Im Wechselbad der Gefühle ……

So nun ist es soweit, Erich bringt mich nach Kloten zum Abflug nach Südafrika. Das heisst, zweieinhalb Monate weg von zu Hause. Mit gemischten Gefühlen verabschiede ich mich, einen Teil von mir freut sich auf die Reise, der andere hat aber auch Angst, dass ich es nicht schaffen werde, Angst vor Unverhofftem, Angst so lange alleine zu sein ….. Doch nun gibt es kein zurück mehr.

img_0532

 

Das einchecken hat ja schon mal gut geklappt. Ich mache mich auf den Weg zu meinem Gate, ich muss mit der U-Bahn fahren, dann endlich sitze ich im Flugzeug. Es ist schon ziemlich spät – 22.30 Uhr – und ich bin müde.

Dann pünktlich um 22.45 Uhr starten wir, ich hoffe nun bald schlafen zu können, doch dann wir noch ein Essen serviert, dass ich aber nicht nehme, da ich ja von Patrick noch bekocht worden bin. Ich drehe mich hin und her um eine einigermassen angenehme Lage zum Schlafen zu finden, doch es geht einfach nicht. Irgendwann muss ich dann wohl doch eingeschlafen sein, denn als ich um sechs Uhr erwache und meine Fensterverdunkelung aufmache, blendet mich die Sonne, sodass ich sie sofort wieder schliesse. Ich döse noch etwas vor mich hin. So gegen acht wir dann das Frühstück serviert, nicht gerade sehr reichhaltig, zum Glück habe ich noch eine Banane dabei. Und schon sind wir in Johannesburg.

 

Da geht es zuerst zur Passkontrolle, da muss ich ganz schön lange anstehen, doch endlich habe ich sie passiert und kann mein Gepäck abholen, das ich dann irgendwo wieder aufgeben muss, aber wo? Ich stehe in einer grossen Halle und kann mich nicht orientieren, weiss nicht wo ich hin muss, Panik macht sich breit. Da ein „Help point“ ich steure darauf zu und frage in Englisch nach Hilfe. Da kommt auch schon ein Schwarzer, dem ich folgen soll, ich hoffe er bringt mich ans richtige Ort. Dann muss ich mein Gepäck wieder aufgeben, das Gepäck ist kein Problem aber das Bike, doch ich erkläre ihm, dass ich alles schon in der Schweiz bezahlt habe, was ja auch stimmt, er will eine Bestätigung von mir, ich suche den Zettel, halte ihn ihm unter die Nase, er liesst ihn und entscheidet, dass es gut ist so, obwohl ich sicher bin, dass er nicht verstanden hat, was auf dem Zettel stand, aber auch egal, Hauptsache ich musste nicht zahlen.

Danach bringt mich der Boy weiter zur nächsten Kontrolle, bevor er geht, will er von mir noch Geld für seine Dienste. Ich gebe ihm etwas und er zieht zufrieden davon. Ich war ja auch froh, dass er mir geholfen hat. Ich suche meinen Weiterflug auf der Anzeigetafel, denn da der Mann bei der Gepäckaufgabe keinen Schreiber hatte, hat er mir nicht aufgeschrieben auf welches Gate ich gehen muss. Da finde ich den Flug nach Cape Town, ich mache mich auf den Weg zum Gate, doch als ich einchecken will, jagt die Stewardess, dass dies nicht mein Flug sei, doch sie konnte mir auch nicht weiterhelfen. Ich gehe zurück, habe aber keine Ahnung, wo ich nun hingehen soll, denn kein Flug auf der Anzeigetafel hat meine Nummer. Ich gehe also zum nächsten „Help point“ und stelle den Mann vor eine schwierige Aufgabe. Zuerst will er mich wieder zum Gate bringen, wo ich schon war, dann muss er wieder jemanden fragen und bringt mich schlussendlich zu meinem Gate – obwohl dieser Flug auch nicht meine Nummer auf dem Ticket hatte. Ich hoffte nun einfach, dass es stimmt.

Ich checke ein und steige in den Bus. Da merke ich plötzlich, dass ich keine Kleber bekommen habe, für mein Gepäck – Panik kommt auf, haben die mein Bikekoffer aufgegeben, der hatte ja auch keinen Kleber, bekomme ich mein Gepäck wieder. Ich fühlte mich ziemlich verloren und wünschte mir zu Hause zu sein oder wenigstens nicht alleine hier. Ich steige schlussendlich in mein Flugzeug und hoffe, dass alles gut kommt.

 

Nach zwei Stunden landen wir dann endlich in Cape Town. Hier muss ich durch keine Passkontrolle und kann direkt zur Gepäckausgabe gehen. Da beginnt nun das Warten….. nach langer Zeit kommt endlich meine Tasche, doch wo ist mein Bikekoffer? Keine Menschenseele da, die mir helfen könnte. Da einer mit einer Leuchtweste, dich schnappe ihn mir und frage nach meinem Bikekoffer, er geht schauen, kommt aber ohne ihn zurück. Da endlich steht mein Bikekoffer, er sieht zwar ziemlich mitgenommen aus, aber er ist da und so wie es aussieht ist auch alles noch ganz, wenn man von den Transporträdli am Koffer mal absieht.

 

So nehme ich mein Gepäck und gehe zum Ausgang. Viele Leute mit Namenstafeln stehen hier, ich halte Ausschau noch meinem Namen, kann ihn aber nirgends sehen ….. doch da „ESTHER SÜSS“ ich bin überglücklich. Ich gehe zu diesem Mann, dessen Name ich leider schon wieder vergessen habe (peinlich). Zusammen gehen wir zum Auto und dann fährt er mich nach Stellenbosch zu meiner Unterkunft, er kann kein Deutsch also müssen wir uns auf Englisch unterhalten. Auf dem Weg hierhin habe ich schon die ersten Zebras und die ersten Vogelstrausse mit ihren kleinen.

Dann endlich in Stellenbosch werde ich von Jürgen begrüsst – auf Deutsch. Bei ihm habe ich nun vorerst mein Zimmer bis ich dann ins Trittenheim umziehen kann.

 

Als erstes mache ich mich gleich auf zum Supermarkt (den habe ich beim Hinfahren schon gesehen), denn ich habe Durst und Hunger. Ich gehe einkaufen, bin etwas enttäuscht über die kleine Auswahl an Früchten, doch als ich den Laden verlasse  kann ich  nebenan noch einen Früchteladen entdecken.

Wieder zurück in meiner Wohnung, mache ich mich daran, mein Bike auszupacken und zusammenzusetzen. Danach will ich mir noch etwas die Beine vertreten und die Umgebung anschauen.

Mein erster Eindruck, hier gibt es viel Universitäten, viele Stortplätze und schon zwei riesige Gruppen Chearleader habe ich gesehen.

Wieder zurück, esse ich etwas und dann bin ich so müde, dass ich nur noch ins Bett will.

 

27.01

 

Da ich schon ziemlich für schlafen gegangen bin, erwache ich auch früh, doch es ist schon hell draussen und es wird auch schon gearbeitet – es ist aber erst 6a.m. Ich bleibe noch etwas liegen, lausche den Geräuschen, ich nehme eine Dusche bevor ich dann zum Supermarkt gehe um mir ein frisches Brot fürs Frühstück zu kaufen.

 

Danach mache ich mich auf den Weg zur Touristen Info, um mir da ein Strassenkarte zu kaufen, damit ich auch den Weg wieder nach Hause finden kann. Doch als ich nach draussen schaue, sehe ich, dass es regnet. Ich mache mich trotzdem auf zum Infocenter. Nach einem Fussmarsch von etwa fünfzehn Minuten, bin ich dann auch dort, doch die haben auch nicht wirklich ein gute Karte, ich nehme, was sie mir geben. Da es immer noch regnet entschliesse ich mich Stellenbosch City noch etwas zu durchstreifen. Ich finde dann auch noch das eine oder andere was ich noch besorgen musste und kehre dann wieder nach Hause zurück.

 

Es regnet immer noch darum lege ich mich noch etwas hin und lese etwas. Nach einer halben Stunde entschliesse ich mich doch endlich auf’s Bike zu steigen. Mein Ziel heute ist Sommerset West. Das ich schliesslich nach viermal hoch und runter auch erreiche. Dort finde ich einen grossen Bikeshop, er gibt mir einen Tipp, wo ich durchfahren soll. So geht es nun dem Strand entlang bis nach Gordon’s Bay, wo ich mich entscheide wieder umzudrehen und den Heimweg anzutreten. Auf dem gleichen Weg geht es dann wieder zurück.

 

Jetzt scheint die Sonne wieder und ich geniesse das schöne Wetter.

 

Ich hoffe ich finde in den nächsten Tagen noch etwas schönere Strasse – mit weniger Verkehr.

 

So das sind meine ersten Eindrücke von Südafrika.

                                                                                           Eure Esther