Nach einem gemütlichen Nachtessen vor unserem Camper, schliefen wir schliesslich begleitet vom Kuckuck und den Rufen des Kauzes ein.
Bereits um 5 Uhr hiess es aufstehen und frühstücken, da der Start um 8 Uhr sein sollte. Es war ein schöner aber kalter morgen, als ich mich schliesslich zum Einfahren machte und dann vom Camper zum Start in die Offenburger Innenstadt machte. Es hatte doch schon einige Leute im Startgelände, die uns anfeuern wollte. Auch machte der „Tour – Teufel“ ist auch immer anzutreffen bei der Tour de France schon mächtig Stimmung.

Dann ging es endlich los, ich war schon ziemlich angespannt und hoffte, dass es heute endlich mal rund laufen würde. Am Start war ein ziemliches Gedränge, was ich nicht wirklich mag. Doch schon bald ging es ganz flott voran und ich versuchte mich etwas im Feld zu verstecken um möglichst Kraft zu sparen. Was mir auch ziemlich gut gelang. Dann als wir an unserem Camper vorbeifuhren ging es so richtig los. Ich versuchte mich gleich etwas von den anderen Frauen zu lösen und kam ganz gut voran.
Ich hatte gut Beine und alles stimmte, ich hoffte es würde das ganze Rennen andauern und trat frohen Mutes in die Pedalen.
Das Rennen war sehr schnell und auf den Schotterabfahrten musste man sich schon sehr konzentrieren, dass man nicht die Bodenhaftung oder den Weg verlor, so verlor ich auch meistens etwas Zeit auf die Männergruppe und musste unten immer wieder einen Zwischenspurt hinlegen, wollte ich sie nicht ziehen lassen. Doch ich fühlte mich immer noch gut und wagte es. Dann der Mooskopf, der Anstieg war schlimmer als Paris – Rubaix, nicht solang doch es schlug sehr fest und raubte viel an Kraft, ich wünschte mir ein Fully. So war ich froh endlich oben zu sein. Dann wieder eine rasante Fahrt hinunter nach Gengenbach, wo wir von den Zuschauern mächtig angefeuert wurden. Ich war ziemlich erstaunt, wie viele Leute mich noch kannten, es war richtig schön, wie sie mich immer noch voll unterstützten, DANKE!!
Von Gengenbach ging es rauf Richtung Schloss und dann durch Weinreben und Wald weiter über Ortenberg nach Zell- Weierbach. Wo ich so richtig den Berghoch gepeitscht wurde von den HOPP Rufen der Zuschauer, es war einfach wunderbar, ich bekam richtig Hühnerhaut ….. für solche Momente lohnt es sich zu leiden, wenn das Publikum mitgeht ist es dann nur noch halb so schlimm – und ich versuche es mit einem Lächeln zu Danken.
Bei einer Kurve wagte ich dann mal einen Blick nach unten und konnte keine Frau sehen, was mich noch mehr beflügelte und mich langsam aber sicher an den Sieg glauben liess, obwohl gewonnen hat man erst bei der Ziellinie, denn so schnell ist etwas passiert.
Doch diesmal ging alles gut und ich kam ohne jegliche Probleme und ohne Sturz nach 3:34 Stunden überglücklich im Ziel an.
Dieser Sieg hat richtig gut getan und stärk mein Selbstvertrauen enorm, ich bin doch auf dem richtigen Weg und wie sagt man so schön „was eim ned töt macht eim stärcher!!“
So nun möchte ich allen die mich heute betreut haben ganz herzlich danken und freue mich auf die nächsten Rennen.
Ich wünsche allen eine schöne Woche!!
Eure überglückliche Esther