Cape Argus MTB – mein erstes Rennen in dieser Saison

Heute wollte ich mein erstes Rennen fahren in dieser Saison. Hier ist alles etwas anders als in Europa, aber schnell fahren muss man auch hier, um gewinnen zu können J
Da die Einschreibung nicht wirklich geklappt hatte, musste ich mich nachmelden, doch das kannst du hier an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten tun. So fuhr ich am Freitag mit Jo auf eine Weinfarm um mich einzuschreiben und die Startnummer zu holen. Das klappte dann tatsächlich, ich war schön froh.
Am Samstag bin ich mit Martin nach Boschendal gefahren, wo der Start und das Ziel des Rennens sein sollten. Wir wollten uns die Strecke anschauen, nicht die ganze, aber doch einen Teil davon. Doch wir fanden nicht wirklich etwas, doch da ich nun doch schon ganz akzeptabel englisch sprechen kann, fragten wir uns durch und der nette Mann erklärte uns wo der Start sein wird, und wo die Strecke etwa durchführen sollte. Wo denn die Registration sei, wollten wir wissen, da erklärte er uns, dass wir hier heute keine Nummer bekommen würden und auch morgen (Sonntag) nicht. Martin musste die Nummer also auch dort holen, wo ich sie am Tag zuvor geholt hatte.
So beschlossen wir zuerst mal auf die Strecke zu gehen. Den Anfang fanden wir nicht, doch plötzlich sahen wir die ersten Pfeile und folgten ihnen. So haben wir am Samstag etwa eineinhalb Stunden auf der Strecke gefahren.
Danach sind wir nochmals zu dieser Weinfarm gefahren und haben die Nummer von Martin geholt.
Am Sonntag sollte dann das Rennen starten, ich konnte im ersten Block starten. Als ich mich zur Startaufstellung machte, waren schon ziemlich viele Leute am Start, doch ich versuchte mich etwas weiter vorne einzureihen, denn mittlerweile hatte ich herausgefunden, wer die Favoritin des Rennens ist, Sarah              die Südafrikanische Meisterin im MTB. Ich stand nun etwa zwei Reihen hinter ihr. Ich entschied mich, mich an ihr zu orientieren, da sie das Rennen ja schon kannte.
Nach dem Start ging es  schon nach wenigen hundert Meter in den ersten Singletrail und es war schwierig zu überholen. Ich hatte keinen schlechten Start und konnte schon während des ersten Kilometers zu ihr aufschliessen. Ich hielt mich eine Weile hinter ihr, dann entschloss ich mich sie anzugreifen und zu schauen was passieren würde. Doch sie folgte mir nicht, ich war wohl etwas zu schnell. Doch das Rennen hatte erst begonnen und es konnte noch viel passieren.
Ich kam gut voran und hatte erstaunlich gute Beine, wenn man bedenkt, dass ich doch ziemlich viel trainiert hatte in dieser Woche. Ich konzentrierte mich voll auf das Rennen, den es ging über viele sehr steinige Singletrails, man musste aufpassen, dass man den Wechsel nicht beschädigte, keine Platten einfing und einigermassen schnell durch die Sandbänke kam, von denen es ziemlich viele gab.
Nach etwa einer Stunde Rennen, kam Schotterweg über Felder, die sehr dem Wind ausgesetzt waren und ich hoffte mit einer Gruppe mitfahren zu können, doch dafür musste ich hart arbeiten, nicht weit vor mir war eine Gruppe von drei Männer, doch die aufzuholen war nicht gerade einfach und ich musste mächtig Gas geben, es tat schon etwas weh, doch ich sagte mir besser jetzt etwas leiden, als nachher alles alleine fahren zu müssen. So fuhr ich die nächsten Kilometer mit dieser Gruppe mit, was nicht immer ganz einfach war, doch wir kamen gut voran. Langsam ging mir das Trinken aus, und ich überlegte mir beim nächsten „Waterpoint“ etwas Wasser zu nehmen, doch das war nicht so einfach, denn es gab nur Becher oder ich konnte meine Bidon auffüllen lassen, doch für beides musste ich kurz anhalten, was bedeuten würde dass ich die Gruppe verlieren würde. Doch ich hatte Glück die Herren brauchten auch Wasser und so konnte ich meinen Bidon auffüllen lassen und zusammen ging es dann durch den Bach – eine schöne Abkühlung – weiter. Ich weiss nicht mehr genau wo und wann ich die anderen verloren habe, aber plötzlich war ich nicht mehr mit ihnen zusammen, hatte aber bereits einen neuen Leidensgenossen. Wir waren nun auf den letzen zwanzig Kilometer und der einzige richtig Anstieg stand noch bevor, der war aber umso harter. Er lang voll in der Sonne, war sehr ruppig und steil. Hier waren auch sehr viele Leute, denn auch die anderen Strecken mussten hier durch, zumindest einen Teil des Anstieges. Ich fuhr so weit ich konnten, doch dann stieg ich ab und schob meine Bike, denn ich war schneller mit schieben als mit fahren. Endlich oben angekommen ging es einen schönen Singletrail runter, doch leider hatte ich da einen „Bremsklotz“ vor mir und wie Männer ja nun mal so sind – es gibt natürlich Ausnahmen J – konnte ich ihn nicht überholen. Naja dachte ich mir, dafür kannst du mich unten ein bisschen über die Fläche ziehen. Die letzten zwei Kilometer übernahm ich dann die Führung und fuhr nach 2.5 Stunden als Siegerin ins Ziel.
Siegerehrung in Boschendal
Siegerehrung in Boschendal
Schon musste ich mein erstes Interview geben, dann ein Interview für das Fernsehen und eines für die Zeitung, es war ein super Gefühl. Und das Beste war, ich konnte mich in Englisch ausdrücken, ich hatte mega Freude.
Mein Freundin Jennie war auch im Ziel, das freute mich riesig, sie war mit ihren Eltern gekommen und konnte den Schluss sehen. Ich freue mich schon, wieder mit ihr zu trainieren zu können, und drücke ihr ganz fest die Daumen, dass sie nächste Wochen das Cape Argus auf der Strasse gewinnen kann.
Ein super Gefühl und nun merke ich, ich freue mich auf die Rennen. Das erste Rennen ist immer so eine Sache, du hast keine Ahnung wo du stehst, ob du schon Vollgas fahren kannst, ob du schon soweit bist…….
Doch nach diesem Rennen freue ich mich nun richtig auf das Cape Epic J ich habe ein gutes Gefühl und bin sicher ich habe gut trainiert. Mal sehen was diese Saison alles bringt.
Martin hat das Rennen der Herren auch gewonnen, herzliche Gratulation!!!