Marathon Schweizermeisterschaften im Tessin

Am Freitagnachmittag reiste ich mit dem neu beschrifteten Wohnmobil ins Tessin. Ich hatte Glück und durfte mein Bijou direkt neben dem iXS Track stellen, so war ich inmitten des Geschehens.

Das Wetter war, wie wohl überall in der Schweiz superschön und warm – fast schon heiss!!

Am Samstag gingen ich zusammen mit dem Team noch ein bisschen auf’s Bike um die Beine etwas zu lockern.

Gegen Abend kamen dann auch Fabienne und Markus an, sowie etwas später auch noch mein Vater und mein Schatz Erich.

Nach einer unruhigen Nacht musste ich bereits um 4.30 Uhr aufstehen und Frühstücken, denn der Start war auf 7.30 Uhr angesetzt.

Die Temperaturen waren schon am Morgen sehr mild und so musste ich mir nicht lange überlegen, was ich anziehen würde.

Ich war schon ziemlich nervös, wollte ich doch unbedingt gewinnen, auch wurde ich klar als Favoritin gehandelt. Doch wusste ich auch, wie viel passieren konnte auf diesen 94 Kilometer über Stock und Stein.

Gerade wollte ich noch fragen, wie lange es noch dauert bis zum Start, als auch schon der Startschuss fiel. Dieses Jahr ging es im Vergleich zum Vorjahr ziemlich gemütlich los. Ich kam gut mit und war wie letztes Jahr noch in der Spitzengruppe als es endlich in den Anstieg hinauf zur Alpe Bonello ging. Dort oben wurde ich zum ersten Mal von meinem Vater verpflegt (Rückstand auf die Männerspitze knapp 4 Min.)und weiter ging es auf einem ersten Trail und über eine Wiese zum höchsten Punkt dieses ersten Aufstiegs. Danach ging es immer etwas auf und ab (die Abfahrten ging ich sehr vorsichtig an, immer im Hinterkopf der Gedanke nur keinen Defekt!!) schliesslich hinunter nach Lattecaldo, wo Erich stand und mich anfeuerte.  Von hier aus ging es wieder aufwärts, dies war ein langer Aufstieg über Dosso del’Ora hinauf auf den Monte Generoso. Nach Asphalt mussten wir schon bald über eine alte Militärstrasse aus Kopfsteinpflaster fahren, das war richtig anstrengen, da es ein ständiges „Geholper“ war!! Mir lief es gut, doch hatte ich irgendwie kein Gefühl für die Geschwindigkeit, wusste aber, dass ich meinen Vorsprung seit der Alpe Bonello, trotz Zwischenstopp (ein Kollege war gestürzt  und ich wollte ihm helfen –gute Besserung!!) nochmals hatte ausbauen können. Das motivierte natürlich zusätzlich. Schon bald kam ich zum letzten Kilometer hinauf zum Monte Generoso, der hatte es in sich, musste ich doch immer wieder absteigen und mein Bike über die grossen Tritte tragen. Unterstützt durch die Hopprufe der Intercycle-Crew flog ich fast die letzten Meter hinauf, oben bekam ich dann noch einen neuen Bidon von Paul und dann ging es über schöne Singletails hinunter. Schliesslich kam ich ein zweites Mal auf der Alpe Bonello vorbei, weiter ging es Richtung Cabbio, wo irgendwann Erich wieder stand, hier bekam ich endlich die „Gummi S“ von Sponser, auf die ich mich schon lange gefreut hatte J und dann kam der letzte Anstieg, der es aber nochmals in sich hatte, war er doch nochmals ziemlich lange. Der Singletail schlängelte sich schier endlos den Hang hinauf. Irgendwann kam ich dann oben an und von nun an ging es praktisch nur noch runter bis zum Ziel. Da kam auch noch die wirklich „holprige“ und mit vielen Steinen gespickte Abfahrt, habe ich fast vergessen. Dann  zwischen Reben durch und schliesslich der letzte Kilometer, ich  hatte es geschafft,  ich wurde zum dritten Mal in Folge Schweizermeisterin auf der Marathonstrecke, zudem gewann ich auch dieses Renne hier im Tessin zum dritten Mal in Folge!!

Die Erleichterung war gross und ich freute mich wirklich über das gelungene Rennen. Meine Konkurrenz hatte ich ganz schön abgehängt, nach mehr als einer halben Stunde kam schliesslich Henzi als zweite ins Ziel etwas später dann Heinzmann als dritte.

Danach genossen wir noch meinen Erfolg, es war cool, viele Freunde kamen bei m Wohnmobil vorbei, wir sassen zusammen in einer gemütlichen Runde und warteten auf die Rangverkündigung.

 An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich immer wieder unterstützen während meiner Saison, denn ohne ein gutes Umfeld, wäre es gar nicht möglich solche Leistungen zu bringen. So zähle ich auch weiterhin auf all die lieben Menschen, die mir dies ermöglichen und hoffe noch viele Erfolge mit euch feiern zu können.

 So nun wünsche ich allen eine schöne Woche. Aus dem Engadin, wo ich nun die nächsten drei Wochen verbringen werde,  eure Esther