Das war ein Tag….

Also wir heute austehen werden wir von einem blauen Himmel begrüsst, das Wetter stimmt schon mal….. Nach dem Frühstück müssen wir zuerst die Bikes bringen zum Verladen, dann uns bereit machen, den bereits um 8Uhr fahren wir mit dem Auto zum Renngelände. Bevor es auf die Rolle geht haben wir noch etwas Zeit, die ich an der Sonne sitzend geniesse. Ich freue mich auf das Rennen, mache mir aber etwas Sorge wegen des Startes, denn der wird heute sehr wichtig sein….

Ich fahre mich wie immer auf der Rolle ein und freue mich eigentlich auf das Rennen…. dann zwanzig Minuten vor dem Start müssen wir in die Startboxen, ich muss mit der Nummer 37 in der letzen Boxe einstehen und starte von der fünften Reihe, mitten drinn, ich hätte mir gewünscht am Rand starten zu können, naja nichts zu machen.

warten in der Startbox....
warten in der Startbox....

Dann endlich der Startschuss, jetzt möglichst schnell nach vorne Fahren. Dies gelingt mir nicht schlecht und schon bald bin ich auf der Höhe von Henzi (sie hat Startnummer 9), doch dann passiert es etwas zweihundert Meter vor der Einfahrt  in den ersten Singletrail stürzen einige Fahrerinnen vor  mir – nicht zu glauben. Ich muss vom Bike steigen und komme schliesslich irgendwie an diesem Haufen vorbei. Alle Fahrerinnen sind natürlich aufgerecht und wollen so schnell als möglich wieder aufsteigen. Ich versuche mich möglichst gut einzureihen, habe aber das Gefühl, dass mega viele Fahrerinnen vor mir sind. Naja nichts zu machen. Als ich aber sehe, dass ich direkt hinter Henzi bin, denke ich mir, doch nicht so schlecht. Ein zweiter Blick nach vorne zeigt mir dass Leumann auch gleich davor ist. Dies gibt mir Mut und ich kämpfe weiter. Die Abfahrt gelingt mir gut, obwohl es heute wieder viel staubiger und dadurch rutschiger ist als gestern. Ich versuche an diesen beiden dran zu bleiben. Gemeinsam fahren wir nach der ersten Runde durch das Ziel, ich glaube irgend wo um Position 20 herum (das wusste ich aber im Rennen noch nicht).

Zu Beginn der zweiten Runde merke ich, dass ich schneller fahren kann und tatsächlich ich kann auf der breiten Schotterstrasse an den beiden vorbei fahren, komme aber nicht mit, ob sie dran bleiben oder nicht. So fahre ich in den nächsten Aufstieg, immer wieder angefeuert von Beat, das tut unheimlich gut.  Die Abfahrt gelingt mir besser als noch in der ersten Runde und ich merke, es läuft mir heute wirklich gut. Ich kann in dieser Runde vier Fahrerinnen überholen, das motiviert total.

Die nächste Runde läuft ohne Zwischenfälle, ich kann meine Rang halten, Beat ruft mir zu die Top 10 sind möglich, ich bin total überrascht, versuche zu den zwei vorderen Fahrerinnen aufzuschliessen, ich muss kämpfen, doch ich will es versuchen.

keine Zeit zum erholen....
keine Zeit zum erholen....

Dann die vierte Runde ich kann wieder zwei Plätze gut machen, wauw, das läuft ja wie geschmiert, jetzt nur nicht nachlassen, nochmals alles geben. Es geht in die letzte Runde ich kämpfe mit Lechner, doch sie kann vor mir in den Singletrail, naja dann eben möglichst dranbleiben. Doch dann muss ich absteigen, ich war zu nahe aufgefahren. Ich springe, danach passieren mir zwei, drei Patzer, ich ermahne mich „volle Konzentration“ und tatsächlich es klappt, beim Canberrabogen bin ich wieder an ihrem Hinterrad. Zusammen fahren wir die Abfahrt bis zur Feedzone, dort gibt es nochmals die Möglichkeit zu überholen, sie lässt mich vor, so kann sie  in meinem Windschatten fahren – clever! Ich gebe alles, denn von hinten kommt Irmiger (USA). Dann höre ich Beat wieder los gib Gas!!! Aber ich kann doch nicht mehr, doch er lässt nicht locker feuert mich an. Also schalte ich mal zwei Gänge höher, gehe aus dem Sattel und trete an. Lechner kontert, und es kommt zu einem Sprint (wer zuerst in den nächsten Trail reinfahren kann) ich kämpfe, denke jetzt kann ich dann nicht mehr, doch ich will vor ihr in den Trail, denn das ist dann ein Vorteil für den Letzten Teil der Strecke. Und tatsächlich ich gewinne den Sprint!! Jetzt bin ich im Vorteil. Doch ich habe meinen Platz noch nicht auf sicher es geht immer noch vier Kilometer bis ins Ziel. Also fahre ich so schnell ich kann, plötzlich realisiere ich, dass sie nicht mehr dran ist 🙂 Das letzte Mal durch die Feedzone, ich weiss wenn nichts mehr geschieht, dann reicht es. Ich geniesse die letzten Kurven, die letzten Wellen noch 500m der letzte Sprung, die letzte Kurve!! Juuuhuuu ich habe es geschafft, ich bin als 8te im Ziel, und das an einer Crosscountry WM, einfach Hammer!! Wer hätte das gedacht?!

Erst im Ziel realisiere ich, dass ich zudem die schnellste Schweizerin bin, wauw!!

Gewonnen hat das Rennen Kalentiva (RUS) vor Byberg (NOR) und Koerber (USA). Die weiteren Schweizerinnen Henzi 17 und Leumann 20.

Bei den Herren gewann in einen mega spannenden Rennen Schurter (SUI) vor Absolon (FRA) und Vogel (SUI). Well done!!

So nun wünsche ich allen ein schönes Wochenende und bis bald.                   Eure überglückliche Esther