cape epic …. stage 3 …. robertson to caledon…

heute stand ein lange Tag auf dem Programm, 143km und 2900hm…. doch kurz vor dem Start musste Peter unser Mechaniker noch eine Feuerwehrübung machen, denn mir fiel ein, dass mein Sattel wahrscheinlich zu weit hinten war – und mir deswegen das Knie gestern schmerzte – und dies 10 Minuten vor dem Start, doch er schaffte es – DANKE!

Dann gings los, nach der anfänglichen Hektik, die jeden Morgen im Feld  ist, hörte man bald nur noch das Rauschen der Pneus  auf dem rauhen Asphalt, alle waren konzentriert ode vielleicht auch noch nicht wiklich wach, denn es war ja erst wenige Minuten nach 7 Uhr. Die Sonne zeigte sich langsam und der Tag erwachte, zu dem Rauschen der Pneus kam das quitschen von Bremsen und das Motorengeräusch der beiden Helis, die über uns kreisten. Die Sonne stieg höher und höher und vermischte sich mit dem Staub den wir aufwirbelten, denn unterdessen haben wir Schotter unter den Rädern und die Sicht war massiv schlechter. Immer noch war das ganze Peleton zusammen, was immer noch volle Konzentration forderte, doch langsam wurden die FahrerInnen wach und man redete miteinander, diese Unaufmerksamkeit führte  dann leider auch immer wieder zu Crashs 🙁

Für mich waren die ersten 40km im Feld ein ziemlicher Stress, denn ich mag das nicht, zudem muss man immer noch schauen, wo der Partner ist, damit man ihn nicht verliert in der Masse. Dann endlich der erste Anstieg, ein Dualtrack schlängelte sich den Berg hoch, zwischen Büschen und Schotterstein in die rauhen Bergen, da endlich war mein Kopf frei und meine Bein drehten sich wunderbar, es begann sogar Spass zu machen, dann die erste Feedzone, endlich nach 57km hier hiess es Bidons nachfüllen und weiter, der nächste Anstieg, bei der nächsten Abfahrt erwischten wir leider einen „Bummler“ und keinen Schnellzug und wurden noch vor der zweiten Feedzone von hinten aufgeholt, leider war da auch ein Frauenteam mit dabei, was aber eigentlich keine so grosse Rolle spielte, da wir einfach unseren Vorsprung verwalten mussten, klar wäre es schön den Vorsprung auszubauen… nach der nächsten dritten Feedzone kam auch schon bald der nächste längere Aufstieg und wir konnten uns von der Gruppe lösen und somit Nina und Theresa hinter uns lassen. Danach hatte wir besser Mithelfer und es ging schneller voran. Mittlerweile waren wir etwa bei Kilometer 110 angekommen und der nächste Feedzone Stopp stand bevor, wieder Flaschen auffüllen und weiter, es war noch lange bis zum Ziel… der nächste Anstieg gab mir den Rest, es ging weiter über einen weiteren Dualtrack hinauf, er wurde immer steile, die Steine immer loser und es forderte volle Konzentration, die Beine drehten auch nicht mehr so rund wie auch schon und meine Motivation war nicht mehr die Beste, als ich dann um die Ecke kam und den Weg vor mir sah, den wir noch vor uns hatten, wäre ich am liebsten vom Bike gestiegen, ich musste richtig beissen, vorallem musste ich meine negativen Gedanken “ Ich kann nicht mehr“ umpolen, was gar nicht so einfach war, doch da ich nicht alleine im Rennen war, wusste ich dass ich mich durchbeissen musste. So kämpfte ich weiter, redete mir gut zu und hängte mich ans Hinterrad des Fahrers vor mir…. endlich die letzte Feedzone, noch 18km bis zum Ziel, langsam hatte ich das Gefühl nichts mehr trinken zu können, hatte ich doch schon etwas sechs Bidons getrunken, ich glaubte es laufe mir langsam zu den Ohren hinaus, zum Glück gab es hier gesalzene Reiscracker, die mir in meine Rückentasche stopfte und während er nächsten Abfahrt in mich hineinstopfte…. dann endlich die Marke noch 10km bis zum Ziel, doch die wollten kaum enden, über ein Feld ging es hoch, dann wieder runter, wieder hoch, dann noch 5km zum Ziel, doch das war noch stupider, als wären wir nicht schon genug lang unterwegs mussten wir nochmals durch Sand und abgebrannten Wald hinauf , dann wieder runter, wieder rauf…… es wollte kaum enden, dann hatte ich kurz vor dem Ziel auch noch einen Kettenklemmer, ich hätte schreien können (hätte ich auch gemacht, wäre ich alleine unterwegs gewesen!) dann konnten wir endlich die Zelte sehen, aber wir mussten nochmal eine extra Schlaufe fahren bis wir endlich nach 6:26 Stunden im Ziel ankamen….

Ihr habt vielleicht gemerkt, dass heute nicht meine Lieblingsstrecke war, ich finde es einfach schade, dass wir zuerst ein Strassenrennen hatten, dann zwar steile Aufstiege, aber keine schönen Abfahrten, die uns für unsere Mühen belohnt hätten. Zudem finde ich die Etappe eindeutig zu lange und ich bin mir nicht sicher ob das der richtige Weg für die Zukunft für’s Cape Epic ist. Es sollte doch auch noch Freude machen und nicht nur hart und anstrengend sein, aber vielleicht liege ich da ja falsch 🙂

Ich glaube viele werden heute den Kontrollschluss bis 18Uhr nicht erreichen und das ist ja eigentlich auch schade. Schöner wäre es doch wenn wir die vielen wunderschönen Trails, die es hier in South Africa gibt geniessen könnten, es muss ja nicht weniger anstrengend sein, doch das Feeling wäre einfach besser, wenn mehr Fun dabei wäre….

So  nun hoffe ich morgen gibt es eine schöne Etappe mit vielen tollen Trails….

Aus Caledon unserem neuen Standort Esther