Rennen in Estavayer, eine kleine Weltreise….

Obwohl im Höhentraining, entschied ich mich das Rennen in Estavayer zu fahren,  zwar einer kleinen Weltreise gleich kam. Doch da ich ja auch noch viel im Crosscountry unterwegs bin und fünf Rennen für die Serie brauche musste ich diese Belastung auf mich nehmen.

So fuhr ich am Samstag mit dem Auto von Kathrin (herzlichen Dank!) bis zu Urs nach Igis, wo ich übernachten durfte und am Sonntagmorgen um 6 Uhr fuhren wir los nach Estavayer.

Drei Stunden später trafen wir dort ein und wurden auch schon von Erich, Hansjörg und Cyrill erwartet.

Ich musste dann noch all meine Bidons vorbereiten, doch hatte ich ja auch noch etwas Zeit bis um 12 Uhr der Startschuss fallen würde.

 

Dann endlich war es soweit, die ersten Meter waren noch neutralisiert, bis wir die Kreisel passiert hatten und dann ging es Vollgas los. Ich versuchte so gut es ging mitzufahren, dann bei ersten steilen Anstieg, als ich einen Blick über meine Schultern warf, konnte ich da noch eine mir Unbekannte Frau (ich hatte es schon auf der Startliste gesehen, doch sagte mir der Name der Deutschen nichts) neben mir. So entschied ich mich mein Tempo noch etwas zu steigern um sie in dieser Steigung abzuschütteln. Was mir dann auch gelang und nach etwa 7 Kilometer, wo Erich zum ersten Mal stand hatte ich bereits eine Vorsprung von 30 Sekunden, ich wusste aber nicht auf wen.

Das Tempo war sehr hoch und ich musste mich mächtig anstrengen, dass ich mithalten konnte, ich war mir bewusst, dass es irgendwann wahrscheinlich vorbei sein würde. Denn das ständige auf und ab war hart zu fahren in einer Männergruppe, zumal ich die ersten Kilometer nach der Steigung auch noch viel Führungsarbeit verrichtet hatte.

Irgendwann kamen die Männer der Nichtlizenzkategorie, die eine Minute nach uns gestartet waren und sprengten unsere Gruppe auseinander. Ich fiel etwas zurück, doch bei den etwas längeren Anstiegen oder den Singletrailabfahrten konnte ich jeweils wieder aufschliessen. Über die Flächen versuchte ich wenn immer möglich mich einer Gruppe anzuschliessen, was nicht ganz immer möglich war.

Dann etwas 20 Minuten bevor ich das Ziel erreichte öffneten sich die Schleusen am Himmel und ein Platzregen ging über uns nieder, innert weniger Minuten war ich bis auf die Haut nass, das Wasser tropfte mir vom Helm in die Augen und die Singletrails wurden richtig schmierig und schliefrig, sodass die FahrerInnen der kurzen Strecken, die nun auch auf unseren Wegen waren nicht mehr fahren konnten und laufen mussten. Mit Rufen versuchte ich mir den Weg frei zu machen damit ich nicht absteigen musste.

Dann endlich nach 2 Stunden und 36 Minuten erreichte ich schmutzig und nass das Ziel! Somit konnte ich einen weiteren Sieg auf mein Konto verbuchen.

Nach acht Minuten erschien dann die zweite Frau Jane Nüssli und wenig später kam Antonia Wipfli ins Ziel, ich wusste gar nicht, dass sie auch im Rennen war.

 

Nach der Siegerehrung,  machten wir uns dann wieder auf den Heimweg und kurz von elf war ich wieder in St. Moritz, das war wirklich ein langer Tag.

 

So nun wünsche ich allen eine schöne Woche und hoffe auf schöne Wetter, damit ich auch gut trainieren kann und mich gut auf das nächste Rennen in zwei Wochen, der Europameisterschaft in Beluno vorbereiten kann.

foto: Hansjörg Zimmermann