Trans Germany…..

Geschafft!!
Geschafft!!

Am Samstag 20. Juni starteten wir am Morgen mit unserem Camper Richtung Erbach, wo der Start der Trans Germany sein sollte. Wir das waren Pius und Vreni, die mich betreuten und Werner und Patrick im anderen Wohnmobil.

Am Nachmittag kamen wir dann endlich in Erbach an, wo wir unsere Sachen – Startnummer, Ausweise…. fassten. Am Abend ging es dann auch zur ersten Pastaparty, wo wir noch die letzten Infos bekamen.

 Sonntag 21.06.09 Erbach – Frammersbach

 Der Start der Trans Germany war um 10.00 Uhr. Ich durfte im ersten Block starten. Ich freute mich auf das Rennen und blickte gespannt um mich um zu sehen, welche Frauen ich kannte und welche mir unbekannt waren. Leider konnte ich Sydor nirgends ausmachen – schade, ich hätte mich gerne an ihr gemessen. Dafür waren die Britische, die Deutsche und die Norwegische Meisterinnen am Start. Die kannte ich nicht und so war es nicht einfach einzuschätzen, wie sie fuhren.

Die ersten 30km des Rennen waren neutralisiert, das heisst, wir fuhren gemeinsam von Erbach bis nach Grossheubach, wo das Feld angehalten wurde und wir warten mussten, bis alle da waren. Dann überquerten wir gemeinsam die grosse Kreuzung und dann ging’s gleich richtig zur Sache, Vollgas den Berg hoch Richtung Kloster Engelberg. Ich erwischte eine gute Gruppe und konnte gut mitfahren über das ständige auf und ab. So konnte ich diese Etappe schliesslich mit sechs Minuten Vorsprung gewinnen. So war mir der Start ganz nach Wunsch gelungen.

Dies war eine wirklich schöne Etappe mit vielen schöne Singletrails, es hatte richtig Spass gemacht mit meine Fully!

Am Abend gab es dann in Frammersbach die Pasta Party und wir besprachen, wo Rosmarie, Rebekka und Fredi uns am nächsten Tag betreuen würden.

 

Montag 22.06.09 Frammersbach – Bischofsheim

 Der Start war nun um 9 Uhr. Wie immer gab der Bügermeister, oder sonst ein „hohes Tier“ denn Startschuss und los ging’s. Nun war ich im Leadertricot unterwegs. Ich versuchte wieder in einer Gruppe unter zu kommen, denn auf diesen Strecken war alleine nichts zu machen, da brauchte man einfach zu viel Kraft. Doch die Gruppe harmonierte leider nicht so gut und ich musste oft Führungsarbeit leisten. Ich war eigentlich die ganze Zeit in Führung und so entschied ich mich die letzte Abfahrt, die doch sehr nass und rutschig war nicht zu viel Risiko einzugehen. Unten im Tal, so die letzen 4 Kilometer vor dem Ziel hängten die Männer mich ab und ich musste alleine gegen den Wind ankämpfen. Als ich nun eine Blick nach hinten warf, konnte ich da ein oranges Tricot ausmachen, das im Windschatten eines Mannes schnell näher kam – dies muss die Norwegerin Nina Gässeler sein …. Ich musste nochmals alles geben, um nicht von ihr eingeholt zu werden. Doch ich schaffte es auch am zweiten Tag als erste ins Ziel zu fahren, zwar war der Vorsprung heute nur 10 Sekunden, doch es reichte und das war wichtig.

 

Die Pasta Party war in Bischofsheim zum Glück in einer Halle, da es schon wieder regnete.

 

 Dienstag 23.06.09 Bischofsheim – Oberhof

 Gleich beim Start ging es berghoch und dann kamen wir auf die Hochröhnstrasse. Mein Ziel über diese Hochröhnstrasse möglichst eine gute Gruppe zu erreichen, doch leider funktionierte die Gruppe nicht wirklich und wir wurden schon bald von einer Gruppe aufgeholt, in der dann leider auch zwei Frauen mitfuhren. Von da an war meine Aufgabe, diese Beiden zu kontrollieren und nicht aus den Augen zu lassen. Jetzt war mentale Stärke angesagt, es musste nun im Kopf stimmen, ich durfte mich nicht verrückt machen lassen. So war ich dann auch froh, als mal ein Anstieg kam und ich merkte, dass ich da stärker war als die anderen beiden. Das tat gut. Wir fuhren aber weiterhin zusammen, das heisst, die Nina hatten wir irgendwann verloren. Bis Kilometer 60 waren Sally und ich noch zusammen, dann ging es hinauf zum Dolmar, ein ziemlich ruppiger und zuoberst sehr steilem Anstieg. Ich konnte da Sam folgen, der ein sehr gutes Tempo fuhr und es gab ein Loch zwischen mir und Sally. Doch es war noch weit bis ins Ziel und es stand nochmals ein langer Anstieg bevor. Auch Nina war sehr stark am Berg so konnte ich mich noch nicht zurücklehnen sondern musste weiterkämpfen. Dann der letzte Anstieg, als wie an der Schlammstelle vorbei waren, sollten wir eigentlich oben sein, doch es ging immer wieder runter, dann wieder eine Gegensteigung rauf….. unzählige Male, meine Kräfte schwanden langsam aber sicher, doch ich biss mich am Hinterrad von Sam fest und hoffte dass es noch bis zum Schluss reichen würde. Dann endlich die ersehnte Abfahrt, doch der Singletrail war so tief, dass ich es nicht einfach laufen lassen konnte, sondern dass nochmals kräftig in die Pedale getreten werden musste. Doch endlich war auch das geschafft und ich konnte meinen dritten Etappensieg feiern. Super!!

Hier war die Zielverpflegung super, es gab Lachsbrötchen, Rohschinken, Kuchen, richtig gut. Ich genoss es in vollen Zügen.

 

 Mittwoch 24.06.09 Oberhof – Bad Steben

 Dies war die Königsetappe, was die Länge betraff, ging es doch über 123 km bis nach Bad Steben. Doch auch die Höhenmeter durften nach dem gestrigen Tag nicht vernachlässigt werden, musste wir doch wieder 2500hm bewältigen und dies bei keinem sichtbaren Berg auf dem Höhenprofil, das konnte ja heiter werden. So ging es dann acuh gleich ziemlich schnell los. Mein Ziel eine gute Gruppe zu erwischen, wo ich möglichst wenig machen musste. Doch dafür musste ich am Anfang ganz schön leiden. Denn es ging so schnell, sodass ich auf den Flächen immer wieder um den Anschluss kämpfen musste. Doch ich schaffte es und irgendwann wurde es dann auch tatsächlich etwas langsamer, aber nicht wirklich, vielleicht hatte ich mich einfach dem Rhythmus angepasst. Ziemlich erschöpft kam ich schliesslich nach 4:48 in Bad Steben wieder als erste Frau ins Ziel. SUPER!!

Heute war die Pastaparty im Kurhaus, sehr nobel!! Doch auch hier Pasta ist Pasta!!

 

Donnerstag 25.06.09 Bad Steben- Schöneck

 Heute entschied ich mich es etwas ruhiger anzugehen und meinen Vorsprung der nun etwa 11 Minuten betrug gut zu verwalten. So fuhr ich von Anfang an in der Gruppe von Sally. Die Etappe heute war ziemlich flach und windig, da musste ich versuchen, mich zu verstecken. So fuhren wir eigentlich bis zum letzen Kilometer zusammen, erst beim Schlussaufstieg suchte ich die Entscheidung, indem ich einen Angriff startete und hoffte, das meine Kräfte noch etwas grösser waren als jene von Sally. Und tatsächlich, im letzen Anstieg (1,5km) zum Ziel konnte ich noch 24 Sekunden herausfahren. Das war aber harte Arbeit.

Für die Pasta Party mussten wir hier den Sessellift benutzten, mit dem es hinunter in Tal ging.

Nach Essen, Verpflegung planen, Siegerehrung und Bilder des Tages ging es dann wieder hoch zum Camping, und endlich ab ins Bett. Noch zwei Tage…

 

Freitag 16.06.09 Schöneck – Oberwiesenthal

Mit jedem Tag fühlte ich mich etwas müder, doch den anderen ging es wohl auch so und machten wir uns auf den Weg. Auch heute wollte ich es nicht zu schnell angehen, denn mein Ziel war es das Rennen zu gewinnen, am liebsten alle Etappen und da musste man es sich schon etwas einteilen. Doch an diesem Tag hatte ich richtig gute Beine und konnte so das Feld von hinten aufrollen. Nach der ersten Verpflegung bei Kilometer 30 war ich mit einem Mann etwas hinter einer Gruppe zurück, bei Anstieg lief es mir dann so gut, dass ich uns bis zur Gruppe hinführen konnte, das war ein mega Gefühl.So ging es dann weiter und bis zu letzten Anstieg hinauf zum Fichtelberg, der war etwas 11Kilometer lang, unter sehr schleichend steigend, dann kam ein steiles Stück, dort konnte ich dann einem Mann folgen, weiter wieder etwas flacher, bis dann der oberste Teil wieder sehr steil war, doch es lief wirklich gut und endlich ging es dann nur noch runter nach Oberwiesenthal, in der Abfahrt riskirte ich dann nichts mehr und kam zum sechsten Mal als Siegerin ins Ziel.

 

Samstag 27.06.09 Oberwiesenthal – Seiffen

 Der letzte Tag war da, alle freuten sich nur noch eine Etappe, dann war es geschafft. Doch es würde sicher wieder eine schnelle Etappe werden, denn bei den Herren war die Entscheidung noch nicht gefallen. So ging es gleich den ersten Anstieg hinauf in einem höllen Tempo, ich wusste nicht so recht was machen, kam aber gut vom Start weg und hängte mich einer Gruppe an, doch die fuhren wie die Räuber. Ich hatte heute nur noch zwei Ziele, ich wollte die Etappe gewinnen und heil im Ziel ankommen.

Doch etwa bei Kilometer dreissig war es, als Nina zu mir aufschloss, die muss auch eine sehr schnelle Gruppe erwischt haben. Sie sagte noch zu mir, heute möchte ich nochmals mit dir auf ein Foto kommen, trat an und da passierte es auch schon, sie fuhr mit einem Mann zusammen und viel, es sah fürchterlich aus, ich musste aufpassen, dass ich nicht auch noch zu Fall kam. Ich bremste langsam ab – ich konnte keine Vollbremsung machen, da hinter mir auch noch Fahrer waren. Ich wusste nicht so recht was ich machen sollte, doch da hielten auch schon die ersten Fahrer bei den Verletzten an. Ich entschied mich dann weiter zu fahren und es beim nächsten Streckenposten zu melden, doch der kam und kam nicht.

Ich merkte schon, die Konzentration liess merklich nach, ich liess lieber mal einen vor, anstatt zu riskieren von ihm abgeschossen zu werden.

Leider erwischte es dann etwas dreissig Kilometer vor dem Ziel auch noch Sämi, der sich bei einem Sturz das Schlüsselbein brach – ich wünsche gute Besserung.

Der letzte Berg hatte es dann nochmal in sich, es ging über Wiesen und Schotter hinauf. Ich hatte alle Männer im Schlepptau und wir kämpften uns verbissen dem Ziel entgegen. Alle hatten wir im Kopf, dass noch ein Anstieg von 20% kommen sollte.

Als wir schon dachten es nun geschafft zu haben, kam er dann wirklich noch. Es war unglaublich hart. Doch oben angekommen, wurde uns ein Cüpli angeboten, doch es war unmöglich für mich das zu trinken, ich glaube ich wäre vom Bike gekippt. Jetzt immer noch 1km und dann war es geschafft, ich hatte die Trans Germany gewonnen – alle 7 Etappen!!!

 

Es war ein unglaublich schönes Gefühl. Das Rennen war wirklich sehr hart, das es keine „richtigen“ Berge hatte und jeden Tag sehr schnell gefahren wurde. Ohne Gruppe hast du da keine Chance etwas auszurichten, denn sehr oft mussten wir gegen den Wind ankämpfen zudem war das Wetter auch nicht so toll, der Boden schwer…..

Ich denke ich bin ein gutes Rennen gefahren und möchte allen Danken, die mich dabei unterstützt haben – Vreni und Pius, die das Wohnmobil fuhren, kochten, Velo putzen, mich verpflegten…..; Fredi, Rosmarie und Rebekka, die mich auf der Strecke verpflegten, das war super!Und auch  Werner möchte ich nicht vergessen, der an der Strecke stand, und immer etwas feines auf dem Grill machte. Allen ein riesiges Dankeschön!!!

Aber auch allen Fans an der Strecke, die immer so toll hopp riefen, das war wirklich toll!!

Auch den beiden Masseurinnen Antonia und Dara danke für die Massage, die mir jeden Tag schnelle Beine machten.

So nun hoffe ich habe niemanden vergessen!! Allen die irgendwie an diesem Erfolg beteiligt waren ein HERZLICHES DANKESCHÖN!!

verdientes Bad :-))
verdientes Bad :-))

 

Bilder folgen noch!

Ich wünsche allen eine schöne Woche!!

                                                     Eure Esther

 

PS: noch einige Bilder von Peter Kirsch http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1168039 Viel Spass beim anschauen!!