Beat meinte wir könnte ja nach dem U23 Rennen nochmals auf die Strecke, doch ich entschied mich dagegen um meine Kräfte für das Rennen auf zu sparen und es dann zu nehmen wie es kommt.

Am Samstag vor dem Start sah ich dann auch noch Erich, Markus, Fabienne, Hansjörg und meinen Vater und viele andere Schweizerfans, die den Weg nach Saalfelden gefunden hatten.

Ich bereitete mich wie gewöhnlich vor, das Wetter war schön und ich freute mich auf das Rennen, hoffte, dass ich gute Beine haben würde, denn das war heute sehr wichtig, da die Strecke physisch sehr anspruchsvoll war, zudem mussten wir eine Startrunde und 6 Runden fahren…..

Ich startete aus der ersten Reihe, ich stellte mich neben Bresset dann ging es los…. ich kam so gut weg von Start, wie noch nie!! Das motivierte mich unheimlich und ein enormes Glückgefühl breitete sich in mir aus, ich reihte mich gut ein und kämpfte um meine Positiion. So fuhr ich als elfte nach der Startschlaufe über die Ziellinie. Ich fühlte mich gut und nachdem ich das erste Mal die steile Abfahrt hinter mich gebraucht hatte und es geklappt hatte ohne Sturz und auch den Stein fuhr oder besser gesagt sprang ohne Sturz, fühlte ich mich immer besser. Am Anfang hatte ich meine Positionskämpfe mit Morath, ich versuchte immer vor ihr in die Trails zu fahren, denn so war ich im Vorteil. Leider gelang mir dies nicht immer und ich musste die Abfahrt einmal hinter hier fahren, das kostete mich einige Zeit, sodass Beat mir zurief, du musst im Aufstieg investieren, damit du vorne bist in der Abfahrt!

So kämpfte ich mich Runde für Runde nach vorne und konnte schliesslich Gould auf Position 3 vor mir sehen. Als ich schliesslich von der 4ten Runde zurück kam, hörte ich Rolf rufen, deine zwei letzten Runden! WAS?! Dachte ich, du musst dich irren, ich muss doch nur noch eine Runde fahren! Als ich beim Zielbogen vorbei fuhr stand auch da „2 laps to go“ ich hatte mich verzählt, ich musste noch 2 Runden fahren. In der 5. Runde musste ich mich neu motivieren und mir gut zureden, dass ich noch 2 Runden zu fahren hätte, dass ich auch das noch schaffen würde! Ich gab wirklich alles, ich glaubte daran, dass ich Gould noch aufholen könnte und wirklich am höchsten Punkt lang ich noch etwa 10 Sekunden zurück, doch dann rutschte ich bei einer Wurzel aus und ging zu Boden, doch sofort war ich wieder auf den Beinen, doch damit nicht genug, zwei Kurven später muss ich wieder etwas getroffen haben, jedenfalls spickte es mich direkt in die Arme von Zuseher… dies war der Moment, wo ich mir sagen musste STOP! Das Rennen ist noch nicht fertig, konzentriere dich nochmals Esther!! Von da her ging es dann wieder besser voran. Leider verlor ich bei diesen beiden Zwischenfällen den Anschluss zu Gould und ging schliesslich mit einem Rückstand von 31 Sekunden auf die letzte Runde – das wusste ich aber nicht. Ich spührte immer Kalentieva hinter mir und falls ich den 3ten Platz nicht mehr erreichen konnte, wollte ich sicher den 4ten nicht verlieren, also gab ich was noch kam und konnte so wirklich vor Kalentieva in die Abfahrt, zudem sah ich Gould wieder vor mir, ich hatte also etwas aufgeholt! Ich gab wirklich alles, war hochkonzentriert und als ich schliesslich auf die Rundbahn einbog, wusste ich, ich musste voll Gas fahren, wollte ich nicht wieder den Sprint gegen Kalentieva verlieren, ich durfte ihr erst gar nicht die Möglichkeit geben in meinen Windschatten zu kommen! So schaffte ich es schliesslich und beendete das Rennen als vierte nur 10 Sekunden hinter dem Podest.

Als ich in Ziel kam, wusste ich noch nicht, wie knapp ich am Podest vorbei gefahren bin! Ich freute mich einfach riesig über das gute Rennen das ich gefahren bin, und dass ich mein Resultat von den olympischen Spielen bestätigen konnte.

Klar wäre eine Medaille schön gewesen, doch ich darf wirklich zufrieden sein mit meinem Renen.

Ich möchte mich ganz herzlich bei unserem STAFF von Swisscycling bedanken, ihr habt wirklich alles gegeben, danke!! Auch das Hotel war super und der Chef persönlich kochte mir am Abend vor dem Rennen meine gewünschten Gnocchi, selbstgemachte – DANKE Erwin!!

Auch allen Fans die nach Saalfelden gepilgert sind und uns vom Streckenrand so toll unterstützt haben!! Ganz speziell natürlich jene die extra wegen mir gekommen sind!!

DANKE es war wirklich eine tolle Stimmung!!