Marathon WM in Graz/ Stattegg

 

Am Mittwochabend haben wir – Erich, Therese und ich- uns auf den Weg nach Graz gemacht. Nach etwa der Hälfte der Strecke machten wir einen Halt und schliefen im Wohnmobil um dann wieder fit den Rest der Strecke in Angriff zu nehmen.

So kamen wir so gegen Mittag am Donnerstag in Stattegg an. Danach machte ich mich mit Erika auf, um noch einen Teil der Strecke anzuschauen. Es war ziemlich schwierig sich die Strecke zu merken, da sie sehr abwechslungsreich war. Danach bekam ich noch eine Massage von Therese, das tat gut nach der langen Autofahrt.

Am Freitag war dann eher Ruhetag angesagt, doch wir wollten uns die Abfahrt noch anschauen, die ja ziemlich technisch sein sollte. So liessen wir uns mit dem Auto zur Talstation der Schöcklbahn  fahren, mit der wir dann ganz nach oben fuhren. Oben angekommen mussten wir dann zuerst mal den Einstieg in die Strecke suchen, was gar nicht so einfach war. Endlich gefunden, stürzten wir uns nach unten. Die Abfahrt war ziemlich technisch, mit vielen Steinen und Wurzeln gespickt. Ich war mit dem Fully unterwegs und das war eine gute Entscheidung.

WM Eröffnung.... es geht los!
WM Eröffnung.... es geht los!

Was ich nun von der Strecke gesehen hatte, gefiel mir gut, doch es würde sicher ein hartes Rennen werden. Den langen Aufstieg auf den Schöckl besichtigte ich nicht, da die Zeit dazu einfach nicht reichte.

 

Top motiviert machte ich mich am Sonntag auf zum Start, ich war froh als der Startschuss endlich fiel und wir uns auf den Weg machen konnten. In ziemlich ruhigem Tempo ging es auf Richtung  Leber, doch bevor wir die Leber erreichten mussten wir uns einen 28%igen Anstieg hinaufkämpfen, wir hatten also bereits nach  zehn Minuten zum ersten Mal so richtig saure Beine L. Noch lief alles nach Plan. In  ständigen auf und ab ging es über den Geierskogel, Gratkorn, Gratwein zur ersten Feedzone in Eiskorn/Stift Rein, ich war ziemlich überrasc ht, wie schnell wir diese ersten 23 Kilometer gefahren waren. Wir waren jetzt eine Spitzengruppe von fünf Fahrerinnen – Spitz, Dicht, Henzi, USA und ich. Die Amerikanerin macht gut Tempo vorneweg und mein Ziel war es möglichst dran zu bleiben bis zu Feedzone drei. Irgendwann nach Feedzone zwei musste sie uns aber ziehen lassen und wir waren noch zu viert.

Doch nach Feedzone vier ging es erst so richtig los. Ich hatte ja schon gehört von den anderen dass dieser Anstieg happig werden würde, doch was ich da antraf übertraf all meine Vorstellungen. Es kam mir vor als ob ich in einem  Bachbett hoch fahren musste. Zudem legte Henzi gleich eine Pace hin, der ich nicht folgen konnte. Spitz  liess mich auch zurück und so kämpfte ich mich an dritter Stelle diese Wand hoch, die nicht mehr zu enden schien. Ich verlor kontinuierlich etwas Zeit und  kam schliesslich mit etwa drei Minuten bzw. zwei Minuten Verspätung  auf dem Schöckl an. Jetzt hiess es voll Gas die Abfahrt bewältigen, damit ich den dritten Rang halten konnte oder vielleicht noch aufholen konnte, doch das würde schwierig werden, diese Zeit auf den letzten zwanzig Kilometern, die meist runter gingen, noch aufzuholen. Doch ich wollte es zumindest versuchen.

Schon nach dem Rollingstons konnte ich an Henzi vorbeifahren, die einen Platten eingefangen hatte. Ich versuchte möglichst locker runter zu fahren, was mir auch wirklich gut gelang. Ich kam bei der letzten Feedzone vorbei -12 Kilometer bis zum Ziel, 1.30 hinter Spitz, Erich sagte mir aber eine Minuten hinter Spitz! Es kam nun der zweiletzte Gegenanstieg, ich versuchte nochmals etwas alles zu geben. Es war einfach nur hart, zudem plagten mich schon wieder Krämpfe obwohl ich doch Salz ins Getränk beigemischt hatte, wohl zuwenig? Jetzt noch die Schiebepassage, ich hatte das Gefühl nicht vom Fleck zu kommen, doch endlich hatte ich auch diesen Teil hinter mir und es ging  zuerst mal wieder etwas runter. Nun auf Asphalt auf und ab bis zum nächsten (letzten ) Aufstieg, dieser war ziemlich rutschig  und ich rannte hinauf. Ein Kurve, noch etwa hundert Meter bis zum nächsten Downhill – ich konnte es kaum glauben, doch da war tatsächlich Spitz. Ich hatte ja mächtig aufgeholt, dies beflügelte mich und ich schien wie auf Schienen runter zu fahren. Nochmals eine Flachpassage und dann die letzten drei Kilometer bis zum Ziel, davon noch etwa zwei Kilometer Downhill. Bis am Ende des Downhill hatte ich zu Spitz augeschlossen. Doch wie soll ich nun an ihr vorbeikommen? Plötzlich war Sauser da noch im Weg….. bei der nächsten Linkskurve konnte ich sie innendurch überholen, war dann aber leider zu wenig schnell und sie bremste mich bei der nächsten Linkskurve aus L jetzt war ich wieder hinter ihr, und sie hatte natürlich geschnallt dass ich da war. Um die vielen Ecken konnte ich leider nicht mehr an ihr vorbei und musste mich schliesslich nach über vier Stunden Rennzeit um 1,7 Sekunden geschlagen geben.

Gerade nach der Ziellinie war der Frust über die verlorene Goldmedallie schon gross doch nachdem ich mir den ersten Frust von der Seele geschriehen hatte, konnte ich mich dann doch über die gewonnene Silbermedallie freuen. Vorallem war ich mächtig stolz auf meine Abfahrt :-))

ein super Gefühl....
ein super Gefühl....

 

So nun möchte ich mich noch ganz herzlich bei Therese für die Massagen bedanken und dass sie sich Zeit genommen hat mich an die WM zu begleiten. DANKE! Und natürlich auch bei meinem Schatz Erich, der mich einmal mehr super betreut hat und mein Bike top bereit gemacht hat. DANKE!!