Sturzfestival in La Bresse …..

Heute war der letzte Weltcup, der zur Qualifikation für Olympia 2012 zählte… ich hatte mir viel vorgenommen für dieses Rennen. Nach dem etwas missglückten Rennen in Nove Mesto, hoffte ich hier nochmals zeigen zu können, was ich drauf habe….

 

Der Kurs war sehr hart, d.h. es gab einen langen und ziemlich steilen Aufstieg, dann eine ziemlich schwierige Abfahrt, die durch viele enge Kurven, viele Steine und steile Passagen beschrieben werden konnte. Da es immer wieder regnete während der letzten Tage, konnte die Strecke nie ganz abtrocken, was es auch nicht gerade einfacher machte… Doch nachdem ich bereits am Donnerstag zum ersten Mal auf der Strecke war, konnte ich alles fahren und da ich die Strecke auch noch gefilmt hatte, damit ich sie mir einprägen konnte, ohne zu viel Kraft für unzählige Runden verbrauchen zu müssen, fühlte ich mich gut vorbereitet für das Rennen. Leider hatte es in der Nacht auf Sonntag nochmals so kräftig geregnet, sodass die Strecke z. T. ziemlich sumpfig und rutschig war….

So startete ich etwas mit gemischten Gefühlen, der Start war nicht gerade ein Glanzstück, nur 43ste Zeit, nach der ersten Zieldurchfahrt – nach der Startrunde. Doch bereits auf der ersten Runde konnte ich im Aufstieg einige Positionen gutmachen, obwohl es nicht ganz einfach war, da der Aufstieg ziemlich schmal war und es immer auch etwas Glück brauchte um an der Fahrerin vorbei zu kommen… doch bereits nach der ersten Runde war ich bis auf den 26sten Platz vorgefahren, die Aufholjagd war lanciert…. dann die zweite Runde, ich fuhr gut berghoch und war bereits in der Abfahrt, hatte den „grossen Stein“ eigentlich schon bezwungen, als ich stürzte, sofort waren einige Fahrerinnen an mit vorbei, bis ich mich wieder gesammelt hatte und weiter fuhr… das Bein und der Arm schmerzten, doch ich fuhr weiter, versuchte es zu ignorieren, doch das war einfacher gesagt als getan, noch in der gleichen Abfahrt ging ich noch dreimal zu Boden, mir schien als mache mein Bike was es wolle… mit jedem Sturz verkrampfte ich mich natürlich etwas mehr, was nicht gerade förderlich war um schnell und gut runter zu fahren. Ich war wütend, versuchte in der nächsten Runde berghoch den Rhythmus wieder zu finden, das ging zwar meiner Ansicht nach nicht schlecht, doch bei der Abfahrt, fühlte ich mich so was von unsicher, dass ich diesmal beim „grossen Stein“ die Chickenline nahm, es war mir schon etwas peinlich, dass ich dann auch noch hörte, wie ein Zuschauer sagte „Sarah ist da über den Stein gefahren!“ baute mich nicht gerade auf. Zum Glück gelang mir diesmal die letzte Klippe kurz vor der Verpflegung, das baute mich etwas auf…. So kämpfte ich weiter, konnte im Aufstieg auf Ravanell, die bei der Zieldurchfahrt 30 Sekunden Vorsprung hatte, aufholen, das motivierte, doch im Downhill hatte ich keine Chance gegen sie, ich fuhr einfach zu verhalten, doch den „grossen Stein“ habe ich gefahren!! Sie nahm mir wiederum 20 Sekunden ab auf der Abfahrt, die ich aber schon im Aufstieg wieder zufahren konnte. Ich hatte auch ein bisschen Vorsprung als ich am höchsten Punkt der Strecke war, doch leider nicht genug, denn kurz vor dem Ende der Abfahrt schloss sie zu mir auf, und da ich ihr scheinbar zu langsam war, rammte sie mich , als sie innen an mir vorbei fahren wollte, ich fiel zwar nicht vom Bike, doch schüchterte sie mich so ein, dass ich die letzte Passage runter zu Fuss ging – wie peinlich!! Doch ich fühlte mich zu zittrig nach diesem Zusammenstoss… zudem wollte ich einfach nichts mehr riskieren, denn schliesslich konnte ich hier „hinten“ eh nichts mehr gewinnen, nur noch verlieren ☹.

So kam ich nach fünf Runden zwar als zweit beste Schweizerin aber mit einem viel zu grossen Rückstand als 23ste ins Ziel, ziemlich enttäuscht über meine Leistung, bzw. meine verkrampften Abfahrten, denn nach dem Training fühlte ich mich eigentlich gut und freute mich auf das Rennen.

Danken möchte ich Laurent und Patric für die Verpflegung und den ganzen Support an diesem Wochenende, auch all den Fans, die (extra) wegen mir nach La Bresse gekommen sind, das war einfach toll und hat mich riesig gefreut!! Ich hätte euch wirklich gerne mehr gezeigt!!

Etwas Gutes gibt es aber trotzdem noch zu verkünden, da ich in Südafrika mit dem 4ten Rang die Olympiaquali geschafft hatte und ausser Leumann, die heute 7te wurde – herzliche Gratulation!! – keine mehr die Quali erfüllt hat in den letzten vier Weltcups, gehe ich davon aus, dass ICH AN DER OLYMPIADE IN LONDON DABE SEIN WERDE!!!

So nächstes Wochenende werde ich eine Rennpause einschalten und mit Freunden im Schwarzwald etwas biken gehen, geniessen und den Kopf frei bekommen für die nächsten Rennen und die Vorbereitung für Olympia!!